Aktuelle Meldungen

Katastrophenschutz, Zivilschutz und Telemedizin: Gesundheitsministerin Judith Gerlach besucht Uniklinik Würzburg

„Gut auf Krisen vorbereitet“ / Regionale Netzwerke verbessern Versorgung

Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen.  Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen. Foto: UKW / Kim Sammet

Würzburg. Wie bereitet sich das Universitätsklinikum Würzburg auf Katastrophenfälle und die wachsenden Aufgaben des Zivilschutzes im Gesundheitswesen vor? Welche Verbesserungen bietet die Telemedizin bei der Versorgung von Intensivpatienten? Um diese Fragen ging es heute (5. August) beim Besuch von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).

Am UKW werden die bestehenden Alarm- und Einsatzpläne regelmäßig in großangelegten Übungsszenarien trainiert. Dazu zählt auch die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften und Rettungsdiensten der Region. Erst im vergangenen Februar gab es eine Übung mit der Bundeswehr, bei der die Versorgung von kontaminierten Patienten in der Klinik für Nuklearmedizin des UKW praxisnah simuliert wurde. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden vor Ort u.a. auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt.

Gesundheitsministerin Gerlach betonte bei ihrem Besuch: „Das Thema Sicherheit ist für die meisten Krankenhäuser sehr präsent. Denn: Eine gute Vorbereitung auf verschiedene Krisenszenarien ist von enormer Bedeutung.“ Die Ministerin ergänzte: „Bayern ist für viele Krisenfälle bereits gut aufgestellt. Um die Gesundheitsversorgung noch krisenfester zu machen, habe ich im Juni 2025 zum ersten Mal den Expertenrat Gesundheitssicherheit einberufen. Dessen Ziel ist es, sich regelmäßig über die aktuelle Lage, politische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den Gesundheitssektor sowie den Umgang mit Krisenszenarien auszutauschen.“

Wahlfach „Katastrophenmedizin“ in Würzburg

Die Universitätsmedizin Würzburg hat bereits im vergangenen Wintersemester im Medizinstudium das Wahlfach „Katastrophenmedizin“für Studierende etabliert. „In diesem sehr praxisorientierten Wahlfach lernen Studierende nicht nur, was eine Katastrophe ausmacht, sondern auch, wie sie in solchen Situationen effektiv handeln und welche Rolle sie zukünftig als Mediziner in einem solchen Szenario übernehmen. Sie üben etwa, schnell einen Überblick über viele Verletzte oder Erkrankte zu gewinnen und umgehend lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten“, erklärt Prof. Dr. Thomas Wurmb, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW (Direktor: Prof. Dr. Patrick Meybohm). Prof. Wurmb leitet dort die Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin, zudem ist er Mitglied im bayerischen Expertenrat Gesundheitssicherheit.

Teleintensivmedizin im Freistaat etabliert

Zweiter Schwerpunkt beim Besuch der Gesundheitsministerin war die Telemedizin bei der Versorgung von Intensivpatienten. Live präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen. Der Wagen, der mit mehreren hochauflösenden Kameras, Dokumentenscannern und vielen weiteren Anwendungen ausgestattet ist, steht im jeweiligen Partnerkrankenhaus. Die Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums schalten sich per Zoom in die Visite ein und erhalten einen umfassenden Eindruck vom Zustand der Patienten, so dass sie das Partnerkrankenhaus bei der weiteren Versorgung beraten können – dies zudem unter Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Anforderungen. 

Entwickelt wurde der Teleintensivwagen in der-Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW mit finanzieller Förderung des Freistaates Bayern. Nach einer Pilotphase am UKW ist dieser Wagen inzwischen an allen sechs bayerischen Unikliniken im Einsatz, die so mit den umliegenden Krankenhäusern der Region vernetzt sind. „An die Intensivmedizin des UKW sind inzwischen acht Häuser der Region telemedizinisch angebunden. Eine derartige Kooperation mit einer Uniklinik kann auch in Krisen und Katastrophen einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer hochwertigen intensivmedizinischen Versorgung darstellen“, so Klinikdirektor Prof. Dr. Patrick Meybohm.

Koordination von regionalen Versorgungsnetzwerken

„Die Koordination und die Entwicklung von regionalen Netzwerken ist eine wesentliche Aufgabe der Universitätsmedizin. Das wird an diesem Projekt des UKW besonders praxisnah deutlich. Gleichzeitig leistet die Universitätsmedizin einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung in Krisensituationen. Über den heutigen Besuch der Staatsministerin haben wir uns sehr gefreut, würdigt er doch in besonderer Weise den Umgang des UKW mit seiner Verantwortung für die medizinische Versorgung in der Region“, betont Prof. Dr. Ralf Ingo-Ernestus, stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW.

Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen.  Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen. Foto: UKW / Kim Sammet

Katastrophenschutz, Zivilschutz und Telemedizin: Gesundheitsministerin Judith Gerlach besucht Uniklinik Würzburg

„Gut auf Krisen vorbereitet“ / Regionale Netzwerke verbessern Versorgung

Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen.  Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen. Foto: UKW / Kim Sammet

Würzburg. Wie bereitet sich das Universitätsklinikum Würzburg auf Katastrophenfälle und die wachsenden Aufgaben des Zivilschutzes im Gesundheitswesen vor? Welche Verbesserungen bietet die Telemedizin bei der Versorgung von Intensivpatienten? Um diese Fragen ging es heute (5. August) beim Besuch von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).

Am UKW werden die bestehenden Alarm- und Einsatzpläne regelmäßig in großangelegten Übungsszenarien trainiert. Dazu zählt auch die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften und Rettungsdiensten der Region. Erst im vergangenen Februar gab es eine Übung mit der Bundeswehr, bei der die Versorgung von kontaminierten Patienten in der Klinik für Nuklearmedizin des UKW praxisnah simuliert wurde. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden vor Ort u.a. auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt.

Gesundheitsministerin Gerlach betonte bei ihrem Besuch: „Das Thema Sicherheit ist für die meisten Krankenhäuser sehr präsent. Denn: Eine gute Vorbereitung auf verschiedene Krisenszenarien ist von enormer Bedeutung.“ Die Ministerin ergänzte: „Bayern ist für viele Krisenfälle bereits gut aufgestellt. Um die Gesundheitsversorgung noch krisenfester zu machen, habe ich im Juni 2025 zum ersten Mal den Expertenrat Gesundheitssicherheit einberufen. Dessen Ziel ist es, sich regelmäßig über die aktuelle Lage, politische Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den Gesundheitssektor sowie den Umgang mit Krisenszenarien auszutauschen.“

Wahlfach „Katastrophenmedizin“ in Würzburg

Die Universitätsmedizin Würzburg hat bereits im vergangenen Wintersemester im Medizinstudium das Wahlfach „Katastrophenmedizin“für Studierende etabliert. „In diesem sehr praxisorientierten Wahlfach lernen Studierende nicht nur, was eine Katastrophe ausmacht, sondern auch, wie sie in solchen Situationen effektiv handeln und welche Rolle sie zukünftig als Mediziner in einem solchen Szenario übernehmen. Sie üben etwa, schnell einen Überblick über viele Verletzte oder Erkrankte zu gewinnen und umgehend lebensrettende Sofortmaßnahmen einzuleiten“, erklärt Prof. Dr. Thomas Wurmb, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW (Direktor: Prof. Dr. Patrick Meybohm). Prof. Wurmb leitet dort die Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin, zudem ist er Mitglied im bayerischen Expertenrat Gesundheitssicherheit.

Teleintensivmedizin im Freistaat etabliert

Zweiter Schwerpunkt beim Besuch der Gesundheitsministerin war die Telemedizin bei der Versorgung von Intensivpatienten. Live präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen. Der Wagen, der mit mehreren hochauflösenden Kameras, Dokumentenscannern und vielen weiteren Anwendungen ausgestattet ist, steht im jeweiligen Partnerkrankenhaus. Die Ärztinnen und Ärzte des Universitätsklinikums schalten sich per Zoom in die Visite ein und erhalten einen umfassenden Eindruck vom Zustand der Patienten, so dass sie das Partnerkrankenhaus bei der weiteren Versorgung beraten können – dies zudem unter Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Anforderungen. 

Entwickelt wurde der Teleintensivwagen in der-Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des UKW mit finanzieller Förderung des Freistaates Bayern. Nach einer Pilotphase am UKW ist dieser Wagen inzwischen an allen sechs bayerischen Unikliniken im Einsatz, die so mit den umliegenden Krankenhäusern der Region vernetzt sind. „An die Intensivmedizin des UKW sind inzwischen acht Häuser der Region telemedizinisch angebunden. Eine derartige Kooperation mit einer Uniklinik kann auch in Krisen und Katastrophen einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer hochwertigen intensivmedizinischen Versorgung darstellen“, so Klinikdirektor Prof. Dr. Patrick Meybohm.

Koordination von regionalen Versorgungsnetzwerken

„Die Koordination und die Entwicklung von regionalen Netzwerken ist eine wesentliche Aufgabe der Universitätsmedizin. Das wird an diesem Projekt des UKW besonders praxisnah deutlich. Gleichzeitig leistet die Universitätsmedizin einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung in Krisensituationen. Über den heutigen Besuch der Staatsministerin haben wir uns sehr gefreut, würdigt er doch in besonderer Weise den Umgang des UKW mit seiner Verantwortung für die medizinische Versorgung in der Region“, betont Prof. Dr. Ralf Ingo-Ernestus, stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW.

Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Beim Besuch der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (3.v.r.) am UKW standen die Themen Katastrophen- und Zivilschutz sowie die Teleintensivmedizin im Mittelpunkt: Foto: UKW/ Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Katastrophenschutzkräften wurden am UKW auch die Abläufe einer Dekontamination gezeigt. Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen.  Foto: UKW / Kim Sammet
Präsentiert wurde der am UKW entwickelte mobile Teleintensivwagen. Foto: UKW / Kim Sammet

Dystonie und Parkinson besser verstehen: Neue Forschungsansätze im SFB ReTune

Wie entsteht eine Bewegungsstörung im Gehirn? Und wie lassen sich gestörte motorische Netzwerke durch Neuromodulation therapeutisch beeinflussen? Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) langfristig geförderte, interdisziplinäre Sonderforschungsbereich ReTune (TRR 295) sucht nach Antworten. Zwei neue Projekte der Arbeitsgruppen von Dr. Lisa Harder (Universitätsklinikum Würzburg) und Dr. Yangfan Peng (Charité – Universitätsmedizin Berlin) rücken zentrale Fragen in den Fokus: Was geschieht auf zellulärer Ebene, wenn Bewegungen aus dem Takt geraten? Und wie lassen sich diese Prozesse gezielt modulieren?

In der ersten Folge einer neuen, englischsprachigen Podcast-Reihe sprechen die Nachwuchs-Wissenschaftler über die Herausforderungen ihrer Forschung.

 

Freigestelltes Porträt von Lisa Harder und Logo der Podcast-Reihe
Assistenzärztin Dr. Lisa Harder berichtet in der neuen Podcast-Reihe des Sonderforschungsbereich ReTune (TRR 295) über ihr Projekt "Untersuchung der kortikal-striatalen Plastizität und ihrer Auswirkung auf die Entwicklung des Phänotyps bei Dystonie".

Dystonie im Mausmodell: Wenn Wiederholung krank macht

Professionelle Musikerinnen und Musiker, die jahrelang feinmotorische Bewegungen wiederholen, können an einer fokalen Dystonie erkranken – eine neurologische Bewegungsstörung, die zu anhaltenden, unwillkürlichen Verkrampfungen und Fehlhaltungen führt. Auch Patientinnen und Patienten mit einer genetischen Mutation im TOR1A Gen können eine Dystonie entwickeln – oder ihr Leben lang asymptomatisch bleiben. Wie Umweltfaktoren und Genetik in die Entwicklung der Dystonie eingreifen, erforscht Dr. Lisa Harder, Neurowissenschaftlerin und Projektleiterin im DFG-Sonderforschungsbereich ReTune am Uniklinikum Würzburg (Projekt A07: Untersuchung der kortikal-striatalen Plastizität und ihrer Auswirkung auf die Entwicklung des Phänotyps bei Dystonie). Ihr Team nutzt ein genetisch prädisponiertes Mausmodell, das durch repetitive Bewegungsabläufe dystone Symptome entwickelt. Damit lässt sich erstmals systematisch untersuchen, wie Umweltfaktoren und genetische Anlagen zusammenspielen.

Ein besonderer Fokus liegt auf einer neuen Technik: der sogenannten temporalen Interferenzstimulation (TIS), welche zusammen mit Dr. Maximilian Wessel im Mausmodell etabliert werden soll. Dabei werden zwei schwache elektrische Felder über die Schädeloberfläche appliziert, um tiefer liegende Hirnareale wie das Striatum zu stimulieren – ohne operativen Eingriff. „Wir wollen wissen, ob sich die dystonen Symptome bei Mäusen dadurch lindern lassen. Und was sich dabei im Gehirn verändert“, sagt Harder. Verhalten und neuronale Aktivität werden dabei gleichzeitig gemessen.

Bewegung im Blick: Neuropixels-Sonden liefern neue Einsichten

Auch das Projekt A04 (Modulation von projektionsspezifischer neuronaler Populationsdynamiken bei Bewegungsinitiierung) an der Charité in Berlin verfolgt einen neuartigen Ansatz. Neurowissenschaftler und ReTune-Projektleiter Dr. Yangfan Peng analysiert in einem Mausmodell, wie das Gehirn Bewegungen vorbereitet und ausführt sowie, was bei Erkrankungen wie Parkinson aus dem Gleichgewicht gerät. Zum Einsatz kommen sogenannte Neuropixels-Sonden: hauchdünne Elektroden mit bis zu 1.000 Messpunkten. Sie ermöglichen es, die Aktivität hunderter einzelner Neuronen gleichzeitig aus mehreren Hirnregionen aufzuzeichnen.

