Plastisch-rekonstruktve Chirurgie

Ein plastisch-rekonstruktiver Eingriff am Augenlid wird dann durchgeführt, wenn durch Unfall, nach Operationen oder nach schweren Krankheiten wie Krebs die Struktur des Augenrandes in Mitleidenschaft gezogen ist und das Lid substanzielle oder funktionelle Defizite aufweist. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedener Operationsverfahren, die zu einem sehr guten ästhetischen Ergebnis führen.

Was ist Okuloplastik?

Die Wiederherstellung und Modellierung des natürlichen Aussehens rund um das Auge wird als Okuloplastik bezeichnet. Dieser Begriff umfasst mittlerweile auch zahlreiche kosmetische Operationen, die das natürliche jugendliche Aussehen wieder herstellen sollen. In unserer Sektion für plastisch-rekonstruktive Chirurgie führen wir jährlich insgesamt über 1000 Eingriffe an den Lidern und der Augenhöhle sowie den Tränenwegen durch, wobei wir – weit über den kosmetischen Anspruch hinaus – auch komplexe und ausgedehnte Liddefekte funktionell und ästhetisch ansprechend beheben.

Anatomie trifft Erfahrung

Um Defekte im Lidbereich funktionsgerecht zu decken, sind ein äußerst präzises Vorgehen, genaueste anatomische Kenntnisse und eine sichere Beherrschung der Operationsmethoden unabdingbar: Die Gewebeschichten müssen einzeln aufgebaut werden, um Funktion und Stabilität des Lides zu gewährleisten. So ist neben einem Hautlappen oftmals auch ein Knorpelersatz oder eine Schleimhauttransplantation zur Innenauskleidung erforderlich. Diese werden zum Beispiel aus dem Ohr oder der Mundschleimhaut gewonnen. In einigen Fällen wird auch eine Amnionmembran transplantiert.

Häufige Operationsverfahren

Wir bieten das gesamte Spektrum der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie an. Zu den häufigsten Verfahren zählen die Lappenplastiken, um nach Tumorentfernung – insbesondere von Basalzellkarzinomen oder Plattenepithelkarzinomen – die entstandenen Gewebedefekte zu reparieren. Abhängig vom Befund und der Situation muss in jedem Fall eine individuelle und patientenorientierte Operationsplanung erfolgen.

Plastische Deckung

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten Lidranddefekte zu verschließen, die auch miteinander kombinierbar sind:

  • Direkter Wundverschluss: Die Wundränder werden direkt zusammengefügt. Dies ist nur bei elastischem Gewebe möglich und wenn der Hautdefekt nicht größer als acht Millimeter ist.
  • Freie Gewebetransplantate: Aus einer Region mit entsprechend dünner Haut und ähnlicher Farbe werden Transplantate entnommen und eingesetzt. Solche freien Hauttransplantate stammen zum Beispiel aus überschüssiger Haut der Oberlider.
  • Verschiebelappenplastiken: Dabei wird die neue Haut aus der Umgebungsregion des Defekts vorsichtig von der Unterhaut abgelöst, bleibt jedoch über einen gefäßführenden Stiel mit dem Untergewebe verbunden. Nachdem der gelöste Hautanteil zum Defekt herüber geschwenkt und eingesetzt worden ist, versorgt das Ursprungsgefäß weiterhin das Transplantat.

Platinkettenimplantation

Ist nach einer Verletzung oder Lähmung des Gesichtsnervs der Lidschluss unzureichend, werden als einfachste Methode Gold- oder Platinketten ins Oberlid implantiert, die alleine durch ihr Eigengewicht das Lid nach unten ziehen.

Interdisziplinäre Kooperation

Bei ausgedehnten Substanzdefekten oder nach großen Zerstörungen im Gesichtsbereich arbeiten wir mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der HNO, der Neurochirurgie oder der Hautklinik zusammen.

Ansprechpersonen

Portraitfoto von Dr. med. Patrizia Krauß

Dr. med.
Patrizia Krauß, FEBO

Leitung Schwerpunkt Okuloplastik und Tränenwege

+49 931 201-20602

Portraitfoto von Dr. med. Daniel Kampik, PhD

PD Dr. med.
Daniel Kampik, PhD

Leitung Sektion Glaukom, Leitung Schwerpunkt Hornhaut

+49 931 201-20602

Portraitfoto von Dr. med. Gunda Kann, FEBO

Dr. med.
Gunda Kann, FEBO

Oberärztin

+49 931 201-20602

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