Aktuelle Meldungen

World Congress of Anaesthesiologists (WCA) 2024

Mit dem 18. Weltanästhesiekongress (WCA), der vom 3. bis 7. März in Singapur stattfindet, ist Prof. Dr. med. Peter Kranke zum dritten Mal in das Geburtshilfliche Komitee der World Federation of Societies of Anaesthesiology (WFSA) berufen worden.

18. World Cnogress of Anaesthesiologists 2024 in Singapur

Diese Position wird Professor Kranke nun erneut für die nächsten vier Jahre bekleiden. Die neuerliche Ernennung unterstreicht das anhaltende Engagement und die Anerkennung auf dem Gebiet der geburtshilflichen Anästhesie im globalen Kontext.

Mit Vertreterinnen und Vertretern aus mehr als 130 Ländern ist der World Congress of Anaesthesiologists ein internationaler Kongress, der sich mit allen relevanten Themengebieten wie Ausbildung, Ethik, neue Technologien bis hin zu Patientensicherheit befasst.

Der alle vier Jahre stattfindende WCA, der nach 2016 in Hong Kong zum ersten Mal wieder in Präsenz stattfinden wird, bietet zudem die Möglichkeit der virtuellen Teilnahme an vielen Veranstaltungen.

Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

18. World Cnogress of Anaesthesiologists 2024 in Singapur

Prof. Kranke ist Sprecher des DGAI Arbeitskreises Geburtshilfe

Seit dem 1. Januar 2024 hat Professor Dr. med. Peter Kranke, MBA, FESAIC die Funktion des ersten Sprechers des Wissenschaftlichen Arbeitskreises (AK) Geburtshilfliche Anästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin (DGAI) übernommen.

23. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium Samstag, 4. Mai 2024 Uniklinikum Frankfurt, Audimax (HS 20)

Der 2018 ins Leben gerufene AK versteht sich als Plattform für den fachlichen Austausch zu peripartalen Fragestellungen für sämtliche Berufsgruppen, die im Kreissaal tätig sind. Erklärtes Ziel ist die Förderung höchster Standards in der anästhesiologischen Versorgung schwangerer Frauen und ihrer Neugeborenen. Neben der Schmerzausschaltung sowie der Anästhesie unter besonderen Umständen steht die Unterstützung und Umsetzung wissenschaftlicher Fragestellungen im Fokus, ebenso wie die Qualitätssicherung, die Vermittlung aktueller Erkenntnisse und damit verbunden die kontinuierliche ärztliche Weiterbildung.

Aus diesem Grund treffen sich die Mitglieder des AKs und Interessierte einmal pro Jahr zu einem Fachsymposium. Namhafte Referentinnen und Referenten mit umfangreicher Erfahrung in der geburtshilflich-anästhesiologischen Praxis bieten Einblicke in relevante Themen, die zu lebhaften Diskussionen und regem Erfahrungsaustausch einladen. Die diesjährige Jahrestagung, zu der der Arbeitskreis herzlich einlädt, findet am 04. Mai 2024 im großen Hörsaal des Universitätsklinikums in Frankfurt statt.

Professor Dr. med. Kranke zählt zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises Geburtshilfliche Anästhesie und engagierte sich seither in verschiedenen offiziellen Positionen im Sprechergremium. Seit seiner Ernennung zum Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im Jahr 2007 leitet er den Bereich Anästhesie in der Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg und ist im Bereich der geburtshilflichen Analgesie und Anästhesie als Autor, Referent und Gutachter tätig.

Zum AK Geburtshilfe der DGAI

23. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium Samstag, 4. Mai 2024 Uniklinikum Frankfurt, Audimax (HS 20)

Hochwasser, Tunnelbrände, Erdbeben: Teilnahmerekord beim „Würzburger Forum Bevölkerungsschutz“

Über 500 Teilnehmer aus dem In- und Ausland diskutierten über die Vorbereitung und Bewältigung von Krisen und Katastrophen

Regemäßig finden gemeinsame Übungen des BRK und der Uniklinik Würzburg statt, um sich gezielt auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten. Hier eine Übung aus dem Jahr 2022, um Patienten nach einer Dekontamination sicher zu versorgen. Foto: UKW / Stefan Dreising

Würzburg. Zum fünften Mal veranstalteten das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und das Bayerische Rote Kreuz gemeinsam das „Würzburger Forum Bevölkerungsschutz“. Inzwischen ist die Veranstaltung auch weit über die Grenzen Bayerns bekannt: Über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in diesem Jahr angemeldet – ein Rekord für das Forum. Grußworte sprachen Staatssekretär Sandro Kirchner vom Bayerischen Ministerium des Inneren, für Sport und Integration, der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg Christian Schuchardt und der Landrat des Landkreises Würzburg, Thomas Eberth.