„Wir können beobachten, wie sich die neuronale Aktivität im Motorcortex, Thalamus und Striatum bei einer gezielten Bewegung verändert – und was passiert, wenn wir zusätzlich eine tiefe Hirnstimulation einsetzen“, erklärt Peng. Das Ziel: Ein umfassenderes Bild der Netzwerkdynamik bei Bewegungsstörungen. Die Kombination von tiefer Hirnstimulation mit paralleler Multi-Regionen-Messung in einem Parkinson-Tiermodell ist technisch anspruchsvoll und innovativ.

Grundlagenarbeit mit Weitblick

Der Sonderforschungsbereich TRR 295 „ReTune – Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“ ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Ziel ist es, gestörte motorische Netzwerke bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Dystonie, Tremor oder Gangstörungen besser zu verstehen und gezielt therapeutisch zu beeinflussen.

Die beiden neuen Projekte sind Teil der Forschungssektion Area A im SFB ReTune: Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, die molekularen und zellulären Grundlagen gestörter Bewegungen zu entschlüsseln. Ihre Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung von Bildgebung, Modellierung und klinischen Interventionen ein.

„Wir wollen netzwerkspezifische aber minimal-invasive Neuromodulationsverfahren für die klinische Praxis entwickeln, um in der Behandlung komplexer neurologischer Bewegungsstörungen neue Standards zu setzen“, sagt Prof. Andrea Kühn, Sprecherin des TRR 295 ReTune und Direktorin der Sektion Bewegungsstörungen und Neuromodulation an der Klinik für Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Dazu braucht es Forschung, die von der Zelle bis zum Verhalten reicht.

Neuer Podcast „ReTuneIn“ gibt Einblicke hinter die Kulissen

Zum Start der zweiten DFG-Förderperiode ist auch der neue, englischsprachige Wissenschafts-Podcast ReTuneIn erschienen. In der ersten Folge sprechen Lisa Harder und Yangfan Peng über ihre Forschung, die täglichen Herausforderungen im Labor und darüber, wie wissenschaftliche Neugier zum Antrieb wird. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen abrufbar: SpotifyApple PodcastsDeezer und Amazon Podcast.

Der Sonderforschungsbereich TRR 295 „ReTune – Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“ ist ein interdisziplinärer Forschungsverbund, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Ziel ist es, gestörte motorische Netzwerke bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Dystonie, Tremor oder Gangstörungen besser zu verstehen und gezielt therapeutisch zu beeinflussen.
ReTune vereint Expertinnen und Experten aus Klinik, Neurowissenschaften, Ingenieurwesen, Mathematik und Informatik. Beteiligt sind unter anderem die Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, das Universitätsklinikum Würzburg, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie die Hebrew University of Jerusalem.
Im Fokus stehen innovative Neuromodulationsverfahren – sowohl invasiv als auch nicht-invasiv –, die gezielt auf spezifische Netzwerkstörungen abgestimmt und bedarfsgerecht aktiviert werden sollen. Der SFB befindet sich seit 2025 in seiner zweiten Förderphase.
Aktuelle Meldungen finden Sie im Pressebereich.

Freigestelltes Porträt von Lisa Harder und Logo der Podcast-Reihe
Assistenzärztin Dr. Lisa Harder berichtet in der neuen Podcast-Reihe des Sonderforschungsbereich ReTune (TRR 295) über ihr Projekt "Untersuchung der kortikal-striatalen Plastizität und ihrer Auswirkung auf die Entwicklung des Phänotyps bei Dystonie".

Auf Tiersuche im Zauberwald: Ein fantasieanregendes Gemälde schmückt die Würzburger Universitäts-Kinderklinik

In einem inklusiven Projekt schufen junge Menschen ehrenamtlich ein großflächiges Wandgemälde an der Außenseite der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Das detailreiche Werk lädt zum genauen Betrachten und Träumen ein.

Akteure vor dem Wandgemälde
Der künstlerische Leiter Alvaro Fernandez Saez (5. v. l.) und Isabel Gräf, die Leiterin der Inklusiven Akademie Würzburg (3. v. r.) mit einem Teil der beteiligten jungen Künstlerinnen und Künstler. Bild: Kim Sammet / UKW
Gemälde an Aussenwand
Das Gemälde bedeckt zwei Wände eines vorspringenden Gebäudeteils der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Bild: Kim Sammet / UKW
Künstler bei der Arbeit am Wandgemälde
Bei der Ausführung des Gemäldes waren feine Details auf rauem Putz zu meistern. Bild: Isabel Gräf / Inklusive Akademie Würzburg
Gruppenbild vor Wandgemälde
Einhellige Freude über das Projektergebnis (von links): Isabel Gräf (Inklusive Akademie Würzburg), Gerlinde Martin (Bezirk Unterfranken), Alvaro Fernandez Saez (Inklusive Akademie Würzburg), Judith Roth-Jörg (Würzburger Bürgermeisterin) und Prof. Dr. Christoph Härtel (Würzburger Universitäts-Kinderklinik). Bild: Kim Sammet / UKW

