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Panikstörungen greifen tiefer ins Gehirn ein als soziale Angststörungen

Angststörungen betreffen die Art und Weise, wie verschiedene Hirnregionen miteinander „kommunizieren“. Bislang war aber unklar, ob und wie sich diese Veränderungen zwischen den verschiedenen Arten von Angststörungen unterscheiden.

Gehirn mit erhöhter Konnektivität in Rot und verringerter Konnektivität in Blau im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe und Konnektomringe mit erhöhter Konnektivität in Rot und verringerter Konnektivität in Blau im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe

Eine groß angelegte deutsche Studie mit 439 Patientinnen und Patienten sowie 105 gesunden Kontrollpersonen hat mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (rsfMRI) untersucht, wie sich verschiedene Angststörungen auf die funktionelle Konnektivität im Gehirn auswirken.

Die Forschenden stellten fest, dass insbesondere Patientinnen und Patienten mit Panikstörung (PD) und/oder Agoraphobie (AG) deutliche Veränderungen in der Verbindung zwischen Hirnregionen des Abwehrsystems und präfrontalen Regulationsbereichen aufwiesen. Diese Veränderungen betrafen vor allem subkortikale-kortikale Netzwerke. Das heißt: Zwischen Angstzentren wie der Amygdala und Insula und dem Thalamus findet mehr Kommunikation statt, während die Verbindung zwischen Hirnregionen, die Angst kontrollieren sollen, reduziert ist. 

Im Gegensatz dazu zeigten Patientinnen und Patienten mit sozialer Angststörung (SD) nur geringfügige Veränderungen, speziell zwischen der Insula und dem orbitofrontalen Kortex – beide spielen eine Rolle bei der Bewertung von sozialer Bedrohung. 

Bei spezifischen Phobien (SP) wurden keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe gefunden. 

Die Studie unterstreicht die Bedeutung krankheitsspezifischer neurologischer Muster als Grundlage für personalisierte Behandlungsansätze bei Angststörungen.

Langhammer, T., Hilbert, K., Adolph, D. et al. Resting-state functional connectivity in anxiety disorders: a multicenter fMRI study. Mol Psychiatry 30, 1548–1557 (2025). https://doi.org/10.1038/s41380-024-02768-2

Zur Publikation bei PubMed

Gehirn mit erhöhter Konnektivität in Rot und verringerter Konnektivität in Blau im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe und Konnektomringe mit erhöhter Konnektivität in Rot und verringerter Konnektivität in Blau im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe
Panikstörungen greifen tiefer ins Gehirn ein als soziale Angststörungen

Angststörungen betreffen die Art und Weise, wie verschiedene Hirnregionen miteinander „kommunizieren“. Bislang war aber unklar, ob und wie sich diese Veränderungen zwischen den verschiedenen Arten von Angststörungen unterscheiden.

Gehirn mit erhöhter Konnektivität in Rot und verringerter Konnektivität in Blau im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe und Konnektomringe mit erhöhter Konnektivität in Rot und verringerter Konnektivität in Blau im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe

Eine groß angelegte deutsche Studie mit 439 Patientinnen und Patienten sowie 105 gesunden Kontrollpersonen hat mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (rsfMRI) untersucht, wie sich verschiedene Angststörungen auf die funktionelle Konnektivität im Gehirn auswirken.

Die Forschenden stellten fest, dass insbesondere Patientinnen und Patienten mit Panikstörung (PD) und/oder Agoraphobie (AG) deutliche Veränderungen in der Verbindung zwischen Hirnregionen des Abwehrsystems und präfrontalen Regulationsbereichen aufwiesen. Diese Veränderungen betrafen vor allem subkortikale-kortikale Netzwerke. Das heißt: Zwischen Angstzentren wie der Amygdala und Insula und dem Thalamus findet mehr Kommunikation statt, während die Verbindung zwischen Hirnregionen, die Angst kontrollieren sollen, reduziert ist. 

