Bindungsmuster von Glycinreceptor-Autoantikörpern an Hirngewebe korrelieren mit Symptomatik

Autoantikörpern gegen den Glycinrezeptor führen zu Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie zum Beispiel der seltenen neurologischen Erkrankung Stiff Person Syndrom, oder auch Epilepsie.

Patienten können dabei an einer Vielfalt von Symptomen leiden, beispielsweise an Muskelkrämpfen, Steifheit, einer erhöhten Schreckreaktion, aber auch Angststörungen oder epileptischen Anfällen. In der vorliegenden Publikation untersuchte Dr. Anna-Lena Wiessler vom Institut für Klinische Neurobiologie die Bindungsmuster von Autoantikörpern gegen verschiedene Gewebe des zentralen Nervensystems in der Maus, darunter Rückenmark, Hirnstamm und Hippocampus. Dabei konnte eine Korrelation zwischen der Bindung an bestimmte Hirnareale und den spezifischen Symptomen einzelner Patienten gezeigt werden,. Dies trägt zur Individualität des Krankheitsverlaufs und der Symptomatik von Glycinrezeptor-Autoantikörper-vermittelter Erkrankungen bei.

Inken Piro*, Anna-Lena Wiessler*, Eleni Kakavela, Betül Baykan, Erdem Tüzün, Carmen Villmann, Claudia Sommer (*shared first author), Binding patterns of glycine receptor autoantibodies are related to clinical syndromes. Acta Neuropathol Commun. First published: 31 July 2025. https://doi.org/10.1186/s40478-025-02082-0

Bindungsmuster von Autoantikörpern gegen verschiedene Gewebe des zentralen Nervensystems in der Maus, darunter Rückenmark, Hirnstamm und Hippocampus.
Die Aufnahmen zeigen das Rückenmark, das Hinterhirn und das Mittelhirn eines Patienten mit Stiff Person Syndrom. Die Patientenbindung ist magenta, der Glycinrezeptor cyan, der Synapsenmarker Synaptophysin gelb und die Zellkerne blau gefärbt.

Die Aufnahmen zeigen das Rückenmark, das Hinterhirn und das Mittelhirn eines Patienten mit Stiff Person Syndrom. Die Patientenbindung ist magenta, der Glycinrezeptor cyan, der Synapsenmarker Synaptophysin gelb und die Zellkerne blau gefärbt.