Würzburg. Zwischen Birken tummeln sich Eule, Fuchs, Igel, Eichhörnchen und viele weitere, teilweise gut versteckte Tiere. Eine kleine Fee macht deutlich, dass es sich um einen Zauberwald handelt. Diese Szenerie schmückt als Wandgemälde seit Ende Juli dieses Jahres zwei zusammenhängende Fassadenflächen an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Geschaffen wurde das Werk in einem Projekt der zum Verein Würzburg KUlturS gehörenden Inklusiven Akademie Würzburg. Vier Tage lang gestalteten 16 Jugendliche und junge Erwachsene unter der Leitung des spanischen Künstlers Alvaro Fernandez Saez die über Eck stehenden, an den Spielplatz der Klinik angrenzenden Wände. Am 29. Juli wurde das Gemälde bei einer Presseveranstaltung offiziell übergeben. 

Finanziert durch Unterfränkischen Inklusionspreis

Dabei erläuterte Isabel Gräf, die Projektleiterin der Inklusiven Akademie, die Hintergründe: „Die jungen Künstlerinnen und Künstler kommen aus Maßnahmen wie ‚Berufliche Orientierung für Personen mit Flucht- und Migrationserfahrung – BOF+‘ des Beruflichen Fortbildungszentrums der Bayerischen Wirtschaft und der Berufsvorbereitung der Caritas-Don Bosco GmbH Würzburg, aus der Mittelschule Zellerau sowie – für die Details und Feinarbeiten – aus dem Talentförderkurs der Inklusiven Akademie. Das Projekt ist eine Gelegenheit, ihre Fähigkeiten auch nach außen zu zeigen.“ Nach ihren Worten sind märchenhafte Szenarien und Naturzeichnungen ein Schwerpunkt in der Kunst von Alvaro Fernandez Saez. „Diese Kombination machte ihn zum perfekten Künstler für die Zauberwald-Wand, wie sie sich die Inklusive Akademie für die Kinder in der Klinik erhofft hat“, schilderte Gräf.

Finanziell ermöglicht wurde das Vorhaben überwiegend durch das Preisgeld des Unterfränkischen Inklusionspreises, mit dem die Inklusive Akademie im Jahr 2024 vom Bezirk Unterfranken ausgezeichnet wurde. 

Großes Lob für ehrenamtliches Engagement

Prof. Dr. Christoph Härtel lobte neben der Initiative der Inklusiven Akademie speziell die Jugendlichen für ihr großartiges, in ihrer Freizeit und ehrenamtlich geleistetes Engagement. „In teilweise regnerischem Wetter habt ihr einen meiner neuen Lieblingsorte an der Klinik geschaffen“, betonte der Direktor der Kinderklinik und überreichte zum Dank Gutscheine und weitere kleine Geschenke an das gesamte Team. 

Eine Einladung zum Träumen

Auch die Würzburger Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg zeigte sich von dem Gemälde begeistert. „Hier werden die kleinen Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen und Besucher auf wunderbare Weise eingeladen, sich gedanklich in eine schöne Welt zu begeben oder sich Geschichten zu den Motiven auszudenken.“

Die Inspiration für das Thema und die Komposition zog Alvaro Fernandez Saez aus einem Wandgemälde in seiner Privatwohnung. Die Umsetzung an der Klinikfassade hielt allerdings einige Herausforderungen bereit, wie die vergleichsweise raue Oberfläche, die erforderliche, aber ungewohnte Silikatfarbe oder die Arbeit unter einem verdunkelnden Regenschutz. „Deswegen bin ich besonders stolz auf das Ergebnis und mein tolles Team“, unterstrich der Künstler und zeigte sich weiter tatendurstig: „Ich freue mich auf weitere weiße Wände am Uniklinikum.“

 

Text: Pressestelle / UKW

 

 

Akteure vor dem Wandgemälde
Der künstlerische Leiter Alvaro Fernandez Saez (5. v. l.) und Isabel Gräf, die Leiterin der Inklusiven Akademie Würzburg (3. v. r.) mit einem Teil der beteiligten jungen Künstlerinnen und Künstler. Bild: Kim Sammet / UKW
Gemälde an Aussenwand
Das Gemälde bedeckt zwei Wände eines vorspringenden Gebäudeteils der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Bild: Kim Sammet / UKW
Künstler bei der Arbeit am Wandgemälde
Bei der Ausführung des Gemäldes waren feine Details auf rauem Putz zu meistern. Bild: Isabel Gräf / Inklusive Akademie Würzburg
Gruppenbild vor Wandgemälde
Einhellige Freude über das Projektergebnis (von links): Isabel Gräf (Inklusive Akademie Würzburg), Gerlinde Martin (Bezirk Unterfranken), Alvaro Fernandez Saez (Inklusive Akademie Würzburg), Judith Roth-Jörg (Würzburger Bürgermeisterin) und Prof. Dr. Christoph Härtel (Würzburger Universitäts-Kinderklinik). Bild: Kim Sammet / UKW
Additiv gefertigter Übungszahn für Wurzelkanalbehandlungen