Im Gegensatz dazu zeigten Patientinnen und Patienten mit sozialer Angststörung (SD) nur geringfügige Veränderungen, speziell zwischen der Insula und dem orbitofrontalen Kortex – beide spielen eine Rolle bei der Bewertung von sozialer Bedrohung. 

Bei spezifischen Phobien (SP) wurden keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe gefunden. 

Die Studie unterstreicht die Bedeutung krankheitsspezifischer neurologischer Muster als Grundlage für personalisierte Behandlungsansätze bei Angststörungen.

Langhammer, T., Hilbert, K., Adolph, D. et al. Resting-state functional connectivity in anxiety disorders: a multicenter fMRI study. Mol Psychiatry 30, 1548–1557 (2025). https://doi.org/10.1038/s41380-024-02768-2

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Untersuchung des Einflusses von Mondphasen und Wetter auf die Sterblichkeit in einer Palliativstation über einen Zeitraum von zehn Jahren

Viele Menschen glauben, dass der Mond – vor allem der Vollmond – einen Einfluss auf das Sterben hat. Auch das Wetter - Temperatur, Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit, wird oft mit der Sterberate in Verbindung gebracht. Ein Team des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin wollte herausfinden, ob das wirklich stimmt – und hat dafür die Todesfälle der Palliativstation des Uniklinikums Würzburg untersucht.

Bild vom Vollmond in dunkelblauem Nachthimmel
© Canva

Insgesamt wurden über einen Zeitraum von 3652 Tagen 3120 schwerkranke Patientinnen und Patienten behandelt, von denen fast die Hälfte verstarb. 

Die Forschenden verglichen die täglichen Todeszahlen mit dem Mondkalender der NASA sowie den Aufzeichnungen der Wetterstation Würzburg (Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit).

Das Ergebnis: Weder der Vollmond noch andere Mondphasen hatten einen Einfluss auf die Anzahl der Todesfälle. Auch das Wetter zeigte keinen Zusammenhang mit der Sterberate. Selbst hohe oder niedrige Temperaturen führten nicht zu mehr Todesfällen auf der Palliativstation, möglicherweise, weil dort die Umgebungsbedingungen gut kontrolliert sind. 

Evelyn Mueller, Miriam Brönner, Frank Schuster, Birgitt van Oorschot, Carmen Roch. Exploring the influence of moon phases and weather on mortality in a palliative care unit over a ten year period. Sci Rep. 2025 May 24;15(1):18059. doi: 10.1038/s41598-025-03184-4

Zur Publikation bei PubMed

Bild vom Vollmond in dunkelblauem Nachthimmel
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Untersuchung des Einflusses von Mondphasen und Wetter auf die Sterblichkeit in einer Palliativstation über einen Zeitraum von zehn Jahren

Viele Menschen glauben, dass der Mond – vor allem der Vollmond – einen Einfluss auf das Sterben hat. Auch das Wetter - Temperatur, Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit, wird oft mit der Sterberate in Verbindung gebracht. Ein Team des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin wollte herausfinden, ob das wirklich stimmt – und hat dafür die Todesfälle der Palliativstation des Uniklinikums Würzburg untersucht.

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Insgesamt wurden über einen Zeitraum von 3652 Tagen 3120 schwerkranke Patientinnen und Patienten behandelt, von denen fast die Hälfte verstarb. 

Die Forschenden verglichen die täglichen Todeszahlen mit dem Mondkalender der NASA sowie den Aufzeichnungen der Wetterstation Würzburg (Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit).

Das Ergebnis: Weder der Vollmond noch andere Mondphasen hatten einen Einfluss auf die Anzahl der Todesfälle. Auch das Wetter zeigte keinen Zusammenhang mit der Sterberate. Selbst hohe oder niedrige Temperaturen führten nicht zu mehr Todesfällen auf der Palliativstation, möglicherweise, weil dort die Umgebungsbedingungen gut kontrolliert sind. 

