Spezielle Linsen
Asphärische monofokale Linse
Die am häufigsten verwendete Kunstlinse ist die asphärisch monofokale Linse. Sie besteht aus Acryl-Kunststoff, misst etwa sechs Millimeter im Durchmesser und wird in den Kapselsack implantiert. Dieser Linsentyp eignet sich in den meisten Fällen dazu, eine ausgezeichnete Korrektur in der Entfernung zu erzielen. Die asphärische Komponente minimiert Abbildungsfehler und zusätzlich bietet die Linse einen integrierten UV-Schutz. Eine Brille ist nach der Operation entweder für die Nähe oder die Ferne notwendig.
Linsen für den speziellen Fall
Auch unabhängig vom Grauen Star können Fehlsichtigkeiten mit implantierbaren Speziallinsen korrigiert werden. Meist geschieht dies jedoch in Kombination mit einer Kataraktoperation.
Multifokallinse
Durch eine Ausrichtung sowohl für die Ferne als auch die Nähe kann durch die Implantation einer Multifokallinse beziehungsweise einer EDof-Linse mit erhöhter Tiefenschärfe (engl.: Enhanced Depth of Focus) im Optimalfall auf eine Lesebrille verzichtet werden. Allerdings ist nicht jede Patientin oder jeder Patient dafür geeignet, da diese Linsen immer einen optischen Kompromiss darstellen. Probleme entstehen manchmal beim nächtlichen Autofahren, es kommt häufiger zu Blendungen und in bestimmten Sehbereichen bleibt die Sicht verschwommen.
Torische Linse
Eine Hornhautverkrümmung – auch als Astigmatismus bezeichnet – kann durch eine torische Linse korrigiert werden. Gerade bei hochgradigem Astigmatismus lässt sich so die störende Wirkung der Verkrümmung deutlich verringern oder sogar vollständig ausgleichen.
Intraokulare Phake-Linse
Zum Ausgleich hoher Myopie verwenden wir in ausgesuchten Situationen phake Linsen. Das sind sehr dünne Kunstlinsen, die zwischen Iris und natürlicher Linse eingesetzt werden und damit hohe Kurzsichtigkeit ausgleichen.
Bag-in-the-lens (BIL) nach Tassignon
Bei Operationen, die aus Linsenoperation und netzhautchirurgischem Eingriff kombiniert werden, sowie bei entzündeten Augen verwenden wir oft BIL-Linsen nach Tassignon. Durch ihre besondere Fixierung in der Linsenkapsel sitzen sie besonders gut zentriert im Auge. Darüber lassen sich mit ihnen Nachstar sowie Verklebungen zwischen Iris und Linsenkapsel vermeiden.
Individuelle Sonderlinsen oder Implantate
Nach Verletzungen des Auges, chronischen Entzündungen oder bei Kindern verwenden wir individuell situationsabhängig noch weitere spezielle Intraokularlinsen oder Implantate. So können zum Beispiel bei Verletzungen der Iris oder der Pupille diese mit einer „Artificial Iris“ oder einer Iris-Blende ersetzt werden.
Beratungsgespräch
Da wir großen Wert auf eine individuelle Beratung legen, führen wir mit jeder Patientin oder jedem Patienten ein ausführliches Gespräch über den geeigneten Linsentyp. Dem gehen eine exakte Vermessung des Auges und die Berechnung der Linsenstärke voraus, um eine optimale Sicht zu ermöglichen. Außerdem informieren wir Sie über den OP-Ablauf, Risiken sowie Nachsorge und beantworten gerne Ihre Fragen.