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Endokrine Orbitopathie

Die Endokrine Orbitopathie ist eine entzündliche Erkrankung der Augenhöhle, die im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenerkrankung auftritt. Je nach Ausprägung der Erkrankung kommen entweder konservative oder operative Therapien in Frage.

Was ist eine endokrine Orbitopathie?

Stoffwechselerkrankungen der Schilddrüse können zu verschiedenen Beschwerden und Störungen im Bereich der Augen führen. Diese werden unter dem Begriff der endokrinen Orbitopathie (EO) zusammengefasst.
Meist handelt es sich bei den Stoffwechselerkrankungen um eine Autoimmunerkrankung und in 90 bis 95 Prozent um einen Morbus Basedow. In drei bis fünf Prozent liegt eine Hashimoto Thyreoiditis vor. Die ausgelöste Entzündung in der Augenhöhle betrifft Augenmuskeln, Bindegewebe und Fettgewebe. Es kommt zu Flüssigkeitseinlagerungen, Schwellungen in den Weichteilen sowie Gewebewucherungen, die den Augapfel zunehmend aus der Augenhöhle verdrängen.

Symptome

Als charakteristisch gelten die hervortretenden Augäpfel, sowie Schwellungen und Rötungen im Bereich der Lider und der Bindehaut. Die Betroffenen klagen häufig über ein Trockenheits- oder Fremdkörpergefühl, sie haben Schmerzen bei Augenbewegungen und empfinden einen Druck auf den Augen. Zudem kann es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit mit störenden Doppelbildern kommen. Im schlimmsten Fall kann der Sehnerv durch die Schwellung und den damit ausgelösten Druck in der Augenhöhle geschädigt werden.

Kooperation mit Schilddrüsenzentrum

Im Vordergrund stehen die Behandlung der Schilddrüsenerkrankung und die Einstellung der Schilddrüsenwerte. In jeder Phase der Augenerkrankung ist es wichtig, dass sich die Werte im Normalbereich befinden. Dazu werden im interdisziplinären Schilddrüsenzentrum des Universitätsklinikums Würzburg mehrere Fachbereiche gebündelt. In Kooperation mit der Nuklearmedizin, Endokrinologie und endokrinen Chirurgie kümmert sich die Augenklinik um die Diagnostik und Behandlung der endokrinen Orbitopathie.

Konservative Therapie

In der aktiven Entzündungsphase steht die antientzündliche Therapie mit Kortikosteroiden im Vordergrund. Die Kortikosteroide werden nach einem bestimmten Schema über mehrere Wochen intravenös verabreicht. Symptomatisch sollten regelmäßig Tränenersatzmittel getropft werden. Zudem ist die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Selen förderlich. Da Rauchen die Erkrankung maßgeblich negativ beeinflussen kann, sollte dies so schnell wie möglich aufgegeben  werden. Gegen die Doppelbilder kann in manchen Fällen eine Prismenfolie oder -brille  helfen. In schweren Fällen mit Bewegungseinschränkungen kann gegebenenfalls eine Strahlentherapie als Ergänzung zur Therapie mit Kortikosteroiden erfolgen.

Operative Therapie

Schieloperationen oder korrigierende Eingriffe an den Augenlidern (Lidverlängerung,Lidstraffung) können bei stabilem Befund mit geringer Entzündung und damit geringer Aktivität der endokrinen Orbitopathie vorgenommen werden. Die meisten dieser Operationen erfolgen als minimal-invasive Eingriffe. Sollten bei Aktivität Anzeichen einer Sehnervenschädigung vorliegen ist notfallmäßig eine Entlastung der Schwellung um den Sehnerv mittels Augenhöhlenoperation durchzuführen. Zur Druckentlastung werden dabei in kleinen Schnitten Teile der knöchernen Begrenzung der Augenhöhle entfernt, damit sich das Gewebe der Augenhöhle besser ausdehnen kann. In ausgewählten Fällen wird dieser Eingriff auch bei inaktiver Erkrankung zur Minderung eines Hervortretens der Augen durchgeführt. In diesem Fall sollte die Operation jedoch gut überlegt werden, da das Risiko einer Sehnervenschädigung durch die Operation und von Doppelbildern nach der Operation besteht. Grundsätzlich muss bei dem chirurgischen Vorgehen folgende Reihenfolge beachtet werden: Zuerst Operation an der Augenhöhle, dann Schieloperation, dann Lidoperation.

Ansprechpersonen

Portraitfoto von Univ.-Prof. Dr. med. Martin Nentwich, FEBO

Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Nentwich, FEBO

Stellvertretender Klinikdirektor, Sektionsleiter Kinderaugenheilkunde, Schielbehandlung und Neuroophthalmologie

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Dr. med.
Christoph Kalantari, FEBO

Oberarzt

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