Evelyn Mueller, Miriam Brönner, Frank Schuster, Birgitt van Oorschot, Carmen Roch. Exploring the influence of moon phases and weather on mortality in a palliative care unit over a ten year period. Sci Rep. 2025 May 24;15(1):18059. doi: 10.1038/s41598-025-03184-4

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Untersuchung des Einflusses von Mondphasen und Wetter auf die Sterblichkeit in einer Palliativstation über einen Zeitraum von zehn Jahren

Viele Menschen glauben, dass der Mond – vor allem der Vollmond – einen Einfluss auf das Sterben hat. Auch das Wetter - Temperatur, Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit, wird oft mit der Sterberate in Verbindung gebracht. Ein Team des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin wollte herausfinden, ob das wirklich stimmt – und hat dafür die Todesfälle der Palliativstation des Uniklinikums Würzburg untersucht.

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Insgesamt wurden über einen Zeitraum von 3652 Tagen 3120 schwerkranke Patientinnen und Patienten behandelt, von denen fast die Hälfte verstarb. 

Die Forschenden verglichen die täglichen Todeszahlen mit dem Mondkalender der NASA sowie den Aufzeichnungen der Wetterstation Würzburg (Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit).

Das Ergebnis: Weder der Vollmond noch andere Mondphasen hatten einen Einfluss auf die Anzahl der Todesfälle. Auch das Wetter zeigte keinen Zusammenhang mit der Sterberate. Selbst hohe oder niedrige Temperaturen führten nicht zu mehr Todesfällen auf der Palliativstation, möglicherweise, weil dort die Umgebungsbedingungen gut kontrolliert sind. 

Evelyn Mueller, Miriam Brönner, Frank Schuster, Birgitt van Oorschot, Carmen Roch. Exploring the influence of moon phases and weather on mortality in a palliative care unit over a ten year period. Sci Rep. 2025 May 24;15(1):18059. doi: 10.1038/s41598-025-03184-4

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Automatische Erkennung und Segmentierung von Spinalganglien in MRT-Bildern

Einem interdisziplinären Team um Magnus Schindehütte aus der Neuroradiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Mirko Pham sowie dem Biozentrum der Universität Würzburg ist es erstmals gelungen, mithilfe von Deep-Learning-Algorithmen ein neuronales Netz zu trainieren, das Spinalganglien in MRT-Bildern automatisch segmentiert.

3 Bilder aus der Studie: Grafik vom Menschen mit Fokus auf Lendenwirbel 5 und Steißbein, MRT-Aufnahme und 3D-Bild
A) Schematischer Überblick über die lumbosakralen Spinalganglien (dorsal root ganglia, DRG) der Wirbelkörperhöhen L5 und S1. B) Darstellung der lumbosakralen DRG im MRT. C) 3D Rendering der DRG (gelb), der angrenzenden Nervenstrukturen (grau) und des Durasacks (weiß). © Aliya C. Nauroth-Kreß et al, Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI, NeuroImage, 2025, https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189

Spinalganglien, kurz DRG (dorsal root ganglia), sind Ansammlungen sensorischer Nervenzellkörper im peripheren Nervensystem. Diese kombinierte MRT- und KI-basierte Methode ist ein erster Schritt, um künftig neuronale Aktivität in vivo sichtbar zu machen, beispielsweise über bildgebende Marker elektrischer Erregung. Die in der renommierten Fachzeitschrift NeuroImage veröffentlichte Studie ist insbesondere für die Schmerzforschung von Bedeutung. Das DRG ist die erste Station im Nervensystem, an der Schmerzreize verarbeitet und weitergeleitet werden – eine Schlüsselstelle für das Verständnis, die Diagnose und die Therapie von Schmerzerkrankungen. Durch die standardisierte Analyse können Nervenstrukturen von Patienten künftig besser auf krankhafte Veränderungen untersucht werden.