Unter dem Motto „Resilienz durch Spezialfähigkeiten“ ging es auch in diesem Jahr um hochaktuelle Themen zur Vorbereitung und Bewältigung von Krisen- und Katastropheneinsätzen. Hierzu waren international renommierte Experten und Expertinnen als Vortragende geladen. Der Spannungsbogen wurde über die Resilienzstrategie der NATO, die Rolle der Krankenhäuser in Krisen und Katastrophen bis zu Spezialeinheiten zur Beherrschung von chemischen und radionuklearen Schadenslagen geschlagen. Die Bundeswehr präsentierte Ihre Fähigkeiten bei Such- und Rettungseinsätzen aus der Luft.   

Seitens des UKW liegt die Organisation bei der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Prof. Dr. Thomas Wurmb, Leiter der Sektion Notfallmedizin am UKW: „Es ist eine tolle Gemeinschaftsleistung, wie sich das Forum in den letzten Jahren entwickelt hat. Wir sind überzeugt davon, dass wir an den Themen des Bevölkerungsschutzes weiter gemeinsam intensiv arbeiten müssen, um in Zukunft gewappnet zu sein. Das zeigen die aktuellen Krisen unserer Zeit leider besonders drastisch. Umso wichtiger ist es, dass sich die verschiedenen Akteure regelmäßig austauschen.“

Harald Ehrhard, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuzes: „Das fünfte Würzburger Forum Bevölkerungsschutz war ein sehr großer Erfolg. Der Blick auf praktische Beispiele zeigte erneut, dass es hier auf eine enge Zusammenarbeit ankommt. So waren die Praxisberichte aus 2023 über reale Einsätze beim Erdbeben in der Türkei, bei einem Tunnelbrand in Österreich oder bei der Unwetterkatastrophe in Slowenien von großer Wichtigkeit.“

Wie in den Vorjahren wurde das Forum finanziell durch die Vogel-Stiftung Dr. Eckernkamp unterstützt.

Regemäßig finden gemeinsame Übungen des BRK und der Uniklinik Würzburg statt, um sich gezielt auf mögliche Krisenszenarien vorzubereiten. Hier eine Übung aus dem Jahr 2022, um Patienten nach einer Dekontamination sicher zu versorgen. Foto: UKW / Stefan Dreising

Prof. Meybohm im Vorstand der NATA

Prof. Dr. med. Patrick Meybohm wurde in den Vorstand des internationalen „Network for the Advancement of Patient Blood Management, Haemostasis and Thrombosis“ (NATA) gewählt. Dieser weltweite Verband fungiert als Forum für all diejenigen im Gesundheitswesen, die sich kontinuierlich um Verbesserungen in der Behandlung von Anämie, Eisenmangel, kritischen Blutungen und Thrombosen bemühen.

NATA24 Kongress vom 18 bis 20. April 2024 in Bologna

Der jährliche Kongress, der dieses Jahr vom 18. bis zum 20. April 2024 in Bologna stattfindet, bietet eine einzigartige Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse zu diskutieren und Ideen auszutauschen.  Auf der Liste der Referentinnen und Referenten stehen renommierte Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt. In der ehrwürdigen Atmosphäre der italienischen Stadt können sich Fachleute aus verschiedenen medizinischen Bereichen – insbesondere dem perioperativen Bereich und der Transfusionsmedizin – vernetzen.

Die Berufung von Prof. Dr. med. Patrick Meybohm in den Vorstand der NATA ist die logische Anerkennung seines Engagements für das Patient Blood Management (PBM). Der seit 2020 neue Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie hat das umfassende PBM-Konzept mit dem Fokus auf ein präoperatives Anämiemanagement sowie das Vermeiden unnötiger Blutverluste und Bluttransfusionen in den Klinikalltag des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) eingeführt und mehrere Forschungsprojekte dazu initiiert.

NATA24 Kongress vom 18 bis 20. April 2024 in Bologna

Berufsfachschule für Anästhesietechnische und Operationstechnische Assistenz topmodern an neuem Standort

In großzügigen Räumen mit didaktischer Spitzenausstattung: Die ATA-/OTA-Schule des Uniklinikums Würzburg startete im Dezember dieses Jahres an ihrem neuen Standort in der Schweinfurter Straße.

