Einnässen beim Kind

Wenn ein Kind über das sechste Lebensjahr hinaus nachts einnässt, wird das als Enuresis bezeichnet. Eine Inkontinenz liegt vor, wenn auch tagsüber keine Kontrolle über die Blase besteht. In der urologischen Spezialsprechstunde wird die Ursache des Einnässens abgeklärt und entsprechende Therapien eingeleitet.

Was ist Enuresis?

Jedes zehnte Kind im Alter von sieben Jahren nässt nächtlich noch ein und selbst bei 15-Jährigen sind es noch rund 1,5 Prozent. Besteht der nächtliche Harnverlust seit der Geburt ohne Trockenphasen spricht man von einer primären Enuresis. Dies trifft auf 75 bis 80 Prozent der bettnässenden Kinder zu. Davon zu unterscheiden ist die sekundäre Enuresis, die nach einer Trockenphase von über sechs Monaten erneut auftritt.

Ursachen der Enuresis

Bei dem häufigsten urologischen Symptom im Kindesalter liegt die Ursache nur selten in einem greifbaren körperlichen Befund, wie etwa einer Fehlbildung, Infektion oder einer neurogenen Blasenstörung. Meist hinkt die Steuerungsfähigkeit über die Blase der Reife hinterher, die Urinproduktion ist in der Nacht gesteigert, die Blasenkapazität noch zu gering oder der Schlaf einfach zu tief. Insbesondere bei der sekundären Enuresis muss auch an ein seelisches Trauma oder eine psychische Belastung gedacht werden.

Abklärung der Inkontinenz

Beim Kind ist der unwillkürliche Harnverlust am Tag jenseits des Schulalters als krankhaft zu bewerten. Alle körperlichen Ursachen müssen vorher ausgeschlossen werden, bevor eventuell eine Verhaltenstherapie oder eine psychologische Betreuung zu empfehlen ist.

Diagnose

Über ein einwöchiges Miktionstagebuch, in dem Trinkgewohnheiten und Ausscheidungsverhalten protokolliert werden, kann die niedergelassene Kinderärztin oder der niedergelassene Kinderarzt bereits meist eine Diagnose stellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Nur selten ist eine Überweisung zum Urologen oder in die urologische Klinik für weitere Spezialuntersuchungen erforderlich: Dazu zählen die Laborwerte von Urin, Blut oder Hormonen, eine Sonographie und urodynamische Untersuchungen wie die Uroflowmetrie mit Beckenboden-EMG.

Therapie

Das nicht organisch bedingte Einnässen wird in erster Linie durch kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen durchgeführt: Flüssigkeitseinnahmen und Toilettenangewohnheiten werden umgestellt und das Bewusstsein für die Blasenfüllung geschärft. Dies geschieht zum Beispiel durch Weckpläne, Verwendung von Klingelhosen oder Klingelmatten sowie Beckenbodentraining mit und ohne Biofeedback. Ganz selten ist eine medikamentöse Therapie oder eine Psychotherapie erforderlich.

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