Würzburg. Welche Abläufe greifen bei einem Strahlenunfall? Wie ist medizinische Notfallversorgung nach einem radionuklearen Schadensereignis organisiert? Um diese Fragen ging es am 9. und 10. Oktober bei der Fachtagung des Kliniknetzwerkes Strahlennotfall „Klinestra“ in Würzburg. Organisiert wurde die Tagung vom Bundesamt für Strahlenschutz gemeinsam mit der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Auch die Strahlennotfall-Vorsorge wurde diskutiert.
„Die Klinik für Nuklearmedizin des UKW ist regionales Strahlenschutzzentrum auf die Versorgung von Patienten bei Strahlenunfällen vorbereitet. Dabei geht es natürlich um die optimale Versorgung der Patienten, aber auch um den Schutz der Mitarbeitenden und der übrigen Patienten vor einer möglichen Strahlengefährdung“, erklärt Prof. Dr. Andreas Buck, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am UKW. Wichtig sei es, die verschiedenen Kliniken und Einrichtungen, die bei solchen Ereignissen Hilfe leisten, zu vernetzen. Auch dazu habe die Fachtagung beigetragen. Vertreter verschiedener Bundesministerien und Landesbehörden haben ebenfalls an der Tagung teilgenommen.
Erst im März 2025 führte das UKW eine entsprechende Notfallübung mit der Bundeswehr für ein solches Szenario durch, an der über 60 Personen beteiligt waren. Die Klinik für Nuklearmedizin des UKW ist nicht nur regionales Strahlenschutzzentrum, sie ist auch Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Eine der Kernaufgaben in dieser Funktion ist es dabei, die Vorsorge und das Management radiologischer und nuklearer Unfälle medizinisch fachlich zu unterstützen. Prof. Buck: „Im Rahmen des Zivilschutzes, der richtigerweise jetzt auch wieder stärker in den politischen Blick genommen wird, übernehmen speziell Universitätskliniken ganz wesentliche Aufgaben in einem Krisenfall. Die Kombination der verschiedenen Fachkompetenzen, aber auch solche praxisnahen Übungen sind für diese Aufgaben von enormer Bedeutung.“