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Schielen

Schielen ist nicht nur ein Schönheitsfehler sondern eine Sehbehinderung! Bei Erwachsenen führt eine Abweichung der Augen zu Doppelbildern, bei Kindern zu einer Verkümmerung der Augenfunktion. Deshalb sollte eine Fehlstellung immer therapiert werden. Akut auftretende Doppelbilder oder akut auftretendes Schielen werden als Notfall behandelt.

Strabismus

Schielen, das im Fachjargon als Strabismus bezeichnet wird, ist eine meist beständige oder immer wieder auftretende Fehlstellung eines Auges. Ein räumliches Sehen setzt jedoch eine parallele Ausrichtung beider Augen auf das gleiche Ziel voraus. Die jeweiligen Bilder beider Augen verschmelzen im Gehirn zu einem  Seheindruck, der Tiefe und Perspektive ermöglicht. Weicht nun ein Auge von der Sehachse ab, entstehen Doppelbilder. Ein Kind kann ein Doppelbild zwar ausblenden, droht jedoch dadurch die Sehfähigkeit des ausgeblendeten Auges zu verlieren.

Arten des Schielens

Jedes Auge wird im Wesentlichen durch sechs Augenmuskeln bewegt. Ist ein Muskel zu kurz, zu lang, verletzt, gelähmt oder fehlgesteuert ist das Gleichgewicht beider Augen gestört. In Abhängigkeit des betroffenen Muskels kommt es zum Innenschielen, zum Außenschielen, zum Höhenschielen oder zum Verrollen des Auges, der Zyklorotation. Auch Müdigkeit, exzessiver Alkoholgenuss oder schnelle Blickwechsel von fern auf nah können vorübergehendes Schielen auslösen. Dieses latente Schielen ist sehr häufig verbreitet, wird im Alltag jedoch meist kompensiert. Von Mikrostrabismus spricht man, wenn der Sehwinkel unter 8 Grad liegt und äußerlich nicht erkennbar ist.

Ursachen

Bei Kindern ist Schielen meist angeboren. Manchmal tritt es bei starker Weitsichtigkeit als Begleitschielen auf. Beim Erwachsenen kann sich ehemals kompensiertes Schielen auch allmählich zum manifesten Schielen entwickeln. Plötzlich auftretendes Schielen ist jedoch immer ein Notfall! Meist sind einer oder mehrere Muskel aufgrund eines Schlaganfalls, infolge von Durchblutungsstörungen, eines entzündlichen Prozesses oder durch Schädigung des Hirnnervs gelähmt. Dies schließt auch Verletzungen und Unfälle mit Gehirnbeteiligung ein. Hierfür ist nicht die Augenklinik zuständig, sondern die Zentrale Notaufnahme.

Diagnose

Allein durch eine gründliche augenärztliche Untersuchung mit Überprüfung der Augenbeweglichkeit und des Stereosehens lässt sich die Diagnose meist stellen. Zusatzuntersuchungen wie die objektive Refraktionsbestimmung, die Skiaskopie, Ultraschall-Untersuchungen oder ein CT des Schädels dienen zur Ermittlung der Ursachen.

Therapie

Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten der Behandlung:

  • Durch die Okklusionstherapie wird alternierend ein Auge abgedeckt, um das andere Auge zu trainieren.
  • Mit einer Prismenbrille können leichte Fehlstellungen ausgeglichen werden.
  • Bei starkem Schielen ist eine operative Korrektur angeraten, bei der entsprechende Muskeln entweder gekürzt, verlängert, gespalten oder versetzt werden.

Ansprechpersonen

Portraitfoto von Univ.-Prof. Dr. med. Martin Nentwich, FEBO

Univ.-Prof. Dr. med.
Martin Nentwich, FEBO

Stellvertretender Klinikdirektor, Sektionsleiter Kinderaugenheilkunde, Schielbehandlung und Neuroophthalmologie

+49 931 201-20487

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Dr. med.
Christoph Kalantari, FEBO

Oberarzt

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