Drittmittelgeförderte Projekte Rehawissenschaften
Entwicklung und Evaluation einer Intervention zur Einbindung von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in die Nachsorge nach medizinischer Rehabilitation – ReNaGe – Reha-Nachsorgegespräch
Hintergrund
Um die Effekte medizinischer Rehabilitation nachhaltig zu sichern, ist eine gute (und möglichst nahtlos anknüpfende) Nachsorge im Anschluss unerlässlich, weshalb die Erbringung von Nachsorgeleistungen durch die Leistungsträger, z.B. nach § 17 SGB VI, vorgesehen ist. In vielen Studien zeigen sich allerdings erhebliche Probleme bei der tatsächlichen Inanspruchnahme von Nachsorgeleistungen. Hausärztinnen und -ärzte der Rehabilitand:innen können hier eine Schlüsselposition einnehmen, indem sie diesen kritischen Prozess unterstützen, zur Nutzung entsprechender Nachsorgeangebote motivieren und deren Inanspruchnahme begleiten.
Ziele
Im Projekt wird eine strukturierte Kurzintervention in Form eines leitfadengestützten Nachsorgegesprächs bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt konzipiert und evaluiert. Es wird untersucht, wie und mit welchem Ergebnis diese Kurzintervention in die hausärztliche Nachsorge nach medizinischer Rehabilitation eingebunden werden kann.
Methoden
Geplant ist ein mixed-methods-Forschungsansatz. In der ersten Phase wird das Interventionskonzept unter Beteiligung von Hausärzt:innen entwickelt und formativ evaluiert. Sodann erfolgt die summative Evaluation, für die ein clusterrandomisiertes Crossover-Design vorgesehen ist. Hierbei wird auf Ebene der Kooperationseinrichtungen randomisiert, die Interventions- bzw. Kontrollbedingung wechselt nach einem definierten Zeitraum (9 Monate) in den Einrichtungen. Rehabilitand:innen der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern in der Interventionsbedingung erhalten die Einladung zu einem hausärztlichen Nachsorgegespräch 4–8 Wochen nach Entlassung aus der Rehabilitation. Primäre Zielgröße ist die Inanspruchnahme und Umsetzung von Nachsorgeempfehlungen. Weitere erhobene Variablen sind u.a. die selbsteingeschätzte Arbeitsfähigkeit (sekundäre Zielgröße), Selbstwirksamkeitserwartung, Funktionsfähigkeit und beruflicher Reintegrationsstatus. Daten werden zu Reha-Ende, nach dem Reha-Nachsorgegespräch sowie 4 Monate nach Reha-Ende erhoben. Zudem wird untersucht, ob die Informiertheit von Hausärzt:innen zum Thema Rehabilitation und Reha-Nachsorge durch die Nachsorgegespräche gesteigert werden kann.
Kooperationspartner
- Deutsche Rentenversicherung Nordbayern mit ihren Kliniken
- Bayerischer Hausärzteverband
Kontakt
- Prof. Dr. Heiner Vogel
E-Mail: Vogel_H1@ ukw.de - Dr. Matthias Lukasczik
E-Mail: Lukasczik_M@ ukw.de