Translationale zelluläre Therapien

AG Uslu

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Ugur Uslu verfolgt eine Vision: das volle Potenzial zellulärer Therapien auszuschöpfen, um die Zukunft der Krebsbehandlung zu revolutionieren. Ziel ist es, Entdeckungen in neue Behandlungsmethoden umzusetzen, die das Leben von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern können. 

Zum diesem Zweck baut Prof. Uslu ein internationales Team an der Hautklinik des Universitätsklinikums Würzburg auf. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er an Lösungen, um die zelluläre Immuntherapie dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt wird: bei soliden Tumoren mit Schwerpunkt auf dermatologischen Malignomen.

Was ist die CAR/TCR-T-Zelltherapie?

CAR- (Chimeric Antigen Receptor) und TCR- (T Cell Receptor) T-Zelltherapien zählen zu den großen Durchbrüchen in der modernen Medizin. Bei diesem Ansatz werden körpereigene T-Zellen des Patienten entnommen, im Labor vermehrt und gentechnisch so verändert, dass sie einen tumorantigenspezifischen Rezeptor (CAR/TCR) exprimieren. Anschließend werden diese Zellen dem Patienten über eine Infusion wieder zurückgeführt, um im Körper Tumorzellen aufzuspüren und zu bekämpfen (Abb. 1). Insbesondere CAR-T-Zell-Therapien haben bereits die Behandlung von Leukämien und Lymphomen revolutioniert und erste Erfolge bei schweren Autoimmunerkrankungen gezeigt. Die Arbeitsgruppe von Prof. Uslu möchte diesen Erfolg auch auf solide Tumore übertragen.

Herausforderungen bei soliden Tumoren

Während die CAR-T-Zelltherapie bei hämatologischen Malignomen bereits erfolgreich eingesetzt wird, steht der Durchbruch bei soliden Tumoren noch aus. Warum?

  • Gentechnisch veränderte T-Zellen haben Schwierigkeiten, dichtes Tumorgewebe zu erreichen und zu infiltrieren.
  • Die Mikroumgebung solider Tumoren unterdrückt die Funktion der T-Zellen, was zur Erschöpfung dieser Zellen führt.
  • Tumore können durch Heterogenität und Antigenverlust der Immunerkennung entkommen.

Lösungen und Forschungsschwerpunkte

Die Arbeitsgruppe von Prof. Uslu konzentriert sich auf die Entwicklung von CAR-T-Zell-Kombinationstherapien und die Generierung von gentechnisch veränderten Immunzellen der nächsten Generation. Durch die Nutzung fortschrittlicher Technologien sollen zelluläre Produkte entstehen, die potenter und langlebiger sind. 

Kernansätze der AG Uslu:

  • Entwicklung von CAR-T-Zellen der nächsten Generation, die gezielt Wirkstoffe transportieren, lokale Immunreaktionen verstärken und Resistenzmechanismen überwinden
  • Multi-CAR-Targeting zur Überwindung der Tumorheterogenität
  • Kombination von CAR-T-Zellen mit anderen Medikamenten, um eine synergistische Wirksamkeit zu erzielen.

“Unser oberstes Ziel ist es, das volle Potenzial von Zelltherapien für Patientinnen und Patienten mit soliden Tumoren auszuschöpfen – und wissenschaftliche Innovationen in echte klinische Durchbrüche umzusetzen.”

Prof. Dr. med. Ugur Uslu

Arbeitsgruppenleiter

Prof. Dr. Ugur Uslu studierte Humanmedizin an der Universität Tübingen, wo er auch seine Promotion abschloss. Anschließend absolvierte er seine Facharztausbildung zum Dermatologen sowie seine Habilitation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Es folgte ein fünfjähriger Forschungsaufenthalt an der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA) im renommierten Labor des CAR-T-Zell-Pioniers Prof. Carl H. June.

Seit Oktober 2025 ist Prof. Uslu Oberarzt und Professor für Dermatologische Onkologie am Universitätsklinikum Würzburg. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Translation innovativer CAR-T-Zelltherapien für solide Tumoren, insbesondere für dermatologische Malignome.

Teammitglieder

Claudia Siedel
Labormanagerin / Lab manager

Marion Berthold
Technische Assistenz / Staff scientist

Ausgewählte Publikationen

Castelli S, Wilson W, Uslu U, Finck A, Assenmacher CA, Atoche SJ, Siurala M, Young RM, June CH. IL-9 signaling redirects CAR T cell fate toward CD8+ memory and CD4+ cycling states, enhancing anti-tumor efficacy. Immunity 2025, in press.

Uslu U, June CH. Beyond the blood: Expanding CAR T cell therapy to solid tumors. Nature Biotechnology 2025; 43(4):506-515.

Uslu U, Castelli S, June CH. CAR T cell combination therapies to treat cancer. Cancer Cell 2024; 42(8):1319-1325.

Amit U*, Uslu U*, Verginadis II*, Kim MM, Motlagh SAO, Diffenderfer ES, Assenmacher CA, Bicher S, Atoche SJ, Ben-Josef E, Young RM, June CH, Koumenis C. Proton radiation boosts efficacy of mesothelin-targeting chimeric antigen receptor T cell therapy in pancreatic cancer. PNAS 2024; 121(31):e2403002121. *shared first authors

Uslu U, Sun L, Castelli S, Finck AV, Assenmacher CA, Young RM, Chen ZJ, June CH. The STING agonist IMSA101 enhances chimeric antigen receptor T cell function by inducing IL-18 secretion. Nature Communications 2024; 15(1):3933.

Uslu U, Da T, Assenmacher CA, Scholler J, Young RM, Tchou J, June CH. Chimeric antigen receptor T cells as adjuvant therapy for unresectable adenocarcinoma. Science Advances 2023; 9: eade2526.

Uslu U, June CH. T-cell therapies targeting multiple cancer antigens: The power of many. Cancer Immunology Research 2023; 11(7):865.

Uslu U, June CH. CAR T-cell therapy meets clonal hematopoiesis. Blood Cancer Discovery 2022; 3(5):382-384.

Young RM, Engel NW, Uslu U, Wellhausen N, June CH. Next-generation CAR T-cell therapies. Cancer Discovery 2022; 12(7):1625-1633.

 

Gruppenleitung

Portraitbild von Prof. Dr. med. Ugur Uslu

Prof. Dr. med.
Ugur Uslu

Professor für Dermatologische Onkologie, Oberarzt

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Prof. Dr. med. Matthias Goebeler

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Anschrift

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