Die Zahnärztliche Prothetik am Uniklinikum Würzburg druckt Zähne, die den Studierenden eine neue, realistische, faire und kosteneffiziente Übungsmöglichkeit bieten. Die innovativen Übungszähne vereinen alle wichtigen Behandlungsschritte – von der Kariesentfernung über die Wurzelkanalbehandlung bis hin zur Kronenpräparation.

Aufnahmen vom Übungszahn und ein Querschnitt.
Konstruktion eines Übungszahnes basierend auf der Rekonstruktion eines echten Zahnes; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes bestehend aus Schmelz und Dentin, Querschnitt des Zahnes, kompletter im 3D-Druckverfahren hergestellte Zahn. © Christian Höhne / UKW
Bild vom Zahn, Querschnitt und rot gefärbte Wurzelkanäle
Rekonstruktion eines echten Zahnes basierend auf einer Mikro-CT-Aufnahme; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes, Querschnitt des Zahnes; Wurzelkanäle und Pulpa. © Christian Höhne / UKW
Röntgenaufnahmen vom Zahn
Der gedruckte Zahn besitzt ein realistisches Röntgenverhalten. Links Aussehen des Zahnes bei einem Zahnfilm mit allen erkennbaren Innenstrukturen und rechts bei einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme in Form eines so genannten DVT´s. © Christian Höhne / UKW

Studien belegen den hohen Lerneffekt, die Akzeptanz bei Studierenden und den didaktischen Nutzen des universellen Übungszahns bei einer Kariesexkavation und beim Präparieren von Klebebrücken belegten bereits Studien im Journal BMC Medical Education und in Scientific Reports. Jetzt wurde die Erprobung des 3D-gedruckten Zahns bei der Wurzelkanalbehandlung veröffentlicht. 

38 Zahnmedizinstudierende bewerteten den 3D-gedruckten Zahn als eine signifikant bessere Übungsmöglichkeit als die üblichen transparenten Acrylblöcke, die oft zum Üben für Wurzelkanalbehandlungen zum Einsatz kommen, und fast ebenbürtig zu natürlichen Zähnen, insbesondere hinsichtlich Realismus, Handhabung und Lernwert. „Der gedruckte Zahn ist nicht nur realistisch und kosteneffizient, sondern auch fair. Mit dem neuen Übungszahn haben wir für alle Studierenden identische Prüfungs- und Lernbedingungen geschaffen“, resümiert Erstautorin Isabella Di Lorenzo. 

Auch Oberarzt Dr. Michael del Hougne M.Sc., Kursleiter im Bereich der klinischen Lehre, ist vom neuen Übungszahn begeistert. „Unsere Studierenden können an dem Modell sogar die elektrische Längenmessung des Wurzelkanals sehr realistisch üben. Dafür mussten wir jedoch etwas tricksen, um die benötigte Leitfähigkeit herzustellen, denn der Zahn ist aus Harz, das den Strom nicht leitet.“ Im nächsten Schritt sollen 3D-Zähne mit unterschiedlichen Wurzelkanalformen entwickelt werden, um die klinischen Herausforderungen, die sich aus der anatomischen Vielfalt ergeben, zu simulieren.

Weitere Informationen zum „3D-gedruckten Zahn, der alles kann“ liefert die gleichnamige Pressemeldung

Isabella Di Lorenzo, Michael del Hougne, Gabriel Krastl, Marc Schmitter & Christian Höhne. 3D printed tooth for endodontic training in dental education. Sci Rep 15, 20185 (2025). https://doi.org/10.1038/s41598-025-06081-y

Zur Publikation bei PubMed

Zur Pressemeldung

Aufnahmen vom Übungszahn und ein Querschnitt.
Konstruktion eines Übungszahnes basierend auf der Rekonstruktion eines echten Zahnes; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes bestehend aus Schmelz und Dentin, Querschnitt des Zahnes, kompletter im 3D-Druckverfahren hergestellte Zahn. © Christian Höhne / UKW
Bild vom Zahn, Querschnitt und rot gefärbte Wurzelkanäle
Rekonstruktion eines echten Zahnes basierend auf einer Mikro-CT-Aufnahme; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes, Querschnitt des Zahnes; Wurzelkanäle und Pulpa. © Christian Höhne / UKW
Röntgenaufnahmen vom Zahn
Der gedruckte Zahn besitzt ein realistisches Röntgenverhalten. Links Aussehen des Zahnes bei einem Zahnfilm mit allen erkennbaren Innenstrukturen und rechts bei einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme in Form eines so genannten DVT´s. © Christian Höhne / UKW
Additiv gefertigter Übungszahn für Wurzelkanalbehandlungen

Die Zahnärztliche Prothetik am Uniklinikum Würzburg druckt Zähne, die den Studierenden eine neue, realistische, faire und kosteneffiziente Übungsmöglichkeit bieten. Die innovativen Übungszähne vereinen alle wichtigen Behandlungsschritte – von der Kariesentfernung über die Wurzelkanalbehandlung bis hin zur Kronenpräparation.

