Prof. Dr. med. Heike Rittner, Sprecherin des Zentrums für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) und Inhaberin des Lehrstuhls Schmerz, sowie Prof. Dr. med. Claudia Sommer, Oberärztin an der neurologischen Klinik und Poliklinik, standen eineinhalb Stunden lang Rede und Antwort auf alle Fragen rund um den chronischen Schmerz. In einem kurzen Einführungsvortrag referierten die beiden Expertinnen zunächst über die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen zu Diagnostik und Therapie von Migräne und chronischen Schmerzen allgemein. Schon längst ist chronischer Schmerz kein unabänderliches Schicksal mehr, sondern kann durch vielfältige Therapieansätze günstig beeinflusst werden.
Interdisziplinäre multimodale Therapie und Schmerzforschung
Diese Therapie wird in Form allgemeiner und spezieller Therapiemodule im ZiS angeboten. Auch die Klinische Forschungsgruppe KFO5001 ResolvePAIN, die hier am Universitätsklinikum unter der Leitung der Referentinnen etabliert ist und rege Schmerzforschung betreibt, trägt dazu dabei, dass die Schmerztherapie in Würzburg – speziell für Fibromyalgie und dem Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) – eine zentrale Anlaufstelle ist. Aus dieser Forschungsarbeit ergaben sich auch schon bereits erste Hinweise, was eine günstige Prognose des CRPS ausmacht.
Im Anschluss an die Ausführungen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre persönlichen Fragen zu stellen – ein Angebot, das intensiv genutzt wurde. Mit fast 100 Fragen im Chat lag der Fokus insbesondere auf den neuen Migränetherapien mit CGRP-Antagonisten sowie auf medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlungsmethoden.
Voller Erfolg… mit Fortsetzung
Die Initiatoren und Organisatoren der Abendsprechstunde werteten die Auftaktveranstaltung als vollen Erfolg. Die hohe Teilnehmerzahl und das große Interesse an dem Thema zeigen, wie relevant die Aufklärung über chronischen Schmerz in der Öffentlichkeit ist. Besonders gelobt wurde von den Teilnehmenden die Kombination aus fundierter Information und der Möglichkeit zum direkten Austausch mit den Expertinnen.
Deshalb planen das ZiS, das Universitätsklinikum und die Selbsthilfe-Beauftrage Gabriele Nelkenstock, eine Fortsetzung des Formats. Ziel ist, Betroffenen und Interessierten stetigen Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen zu bieten und den Austausch zwischen Medizin und Öffentlichkeit zu fördern.