Prostata-Vergrößerung und Prostata-Entfernung

Die Verkleinerung der Prostata zählt zu den Routineeingriffen in der Urologie. Das Universitätsklinikum Würzburg bietet sowohl die klassische Operationsmethode als auch hochmoderne Verfahren mit roboterassistiertem Eingriff an.

Allgemeines

Nahezu alle Männer über 75 Jahre haben eine gutartig vergrößerte Prostata. Als Ursache vermutet man ein Zusammenspiel von hormonellen Veränderungen im Alter und genetischer Veranlagung. Behandelt werden muss die sogenannte benigne Prostatahyperplasie (BPH) nur, wenn es zu Blasenentleerungsstörungen kommt.

Symptome

Der auch als lower urinary tract syndrom (LUTS) bezeichnete Symyptomenkomplex zeichnet sich durch eine Abschwächung des Harnstrahls und häufiges Wasserlassen bei Tag und Nacht aus. Ferner können ein plötzlich einschießender Harndrang und das Gefühl auftreten, dass sich die Blase nicht vollständig entleert. Im weit fortgeschrittenen Stadium drohen Überlaufblase oder Harnverhalt sowie Nierenversagen.

Diagnostik

Durch eine ärztliche Tastuntersuchung über den Enddarm lässt sich die Diagnose bereits stellen. Eine Harnstrahlmessung und die Bestimmung des Restharns mittels Ultraschall geben Aufschluss über das Stadium der Erkrankung. Manchmal wird die Diagnostik durch eine Blasenspiegelung und eine Kontrastmittel-Röntgenaufnahme der Niere ergänzt. Vor einer geplanten Operation ermittelt man oft auch den Blasendruck.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und reicht von kontrollierendem Abwarten, über eine medikamentöse Therapie bis hin zur operativen Verkleinerung der Prostata oder sogar Entfernung der gesamten Vorsteherdrüse. Dabei sind offene Schnitt-Operationen heute kaum noch notwendig, sondern werden meist als minimal-invasive Eingriffen wie der Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP) oder der Transurethralen-Elektro-Resektion (TUR) durchgeführt. 

Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP)

Bei HoLEP wird unter Vollnarkose oder Betäubung des Rückenmarks ein stabförmiges Resektoskop über die Harnröhre in die Prostata eingeführt. An der Spitze des Instruments befinden sich sowohl eine Miniaturkamera, die hochauflösende Bilder vom Operationsfeld liefert, als auch eine Laserfaser. Über diese werden Energieimpulse gesendet, die nur wenige Millimeter weit reichen und damit hochpräzise arbeiten. Impuls für Impuls lässt sich so entlang der Innenseite der Prostatakapsel das Gewebe der gutartig gewucherten Innendrüse – das Adenom – vollständig von der Kapsel lösen.

Im Anschluss wird das Adenom in die hinter der Prostata liegende Harnblase geschoben, wo es mit einem sogenannten Morcellator zerkleinert wird. Das Kombinationsinstrument kann, nachdem es gegen die Laserfaser im Resektoskop ausgetauscht worden ist, mit seinen winzigen rotierenden Messerchen sowohl das Gewebe zerschneiden als auch die Teile nach außen abzusaugen. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass das entfernte Gewebe für eine feingewebliche Aufarbeitung und Analyse zur Verfügung steht.

HoLEP wird in unserem Hause am häufigsten durchgeführt, da das schonende Verfahren bei nahezu jedem Patienten anwendbar ist.  

Transuretherale Elektro-Resektion (TUR)

Das zweithäufigste Verfahren ist die Transurethrale Elektro-Resektion (TUR), die ebenfalls als minimal-invasiver Eingriff in Vollnarkose durchgeführt wird. Dabei wird eine bewegliche Elektro-Schlinge mit eingebauter Optik in die Harnröhre eingeführt und Prostatagewebe abgetragen. Über eine Spülflüssigkeit werden die abgehobelten Gewebeteile entfernt. Zunehmend werden alternativ zur klassischen TUR auch Laser, Radiofrequenzwellen oder Mikrowellen eingesetzt, um das Blutungsrisiko zu minimieren.

Offene Operation

Hat die Prostata eine Größe von über 180 ml überschritten oder kann eine bösartige Entartung nicht ausgeschlossen werden, muss auch heute noch in einigen Fällen ein Zugang über die Bauchdecke gewählt werden. Meist liegt dieser oberhalb des Schambeins und führt durch die Harnblase. Auch dieser Eingriff wird vorwiegend in einer roboter-assistieren Operation minimal-invasiv durchgeführt.

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