Zelluläre Wahrnehmungsmechanismen von Kontakt- und Medikamentenallergenen

Die Untersuchung der zellulären Wahrnehmungsmechanismen, durch die Umweltfaktoren wie Kontakt- oder Medikamentenallergene entzündungsfördernd wirken, bildet einen der Schwerpunkte unserer Forschung.

Pattern-Recognition-Rezeptoren (PRR)

Im Fokus stehen dabei sogenannte Pattern-Recognition-Rezeptoren (PRR). Das sind Sensoren des angeborenen Immunsystems, die durch Erkennung mikrobieller Strukturen und nachfolgende Stimulation entzündungsfördernder Signalwege eine wichtige Schutzfunktion bei Infektionen mit pathogenen Mikroorganismen ausüben. Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe zeigen, dass manche dieser Pattern-Recognition-Rezeptoren jenseits ihrer natürlichen Funktion bei der Bekämpfung mikrobieller Infektionen auch die entzündliche Wirkung bestimmter Metall- und Medikamentenallergene vermitteln.

Somit stellen sie potenzielle Zielstrukturen für neuartige Therapieansätze bei Kontakt- und Medikamentenallergien dar. Dazu zählt Toll-like-Rezeptor 4 (TLR4), ein auf der Oberfläche des Endothels und vieler Immunzellen exprimierter natürlicher Sensor für Membranmoleküle gramnegativer Bakterien, der direkt durch die weitverbreiteten Metall-Allergene Nickel und Kobalt aktiviert werden kann.

Ein weiteres Beispiel ist NOD-like-Rezeptor 3 (NLRP3), eine Rezeptorkomponente des sogenannten Inflammasom-Komplexes. Er steuert als Antwort auf mikrobielle Besiedlung in bestimmten weißen Blutkörperchen die proteolytische Freisetzung von Interleukin-1 (IL-1). Unter bestimmten Voraussetzungen kann NLRP3 die IL-1-Freisetzung aber auch auf Exposition mit dem berufsassoziierten Kontaktallergen Dichromat oder dem häufig Allergien hervorrufenden HIV-Medikament Abacavir (ABC) hin auslösen.

Beispiele PRR-vermittelter entzündlicher Genexpression durch Metall- und Medikamentenallergene

Während manche metallischen Kontaktallergene wie Nickel (Ni2+), Kobalt (Co2+) oder Palladium (Pd2+) in der Lage sind, entzündliche Genexpression direkt über TLR4-Aktivierung zu stimulieren (A), aktivieren andere Metallallergene wie Dichromat (Cr6+) oder das Medikamentenallergen Abacavir (ABC) diese indirekt über Inflammasom-vermittelte IL-1β Freisetzung (B). Für letzteres ist zunächst ein vorbereitendes, meist TLR-abhängiges Entzündungssignal (Signal 1) notwendig.

Das Signal induziert unabhängig vom Allergen selbst die Expression von unreifem Pro-IL-1β und die essenzieller Inflammasom-Komponenten. Mutmaßlich ist es die Folge vorangegangener bakterieller oder viraler Infektionen. Durch Allergenexposition wird nachfolgend die NLRP3-vermittelte Inflammasom-Aktivierung eingeleitet (Signal 2), wodurch das reife, biologisch aktive IL-1β freigesetzt wird. 

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