Fehlstellungen der Augenlider

Therapeutische Lidoperationen dienen der Korrektur von Fehlstellungen infolge von Verletzungen, entzündlichen Veränderungen und Tumoren. Hierfür steht ein breites Spektrum von Techniken zur Verfügung, die in vielen Fällen ambulant durchgeführt werden können.

Okuloplastische Chirurgie

Die Korrekturen an Ober- und Unterlid werden grundsätzlich eingeteilt in medizinisch notwendige Eingriffe bei Liderkrankungen und Verbesserungen aus kosmetisch-ästhetischen Aspekten. Die Augenklinik des Universitätsklinikums Würzburg führt in ihrer Sektion für plastisch-rekonstruktive Chirurgie jährlich über 1000 Operationen an den Lidern, der Augenhöhle und den Tränenwegen durch und verfügt dadurch über eine große Erfahrung auf diesem Gebiet.

Ursachen der Lidfehlstellungen

Die regelrechte Form und Stellung der Lider ist wichtig als Schutz für die Augen. Eine altersbedingte Gewebserschlaffung, Vernarbungen, etwa nach Operationen oder Verletzungen, Nervenlähmungen oder auch angeborene Fehlstellungen können jedoch die Lider so verformen, dass darüber hinaus das Gesichtsfeld eingeschränkt ist oder die Augen chronisch entzündet sind.

Häufigste Lidfehlstellungen

Zu den häufigsten Fehlstellungen zählen:

  • Ektropium: Die Lidkante ist nach außen gedreht und das Lid liegt nicht mehr am Augapfel an. Infolge dessen wird das Auge weniger benetzt und zeigt Zeichen der Austrocknung.
  • Entropium: Der Lidrand ist nach innen gedreht und die Wimpern reiben auf der Augenoberfläche. Abgesehen vom ständigen Fremdkörperreiz mit Rötung des Auges und vermehrtem Tränenfluss entstehen auf Dauer Schäden an Hornhaut und Bindehaut.
  • Lidretraktionen: Die Lider schrumpfen in Folge einer Erkrankung. Meist ist die Ursache eine endokrine Orbitopathie, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse.
  • Lagophthalmus: Die Augenlider schließen nicht mehr vollständig. Häufig liegt die Ursache in einer Lähmung des Gesichtsnervs.
  • Ptosis: Eine Fehlfunktion oder Lähmung des Lidhebermuskels führt zu einem herabhängenden Oberlid mit Einschränkung im Gesichtsfeld.
  • Dermatochalasis: Überschüssige und erschlaffte Haut an den Oberlidern bedingen sogenannte Schlupflider. In ausgeprägten Fällen handelt es sich dabei nicht nur um ein kosmetisches Problem, sondern schränkt auch das Gesichtsfeld ein.

Therapie

Oftmals reicht eine konservative Therapie nicht aus, dann wird ein operativer Eingriff erforderlich. Wir führen alle Arten einfacher und komplexer Lidchirurgie sowie der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie durch. Dazu zählen etwa die Ptosis-Operation, Schlupflider, Entfernung von Tumoren an den Lidern, oder die Implantationen von Platinketten bei unzureichendem Lidschluss. Je nach Befund ist eine enge Zusammenarbeit mit der HNO oder der Dermatologie angebracht.  Die Eingriffe sind unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose, ambulant oder stationär möglich.

Hängendes Lid

Als Ptosis wird das angeborene oder erworbene Herabhängen eines Oberlids oder in seltenen Fällen beider Oberlider der Augen bezeichnet. Im Falle einer Seheinschränkung sollte das Lid operativ angehoben werden. Außerdem muss die Ursache abgeklärt werden, da ein hängendes Lid oft Symptom für mehrere Erkrankungen sein kann.

Angeborene oder erworbene Ptosis

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer angeborenen und erworbenen Ptosis. In beiden Fällen handelt es sich um eine Schwäche des Muskelzugs: Betroffene können ihr Lid nicht mehr nach oben ziehen und die Lidkante verdeckt die Pupille. Betrifft dies beide Augen, ist die Sicht stark beeinträchtigt. Die angeborene Form kann vererbt werden. Sie wird durch eine Fehlbildung des lidhebenden Muskels oder des Nerven hervorgerufen. Durch die Sichteinschränkung droht auch Schwachsichtigkeit.

Operative Therapie

Eine permanente Sichteinschränkung, die sich der konservativen Therapie entzieht, sollte durch eine operative Lidhebung beseitigt werden. Der Eingriff findet meist ambulant und in örtlicher Betäubung statt. In vielen Fällen wird der Lidhebermuskel dabei gekürzt, manchmal wird auch ein Teil des Oberlids entfernt. In diesem Fall muss während der Operation das andere Auge geöffnet bleiben, um durch Angleichung ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

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Dr. med.
Patrizia Krauß, FEBO

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Daniel Kampik, PhD

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