Aufnahmen vom Übungszahn und ein Querschnitt.
Konstruktion eines Übungszahnes basierend auf der Rekonstruktion eines echten Zahnes; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes bestehend aus Schmelz und Dentin, Querschnitt des Zahnes, kompletter im 3D-Druckverfahren hergestellte Zahn. © Christian Höhne / UKW
Bild vom Zahn, Querschnitt und rot gefärbte Wurzelkanäle
Rekonstruktion eines echten Zahnes basierend auf einer Mikro-CT-Aufnahme; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes, Querschnitt des Zahnes; Wurzelkanäle und Pulpa. © Christian Höhne / UKW
Röntgenaufnahmen vom Zahn
Der gedruckte Zahn besitzt ein realistisches Röntgenverhalten. Links Aussehen des Zahnes bei einem Zahnfilm mit allen erkennbaren Innenstrukturen und rechts bei einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme in Form eines so genannten DVT´s. © Christian Höhne / UKW

Studien belegen den hohen Lerneffekt, die Akzeptanz bei Studierenden und den didaktischen Nutzen des universellen Übungszahns bei einer Kariesexkavation und beim Präparieren von Klebebrücken belegten bereits Studien im Journal BMC Medical Education und in Scientific Reports. Jetzt wurde die Erprobung des 3D-gedruckten Zahns bei der Wurzelkanalbehandlung veröffentlicht. 

38 Zahnmedizinstudierende bewerteten den 3D-gedruckten Zahn als eine signifikant bessere Übungsmöglichkeit als die üblichen transparenten Acrylblöcke, die oft zum Üben für Wurzelkanalbehandlungen zum Einsatz kommen, und fast ebenbürtig zu natürlichen Zähnen, insbesondere hinsichtlich Realismus, Handhabung und Lernwert. „Der gedruckte Zahn ist nicht nur realistisch und kosteneffizient, sondern auch fair. Mit dem neuen Übungszahn haben wir für alle Studierenden identische Prüfungs- und Lernbedingungen geschaffen“, resümiert Erstautorin Isabella Di Lorenzo. 

Auch Oberarzt Dr. Michael del Hougne M.Sc., Kursleiter im Bereich der klinischen Lehre, ist vom neuen Übungszahn begeistert. „Unsere Studierenden können an dem Modell sogar die elektrische Längenmessung des Wurzelkanals sehr realistisch üben. Dafür mussten wir jedoch etwas tricksen, um die benötigte Leitfähigkeit herzustellen, denn der Zahn ist aus Harz, das den Strom nicht leitet.“ Im nächsten Schritt sollen 3D-Zähne mit unterschiedlichen Wurzelkanalformen entwickelt werden, um die klinischen Herausforderungen, die sich aus der anatomischen Vielfalt ergeben, zu simulieren.

Weitere Informationen zum „3D-gedruckten Zahn, der alles kann“ liefert die gleichnamige Pressemeldung

Isabella Di Lorenzo, Michael del Hougne, Gabriel Krastl, Marc Schmitter & Christian Höhne. 3D printed tooth for endodontic training in dental education. Sci Rep 15, 20185 (2025). https://doi.org/10.1038/s41598-025-06081-y

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Aufnahmen vom Übungszahn und ein Querschnitt.
Konstruktion eines Übungszahnes basierend auf der Rekonstruktion eines echten Zahnes; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes bestehend aus Schmelz und Dentin, Querschnitt des Zahnes, kompletter im 3D-Druckverfahren hergestellte Zahn. © Christian Höhne / UKW
Bild vom Zahn, Querschnitt und rot gefärbte Wurzelkanäle
Rekonstruktion eines echten Zahnes basierend auf einer Mikro-CT-Aufnahme; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes, Querschnitt des Zahnes; Wurzelkanäle und Pulpa. © Christian Höhne / UKW
Röntgenaufnahmen vom Zahn
Der gedruckte Zahn besitzt ein realistisches Röntgenverhalten. Links Aussehen des Zahnes bei einem Zahnfilm mit allen erkennbaren Innenstrukturen und rechts bei einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme in Form eines so genannten DVT´s. © Christian Höhne / UKW
Additiv gefertigter Übungszahn für Wurzelkanalbehandlungen

Die Zahnärztliche Prothetik am Uniklinikum Würzburg druckt Zähne, die den Studierenden eine neue, realistische, faire und kosteneffiziente Übungsmöglichkeit bieten. Die innovativen Übungszähne vereinen alle wichtigen Behandlungsschritte – von der Kariesentfernung über die Wurzelkanalbehandlung bis hin zur Kronenpräparation.

