• Illustrationsbild: Patient mit Untersuchungsgerät am Auge
  • Illustrationsbild: Labormitarbeiter betrachtet ein Behältnis in dem sich Flüssigkeit und eine Hornhaut befindet

Die Würzburger Hornhautbank

Bereits in den frühen 1970er Jahren wurde dank der großzügigen Unterstützung des Lions Clubs in Würzburg die erste Hornhautbank Europas etabliert. Durch die sich stets verbessernden Möglichkeiten, Hornhäute in Hornhautbanken zu lagern, besteht ein gewisser Spielraum von bis zu vier Wochen, um die Operation, die Zuteilung des Transplantats und dessen Aufarbeitung zu planen.

Situation

Jährlich hoffen rund 8000 Menschen in Deutschland auf eine neue Hornhaut gegen ihre Erblindung. Dem gegenüber stehen etwa 6000 Transplantationen. Trotz Einführung von Hornhauttransplantaten aus Holland oder den USA kommt es zu Wartezeiten. Im günstigsten Fall beträgt diese ein bis zwei Monate, in der Regel ein halbes Jahr und bei Risikopatientinnen und -patienten auch Jahre.

Aufgaben einer Hornhautbank

Die Spenderhornhäute stammen von verstorbenen Organspendern, die sich schon zu Lebzeiten für eine Hornhautspende entschieden haben, oder deren Angehörige nach ihrem Tode in ihrem Sinne für eine Spende entscheiden. In der Hornhautbank wird das dem Verstorbenen entnommene Auge für die Hornhauttransplantation aufbereitet.

In Deutschland gibt es knapp 30 Hornhautbanken, die miteinander kooperieren und auch mit europäischen Einrichtungen vernetzt sind. Jede hat in ihrer Region die Aufgabe, Spenderinnen und Spender zu finden, Transplantate zu entnehmen, zu untersuchen und unter strengsten und standardisierten Sicherheitsauflagen zu konservieren. Die Verwaltung der Hornhäute – die Koordination von Spender- und Empfängereigenschaften sowie die jeweilige Zuteilung – erfolgt in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten der Augenklinik.

Entnahme und Aufbereitung

Nach der Einwilligung zur Hornhautspende wird den Verstorbenen bis zu 72 Stunden nach dem Tod das Transplantat entnommen. Das im Durchmesser etwa 1,5 Zentimeter große Scheibchen besteht aus der Hornhaut und einem kleinen Saum der Lederhaut. Als Ersatz werden der Spenderin oder dem Spender Kontaktlinsen oder Glasaugen eingesetzt, so dass es zu keiner Entstellung kommt. Anschließend werden die Hornhäute präpariert und hinsichtlich der Vitalität begutachtet. Nach Ausschluss von Infektionen oder Krankheiten wird das Transplantat in einer Spezialnährlösung  und im Brutschrank bis zur Transplantation aufbewahrt.

Abstoßungsgefahr

Da die Hornhaut im Zentrum in der Regel keine Gefäße und damit Kontakt zu den Immunzellen hat, ist eine akute Abstoßungsreaktion relativ selten. Liegt jedoch eine Vaskularisation in der alten Hornhaut vor, steigt die Abstoßungsneigung und es muss auf eine Hornhaut gewartet werden, die exakt auf die Spender- und Empfängereigenschaften abgestimmt ist.

Erfolgsrate

Im Normalfall hält eine transplantierte Hornhaut in über 90 Prozent etwa zehn Jahre. Bei erhöhtem Risiko und größerer Abstoßungsneigung sinkt die Rate trotz immunmindernder Medikamente und Augentropfen auf 40 bis 60 Prozent. Die größte Gefahr besteht innerhalb des ersten Jahres. Eine Abstoßungsreaktion zeigt sich durch entzündete, gerötete Augen sowie durch Sehverschlechterung und milchige Trübung der Hornhaut. Dann kann eine weitere Hornhauttransplantation vorgenommen werden.

Hornhauttransplantation und die Arbeit von Hornhautbanken

Ansprechpersonen

Portraitfoto von Dr. med. Daniel Kampik, PhD

PD Dr. med.
Daniel Kampik, PhD

Leitung Sektion Glaukom, Leitung Schwerpunkt Hornhaut

+49 931 201-20602

Portraitfoto von Dr. med. univ. Olga Lamm

Dr. med. univ.
Olga Lamm, FEBO

Oberärztin (derzeit in Elternzeit)

+49 931 201-20602

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Dr. med.
Franziska Seifert

Funktionsoberärztin

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Ilona Pietrowski

Medizinisch-Technische Assistentin

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Medizinisch-Technische Assistentin

+49 931 201-20351

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