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Häufigkeit, Letalität und demografische Trends akuter Atemwegsviren bei hospitalisierten Patienten

In dieser Studie wurden Faktoren untersucht die den Krankheitsverlauf und die Sterblichkeit bei hospitalisierten Erwachsenen, die im Zeitraum 2022 bis April 2023 positiv auf einen oder mehrere Atemwegsviren getestet wurden.

Besonders interessant ist der direkte Vergleich zwischen den acht verschiedenen Atemwegsviren, darunter SARS-CoV-2, Influenza und RSV. 

Im Vergleich zur Grippe (Influenza) war die Sterblichkeit bei Adenovirus, Coronavirus und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) höher. Besonders Adenovirus zeigte ein stark erhöhtes Risiko. Auch Infektionen mit mehreren Viren gleichzeitig waren gefährlicher.

Hier zeigt sich, dass Alter und Vorerkrankungen einen deutlich größeren Einfluss auf die Sterblichkeit an respiratorischen Erkrankungen haben als die Art des hervorrufenden Virus. Von 1657 Patienten starben 89 (5,5 Prozent).

Juliane Mees, Michael Eisenmann, Anna Höhn, Sina Ebert, Tamara Pscheidl, Nina Roth, Gülmisal Güder, Nils Petri, Isabell Wagenhäuser & Manuel Krone. Frequency, lethality, and demographic trends of acute respiratory viruses in hospitalized patients: insights from a German tertiary care hospital from july 2022 to april 2023. BMC Infect Dis 25, 1110 (2025). https://doi.org/10.1186/s12879-025-11521-1

Aufdeckung versteckter Fälle: Krankenhaus-Screenings als Indikator für die SARS-CoV-2-Inzidenz in der Allgemeinbevölkerung

In dieser Studie wurde untersucht, inwiefern sich die Erfassung von SARS-CoV-2-Infektionen während der COVID-19-Pandemie verändert hat und welche krankenhausbasierten Indikatoren sich zur Bewertung der Infektionslage eignen – auch bei sinkender Testaktivität.

Kurven der Corona-Inzidenzen
Regionale offizielle monatliche SARS-CoV-2-Inzidenz (dunkelblau) im Vergleich zur Inzidenz, die aus Tests von Beschäftigten im Gesundheitswesen (orange), Patientenscreenings (rot) und Besuchertests (dunkelgrün) abgeleitet wurde.

Es zeigte sich, dass krankenhausbasierte Indikatoren wertvolle Rückschlüsse auf das tatsächliche Infektionsgeschehen erlauben. Die Fallzahlen von Gesundheitspersonal und Patienten stimmten sehr stark mit denen der Allgemeinbevölkerung überein (Korrelation über 0,8, zeitweise über 0,9). Darüber hinaus leistet die Studie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Strategien zur Überwachung in der postpandemischen Zeit. Regelmäßige Tests im Krankenhaus (z. B. bei Personal und Patienten) können ein gutes Frühwarnsystem sein, um den tatsächlichen Stand von COVID-19 oder anderen Atemwegsinfektionen besser abzuschätzen.

Juliane Mees, Michael Eisenmann, Tamara Pscheidl, Anna Höhn, Sina Ebert, Nina Roth, Vera Rauschenberger, Julia Reusch, Nils Petri, Stefanie Kampmeier, Isabell Wagenhäuser, Manuel Krone, Unveiling hidden cases: Hospital screening as a proxy for SARS-CoV-2 incidence in the general population, Public Health, Volume 247, 2025, 105903, ISSN 0033-3506, https://doi.org/10.1016/j.puhe.2025.105903

Kurven der Corona-Inzidenzen
Regionale offizielle monatliche SARS-CoV-2-Inzidenz (dunkelblau) im Vergleich zur Inzidenz, die aus Tests von Beschäftigten im Gesundheitswesen (orange), Patientenscreenings (rot) und Besuchertests (dunkelgrün) abgeleitet wurde.