Teilnahme und Studienablauf

Möchten Sie unsere Forschung zur Zufriedenheit und Resilienz in der Geburtshilfe unterstützen? Dann werden Sie Teil des POSAR-Projekts.

Wer kann teilnehmen?

Die Studie richtet sich in erster Linie an Paare. Aber auch alleine ist es möglich, an der Beobachtungsstudie und später auch an der Interventionsstudie teilzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Ihr Kind alleine groß ziehen oder Ihr Partner/Ihre Partnerin nicht mitmachen möchte. Wir freuen uns über alle Teilnehmenden.

Erste Schritte

Wenn Sie an der Studie teilnehmen möchten, freuen wir uns über Ihre Anmeldung unter der E-Mail-Adresse posar_projekt@ ukw.de

Alternativ können Sie unsere Ärztinnen und Ärzte vor Ort bei der Anmeldung zur Geburt in der Schwangerenberatung auf unsere Studie ansprechen. Auch können Sie während des Termins in einem persönlichen Gespräch Ihre Fragen stellen.

Wie geht es nach der Anmeldung weiter?

Nachdem Sie sich bei uns gemeldet haben oder im Rahmen der Erstvorstellung unserer Schwangerenberatung erhalten Sie folgende Unterlagen:

  1. Die Studieninformation, die den Inhalt und den Ablauf der POSAR-Studie beschreibt
  2. Die Einwilligungserklärung: nehmen Sie zu zweit an der Studie teil, müssen Sie und Ihr Partner/Ihre Partnerin jeweils die Einwilligungserklärung unterschreiben.
  3. Ein Gespräch und eine Aufklärung über die POSAR-Studie durch das Studienteam oder das ärztliche Personal in der Geburtshilfe.
  4. Die Links und QR-Codes zu den ersten vorgeburtlichen Umfragen (T0) für Sie und Ihren Partner/Ihrer Partnerin. Achtung: Bitte nicht miteinander verwechseln!

Sollten sich während der Studie weitere Fragen ergeben oder wenn Sie nicht mehr an der Studie teilnehmen wollen, melden Sie sich gerne jederzeit bei uns.

Wie läuft die Studie ab?

Das Projekt setzt sich aus zwei Teilen zusammen: der Beobachtungsstudie und der Interventionsstudie.

Zur Zeit läuft der erste Teil, die Beobachtungsstudie. In diesem Teil des Projektes untersuchen wir, welche Faktoren zu einer Geburtszufriedenheit beitragen können. 

Für die Studie füllen die (werdende) Mutter und ihr Partner/ihre Partnerin zu fünf verschiedenen Zeitpunkten vor und nach der Geburt Fragebögen aus. Einmalig erfolgt eine Blutentnahme.

Um welche Informationen bitten wir Sie in den Fragebögen?

In den Fragebögen wird nach den Geburtserwartungen und später, nach der Geburt, nach dem Geburtserleben sowie der elterlichen Selbstwirksamkeit und Bindung zum Kind gefragt. Das Ausfüllen der Fragebögen erfolgt digital und nimmt jeweils weniger als 45 Minuten in Anspruch. Der Einschluss in die Studie erfolgt in der Regel bei dem Besuch in der Schwangerenberatung.

Wie wird die Befragung durchgeführt?

Sie erhalten einen QR-Code oder Link zur Online-Umfrage durchgeführt. Die Daten werden auf den Servern des Universitätsklinikums gespeichert. Nach der Geburt des Kindes (Zeitpunkt T1) stellen wir den Müttern die Fragebögen bei Bedarf auch in Papierform zur Verfügung.

Warum erfolgt eine Blutabnahme?

Bei Aufnahme zur Geburt werden von der werdenden Mutter und ihrem Partner/ihrer Partnerin Blut abgenommen, um die Veranlagungen für die Verarbeitung stressiger und negativer Ereignisse, sowie weitere Werte zu Stress, Hormonen und Entzündungskennzeichen zu untersuchen. 

Bei der werdenden Mutter erfolgt die Blutabnahme im Rahmen der Krankenhausroutine. Die Blutabnahme des Partners/der Partnerin wird durch das Kreißsaalpersonal während der Zeit im Kreißsaal durchgeführt. Nach dem Abnabeln des Kindes wird auch aus der Vene der Nabelschnur eine kleine Blutprobe gewonnen. Hierbei handelt es sich um das restliche Blut, was sich in der Nabelschnur und dem Mutterkuchen befindet und ansonsten verworfen wird.