Aufnahmen vom Übungszahn und ein Querschnitt.
Konstruktion eines Übungszahnes basierend auf der Rekonstruktion eines echten Zahnes; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes bestehend aus Schmelz und Dentin, Querschnitt des Zahnes, kompletter im 3D-Druckverfahren hergestellte Zahn. © Christian Höhne / UKW
Bild vom Zahn, Querschnitt und rot gefärbte Wurzelkanäle
Rekonstruktion eines echten Zahnes basierend auf einer Mikro-CT-Aufnahme; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes, Querschnitt des Zahnes; Wurzelkanäle und Pulpa. © Christian Höhne / UKW
Röntgenaufnahmen vom Zahn
Der gedruckte Zahn besitzt ein realistisches Röntgenverhalten. Links Aussehen des Zahnes bei einem Zahnfilm mit allen erkennbaren Innenstrukturen und rechts bei einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme in Form eines so genannten DVT´s. © Christian Höhne / UKW

Studien belegen den hohen Lerneffekt, die Akzeptanz bei Studierenden und den didaktischen Nutzen des universellen Übungszahns bei einer Kariesexkavation und beim Präparieren von Klebebrücken belegten bereits Studien im Journal BMC Medical Education und in Scientific Reports. Jetzt wurde die Erprobung des 3D-gedruckten Zahns bei der Wurzelkanalbehandlung veröffentlicht. 

38 Zahnmedizinstudierende bewerteten den 3D-gedruckten Zahn als eine signifikant bessere Übungsmöglichkeit als die üblichen transparenten Acrylblöcke, die oft zum Üben für Wurzelkanalbehandlungen zum Einsatz kommen, und fast ebenbürtig zu natürlichen Zähnen, insbesondere hinsichtlich Realismus, Handhabung und Lernwert. „Der gedruckte Zahn ist nicht nur realistisch und kosteneffizient, sondern auch fair. Mit dem neuen Übungszahn haben wir für alle Studierenden identische Prüfungs- und Lernbedingungen geschaffen“, resümiert Erstautorin Isabella Di Lorenzo. 

Auch Oberarzt Dr. Michael del Hougne M.Sc., Kursleiter im Bereich der klinischen Lehre, ist vom neuen Übungszahn begeistert. „Unsere Studierenden können an dem Modell sogar die elektrische Längenmessung des Wurzelkanals sehr realistisch üben. Dafür mussten wir jedoch etwas tricksen, um die benötigte Leitfähigkeit herzustellen, denn der Zahn ist aus Harz, das den Strom nicht leitet.“ Im nächsten Schritt sollen 3D-Zähne mit unterschiedlichen Wurzelkanalformen entwickelt werden, um die klinischen Herausforderungen, die sich aus der anatomischen Vielfalt ergeben, zu simulieren.

Weitere Informationen zum „3D-gedruckten Zahn, der alles kann“ liefert die gleichnamige Pressemeldung

Isabella Di Lorenzo, Michael del Hougne, Gabriel Krastl, Marc Schmitter & Christian Höhne. 3D printed tooth for endodontic training in dental education. Sci Rep 15, 20185 (2025). https://doi.org/10.1038/s41598-025-06081-y

Zur Publikation bei PubMed

Zur Pressemeldung

Aufnahmen vom Übungszahn und ein Querschnitt.
Konstruktion eines Übungszahnes basierend auf der Rekonstruktion eines echten Zahnes; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes bestehend aus Schmelz und Dentin, Querschnitt des Zahnes, kompletter im 3D-Druckverfahren hergestellte Zahn. © Christian Höhne / UKW
Bild vom Zahn, Querschnitt und rot gefärbte Wurzelkanäle
Rekonstruktion eines echten Zahnes basierend auf einer Mikro-CT-Aufnahme; v.l.n.r. Übersicht des ganzen Zahnes, Querschnitt des Zahnes; Wurzelkanäle und Pulpa. © Christian Höhne / UKW
Röntgenaufnahmen vom Zahn
Der gedruckte Zahn besitzt ein realistisches Röntgenverhalten. Links Aussehen des Zahnes bei einem Zahnfilm mit allen erkennbaren Innenstrukturen und rechts bei einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme in Form eines so genannten DVT´s. © Christian Höhne / UKW

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