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Angeborene Tränenwegsstenosen

Eine angeborene Tränenwegstenose ist ein häufiger Befund bei Neugeborenen und Säuglingen. Wenn der Ausgang des Tränenkanals zur Nase hin auch über das erste Lebensjahr verschlossen bleibt, kann in den meisten Fällen durch eine Überdruckspülung oder mit einer Sonde eine Beseitigung des Hindernisses erzielt werden.

Verengte und verschlossene Tränenwege treten bei Neugeborenen zu etwa sechs Prozent auf. Ursache ist ein kleines Häutchen im Übergang zwischen dem Nasen-Tränen-Gang und der Nase, die den regulären Abfluss der Tränenflüssigkeit blockiert. Dieses in der Embryonalentwicklung angelegte Gewebe wird als Hasnersche Membran oder auch als Hasnersche Klappe bezeichnet und bildet sich normalerweise noch vor dem Geburtstermin zurück. In einigen Fällen erfolgt die Rückbildung jedoch nicht oder nicht regelrecht.

Symptome

Die angeborene Tränenwegsstenose zeichnet sich durch ein ständig tränendes Auge aus, das im Fachjargon als Tränenträufeln oder Epiphora bezeichnet wird. Die Augen sind häufig verklebt. Beim Druck auf den Tränensack entleert sich manchmal als Zeichen einer Entzündung auch eitriges Sekret aus den Tränenpünktchen.

Konservative Behandlung

Da sich die Hasnersche Membran in über 95 Prozent der Fälle im ersten Lebensjahr spontan zurückbildet und sich die Stenose damit von alleine öffnet, kann zunächst abgewartet und bei Bedarf konservativ behandelt werden. In erster Linie werden dabei abschwellende, entzündungshemmende und antibiotische Augentropfen verabreicht. Auch sanfte Tränensackmassagen mit dem Zeigefinger im inneren Augenwinkel können bei der Öffnung des Tränen-Nasen-Gangs unterstützend wirken.

Spülung und Sondierung

Sollte sich die Stenose nicht spontan öffnen, erfolgt eine Überdruckspülung mit Sondierung der Tränenwege. Bei diesem nahezu schmerzlosen Verfahren wird eine haarfeine Kanüle über die Tränenpünktchen vorsichtig in den Tränenkanal eingeführt und mit Kochsalz gespült. Durch den Druck lässt sich bereits oft die Membran entfernen. Erweist sich diese Maßnahme als unzureichend, wird der Tränenweg unter kurzer Vollnarkose durchstoßen und anschließend ein kleines Silikonröhrchen zur Schienung eingeführt. Dieses muss drei bis sechs Monate belassen werden, um ein erneutes Zuwachsen zu verhindern.

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Portraitfoto von Univ.-Prof. Dr. med. Martin Nentwich, FEBO

Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Nentwich, FEBO

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