Details zur Forschung von Magnus Schindehütte liefert die Pressemeldung „Die Musik spielt nicht nur im Kopf, sondern auch im peripheren Nervensystem.

Aliya C. Nauroth-Kreß, Simon Weiner, Lea Hölzli, Thomas Kampf, György A. Homola, Mirko Pham, Philip Kollmannsberger, Magnus Schindehütte. Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI. NeuroImage, Volume 311, 2025, 121189. ISSN: 1053-8119. doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189

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Zur Pressemeldung

3 Bilder aus der Studie: Grafik vom Menschen mit Fokus auf Lendenwirbel 5 und Steißbein, MRT-Aufnahme und 3D-Bild
A) Schematischer Überblick über die lumbosakralen Spinalganglien (dorsal root ganglia, DRG) der Wirbelkörperhöhen L5 und S1. B) Darstellung der lumbosakralen DRG im MRT. C) 3D Rendering der DRG (gelb), der angrenzenden Nervenstrukturen (grau) und des Durasacks (weiß). © Aliya C. Nauroth-Kreß et al, Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI, NeuroImage, 2025, https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189
Automatische Erkennung und Segmentierung von Spinalganglien in MRT-Bildern

Einem interdisziplinären Team um Magnus Schindehütte aus der Neuroradiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Mirko Pham sowie dem Biozentrum der Universität Würzburg ist es erstmals gelungen, mithilfe von Deep-Learning-Algorithmen ein neuronales Netz zu trainieren, das Spinalganglien in MRT-Bildern automatisch segmentiert.

3 Bilder aus der Studie: Grafik vom Menschen mit Fokus auf Lendenwirbel 5 und Steißbein, MRT-Aufnahme und 3D-Bild
A) Schematischer Überblick über die lumbosakralen Spinalganglien (dorsal root ganglia, DRG) der Wirbelkörperhöhen L5 und S1. B) Darstellung der lumbosakralen DRG im MRT. C) 3D Rendering der DRG (gelb), der angrenzenden Nervenstrukturen (grau) und des Durasacks (weiß). © Aliya C. Nauroth-Kreß et al, Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI, NeuroImage, 2025, https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189

Spinalganglien, kurz DRG (dorsal root ganglia), sind Ansammlungen sensorischer Nervenzellkörper im peripheren Nervensystem. Diese kombinierte MRT- und KI-basierte Methode ist ein erster Schritt, um künftig neuronale Aktivität in vivo sichtbar zu machen, beispielsweise über bildgebende Marker elektrischer Erregung. Die in der renommierten Fachzeitschrift NeuroImage veröffentlichte Studie ist insbesondere für die Schmerzforschung von Bedeutung. Das DRG ist die erste Station im Nervensystem, an der Schmerzreize verarbeitet und weitergeleitet werden – eine Schlüsselstelle für das Verständnis, die Diagnose und die Therapie von Schmerzerkrankungen. Durch die standardisierte Analyse können Nervenstrukturen von Patienten künftig besser auf krankhafte Veränderungen untersucht werden.

Details zur Forschung von Magnus Schindehütte liefert die Pressemeldung „Die Musik spielt nicht nur im Kopf, sondern auch im peripheren Nervensystem.

Aliya C. Nauroth-Kreß, Simon Weiner, Lea Hölzli, Thomas Kampf, György A. Homola, Mirko Pham, Philip Kollmannsberger, Magnus Schindehütte. Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI. NeuroImage, Volume 311, 2025, 121189. ISSN: 1053-8119. doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189

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Montag bis Donnerstag: 7:30 Uhr bis 16 Uhr
Freitag: 7:30 Uhr bis 14:30 Uhr

 

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E-Mail

Palliativstation
palliativstation@ ukw.de

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Anschrift

Universitätsklinikum Würzburg | Interdisziplinäres Zentrum Palliativmedizin | Haus B1 | Josef-Schneider-Straße 11 | 97080 Würzburg