Weisheitszähne

Weisheitszähne, die nicht genügend Platz im Kiefer haben, sollten vorsorglich entfernt werden. Der Routineeingriff gehört zum Leistungsspektrum unserer Klinik.

Was sind Weisheitszähne?

Als Weisheitszähne bezeichnet man die dritten, also hintersten Backenzähne des Ober- und Unterkiefers, die in der Regel zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr durchbrechen. In seltenen Fällen können je Kiefer und Seite auch zwei oder drei Weisheitszähne vorhanden sein.

Wann müssen sie entfernt werden?

Zu einer vorsorglichen Weisheitszahn-Entfernung rät man zum Beispiel, wenn im Ober- und Unterkiefer zu wenig Platz für die Weisheitszähne ist, sodass dieser das Zahnfleisch nicht vollständig durchbricht, nicht die Kauebene erreicht oder in falscher Ausrichtung im Kiefer liegt. Entzündungen und Abszesse oder die Schädigung benachbarter Zähne können die Folge sein.

Nicht selten sind Weisheitszähne auch die Ursache von Zysten im Kiefer, aus denen sich in seltenen Fällen ein Tumor entwickeln kann. Auch wenn der Zahn kariös zerstört ist, besteht die Indikation zur Entfernung.

Ist abzusehen, dass sie regelrecht im Kiefer stehen werden, oder tun sie das bereits, besteht bei intakter Zahnsubstanz keine Notwendigkeit sie zu entfernen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Entfernung?

Da der Knochen im Laufe des Lebens fester und spröder wird, sollten die Weisheitszähne bereits in jungen Jahren entfernt werden, wenn abzusehen ist, dass ihre regelrechte Einstellung im Kiefer unwahrscheinlich ist. Den idealen Zeitpunkt muss die Zahnärztin oder der Zahnarzt individuell festlegen.

Bei Vorhandensein aller vier Weisheitszähne bietet es sich an, diese seitenweise im Abstand von einigen Wochen zu entfernen. Dies bietet den Vorteil, dass das Kauen mit der nicht betroffenen Seite noch relativ uneingeschränkt möglich ist und Schwellung und Wundschmerz auf eine Seite beschränkt bleiben.

Wie läuft die Operation ab?

Bei der operativen Weisheitszahn-Entfernung handelt es sich um einen Routineeingriff, der in der Regel in lokaler Betäubung durchgeführt wird. Bei der Operation wird zunächst das Zahnfleisch um den Weisheitszahn herum vom Knochen gelöst. Meist muss auch der Knochen geringfügig abgetragen werden, um den Weisheitszahn entfernen zu können. In bestimmten Fällen ist eine Teilung des Zahnes notwendig, um ihn problemlos entfernen zu können. Anschließend wird die Wunde durch eine Naht verschlossen, die nach etwa zehn Tagen entfernt werden muss.

Risiken

Jeder operative Eingriff birgt gewisse Risiken, über die Sie persönlich von Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt ausführlich aufgeklärt werden. Man unterscheidet allgemeine und spezielle OP-Risiken.

Allgemeine Risiken sind:

  • intraoperative Blutungen oder auch bis zu drei Tage nach dem Eingriff auftretende Nachblutungen (gelegentlich)
  • Wundinfektionen oder Wundheilungsstörungen (gelegentlich)
  • Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse (häufig, aber sehr unterschiedlich ausgeprägt)


Spezielle Risiken einer Weisheitszahnentfernung sind:

  • Schädigung von Nachbarzähnen (selten)
  • im Oberkiefer die Eröffnung der Kieferhöhle (gelegentlich) mit dem Risiko einer Kieferhöhlenentzündung durch Kontamination mit Keimen aus der Mundhöhle (vergleichbar mit einem Schnupfen) (selten)
  • im Unterkiefer die Verletzung von zwei Nerven, die für das Gefühl der Unterlippe und der Zunge verantwortlich sind (extrem selten)
  • Bruch des Unterkiefers durch Schwächung des Knochens entweder intraoperativ oder postoperativ durch Kauen harter Nahrungsmittel wie Brotkruste oder ähnlichem (extrem selten)

Was ist nach dem Eingriff zu beachten?

Um einen komplikationslosen Heilungsverlauf zu gewährleisten, sollten Sie nach dem Eingriff bestimmte Verhaltensregeln einhalten:

  • Während der Restwirkungsdauer der Betäubung nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und nichts essen (mögliche Bissverletzungen).
  • Am Tag der Operation weder Alkohol noch Kaffee trinken.
  • In den folgenden Tagen auf Tabakkonsum verzichten.
  • Bei zunehmenden Beschwerden und pochenden Schmerzen etwa vier bis fünf Tage nach dem Eingriff besteht die Wahrscheinlichkeit einer Wundinfektion. In diesem Fall sollten Sie sich an Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt wenden.
  • Im Falle einer Nachblutung ein zusammengerolltes Taschentuch direkt auf die Wunde legen und für circa 20 Minuten fest zubeißen, um die Wunde zu komprimieren. Kommt die Blutung dadurch nicht zum Stillstand, suchen Sie Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt auf.
  • Leicht blutig gefärbter Speichel stellt keine Nachblutung dar.
  • Gegen Schmerzen sollten Sie nur das von uns verschriebene Medikament einnehmen.
  • In den ersten Tagen kann die Mundöffnung schwellungsbedingt leicht eingeschränkt sein.

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

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