Studienkonzept

An die aktuell laufende Beobachtungsstudie schließt sich im kommenden Jahr die Interventionsstudie an. Weitere Informationen zum Studienkonzept und den zugrundeliegenden Hypothesen haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Erster Teil: Beobachtungsstudie

In der Beobachtungsstudie werden Faktoren erfasst, die zu einer Geburtszufriedenheit beitragen, sowie Risikofaktoren für eine traumatische Geburtserfahrung.

Dabei beschäftigt sich die Beobachtungsstudie mit der folgenden Haupthypothese:

Ein wesentlicher Faktor für die Geburtszufriedenheit ist die Geburtserwartung. Die Geburtszufriedenheit ist hoch, wenn das tatsächlich erlebte Geburtserlebnis gleich oder besser als erwartet ist.

Weitere Fragestellungen, die wir in diesem Teil der Studie untersuchen möchten:

  • Perspektive der Partner und Partnerinnen: Wie unterscheiden oder gleichen sich die Wahrnehmung der Partner/-innen mit denen der werdenden Mutter?
  • biologische Stress- und Resilienzprofile
  • Arbeits- und Stressbelastung des Kreißsaalpersonals: Welche Auswirkungen hat die Arbeits- und Stressbelastung des Personals auf die Erfahrungen der Paare? Wie ist der aktuelle Stand bezüglich der Belastung des Personals?
  • Welche Auswirkungen haben die Geburtserfahrungen der Paare langfristig?
  • Depressionen/Angststörungen, Eltern-Kind-Bindung: Wie wirken sich die Erfahrungen der Paare auf die Eltern-Kind-Bindung aus? Wie hängen die Erfahrungen mit Depressionen und/oder Angststörungen zusammen?

Zweiter Teil: Interventionsstudie

Die Interventionsstudie besteht aus zwei Teilen.

Erster Teil: Schulung des Kreißsaalpersonal

Hierbei nimmt das Kreißsaalpersonal (Hebammen und Ärzte) verschiedene Fortbildungen zu traumasensibler bzw. traumainformierter Geburtshilfe wahr.

Haupthypothese
Durch Schulungen des Kreißsaalpersonals in der traumasensiblen Geburtshilfe lässt sich die Kompetenz und so das Geburtserleben der entbindenden Frauen und ihrer Partner verbessern.

Zweiter Teil: Strukturierte Geburtsvorbereitung/-planung

Für diese Interventionen werden die teilnehmenden Paare zufällig in vier verschiedene Gruppen eingeteilt:

  1. Strukturierte Geburtsvorbereitung: drei strukturierte 90-minütige Geburtsvorbereitungsstunden durch einen erfahrenen Geburtshelfer/in
  2. Strukturierte Geburtsplanung: ein strukturierter Geburtsplanungstermin durch einen erfahrenen Geburtshelfer/in
  3. Strukturierte Geburtsvorbereitung und -planung
  4. Keine zusätzlichen Interventionen

Die Termine finden entweder online oder vor Ort in der Frauenklinik statt und sind für die teilnehmenden Paare kostenlos.

Darüber hinaus werden auch in diesem Teil, wie bei der Beobachtungsstudie, zu fünf verschiedenen Zeitpunkten Umfragen durchgeführt und Blut bei den teilnehmenden Paaren und ihren Neugeborenen abgenommen.

Haupthypothese
Durch eine strukturierte Geburtsvorbereitung und/oder Geburtsplanung lässt sich das Geburtserleben verbessern, indem sich der Unterschied zwischen Geburtserwartung und Geburtserleben verringert.

Studienerweiterung: Interview

In dieser Studienerweiterung untersuchen wir über die Beobachtungs- und Interventionsteile hinaus die qualitative Ebene der Geburtszufriedenheit.

Anhand eines Leitfadens sprechen wir mit Müttern und Vätern über ihre Erfahrungen und Erlebnisse während der Geburt. Im Rahmen dieser Interviews möchten wir auf qualitativer Ebene herausfinden, welche Faktoren die Geburtszufriedenheit bedingen.

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

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Auskunft / Pforte
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