Fotos von Auszubildenden und Simulationspuppen
An der BFS ATA/OTA stehen den Auszubildenden zum Üben vielfältige Simulationspuppen zur Verfügung. UKW / Susanne Just
Foto eines fachpraktischen Unterrichtsraumes
Die fachpraktischen Unterrichtsräume sind realitätsnah inklusive der nötigen Medizintechnik ausgestattet. UKW / Susanne Just
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW)
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW). UKW / Susanne Just

Würzburg. Am 8. Dezember 2023 feierte die zum Uniklinikum Würzburg (UKW) gehörende Berufsfachschule (BFS) für Anästhesietechnische sowie Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten (ATA bzw. OTA) die Einweihung ihres neuen Standorts. Im Anwesen Schweinfurter Straße 4 in Würzburg stehen der Bildungseinrichtung jetzt auf zwei Etagen rund 1300 qm zur Verfügung. „Damit haben wir großzügig Platz für Klassenzimmer, Gruppenräume, fachpraktische Unterrichtsräume und Büroflächen“, freut sich Schulleiter Felix Mensch. 

Simulierter Anästhesie-Einleitungsbereich und Operationssaal

Nach seinen Worten verfügt die neueingerichtete BFS ATA/OTA zudem über eine didaktische Ausstattung auf bundesweitem Spitzenniveau. So befindet sich im ersten Stock eine Raumfolge mit einem realitätsnah gestalteten und ausgerüsteten Anästhesie-Einleitungsbereich sowie einem ebenso authentischen Operationssaal. „Hier können unsere Auszubildenden Alltags- und Notfallsituationen sowie nicht zuletzt auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wirklichkeitsgetreu üben“, unterstreicht Alexander Wilm, der stellvertretende Schulleiter. Die Rolle der Patientinnen und Patienten in den fachpraktischen Übungsräumen übernehmen lebensechte Simulationspuppen. 

Nutzung von Virtueller Realität

„Alles, was sich so nicht simulieren lässt, versuchen wir in der Virtuellen Realität nachzubilden“, berichtet Felix Mensch. So verfügt die BFS über eine 360 Grad-Kamera, mit der zum Beispiel echte Operationen am UKW gefilmt werden können – natürlich nur mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten. Ausgestattet mit den VR-Brillen der Schule können die Auszubildenden anschließend dreidimensional in das Geschehen eintauchen und den Akteurinnen und Akteuren quasi über die Schulter schauen. 
Generell ist die Digitalisierung an der neuen ATA-/OTA-Schule zukunftsweisend. „Jeder Seminarraum, Konferenzraum und fachpraktischer Unterrichtsraum ist für einen hybriden oder Online-Unterricht mit Kameras, Mikrophonen und Lautsprechern ausgestattet. Das erleichtet zum einen die Lehre während einer potenziellen neuen Epidemie oder Pandemie. Zum anderen können wir aber auch für alltägliche Kurse intern zwischen unseren verschiedenen Räumen Inhalte übertragen“, beschreibt Alexander Wilm. 

Ausbilden für einen hohen Bedarf

Zum 1. September 2024 heißt die BFS die nächsten 50 Auszubildenden willkommen – 30 OTA und 20 ATA. Bei einem jährlichen Start in die dreijährigen Ausbildungsgänge hat die Schule dann einen Gesamtbestand von 150 Schülerinnen und Schülern. Für ihre Ausbildung stehen zwölf Lehrkräfte und zwei Teamassistentinnen zur Verfügung. 
„Sowohl am UKW wie auch bei unseren Kooperationskrankenhäusern ist die Nachfrage nach gut ausgebildeten Assistentinnen und Assistenten im OP-Bereich nach wie vor hoch“, beschreibt Felix Mensch. So bricht nach seinen Angaben beim entsprechenden Personal die Generation der Baby-Boomer mehr und mehr weg. „Der Bedarf kann schon lange nicht mehr durch Pflegekräfte mit Fachweiterbildung allein gedeckt werden. Mit unseren Absolventinnen und Absolventen können wir die Lücke glücklicherweise weitgehend schließen“, sagt der Schulleiter.

Meilensteine in der Entwicklung der Schule 

Die Einweihung des neuen Schulstandorts fiel mit einem Jubiläum zusammen: vor zehn Jahren, im Oktober 2013 startete das Uniklinikum Würzburg seine eigene theoretische OTA-Ausbildung nach den Richtlinien der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Vorher wurden die theoretischen Inhalte durch eine Kooperation mit dem Uniklinikum Erlangen abgedeckt. Die Anfänge am UKW waren eher bescheiden: Zwei Lehrkräfte unterrichteten damals 18 Schülerinnen und Schüler in einem Besprechungsraum der Pflegedirektion auf dem Klinikumsaltgelände. Es folgte die Nutzung von Seminarräumen im Doppelzentrum für Operative und Innere Medizin. Ein nächster Entwicklungsschritt war der Umzug in die Akademie des UKW im Jahr 2015. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels rief das Klinikum im Jahr 2021 zusätzlich die ATA-Ausbildung ins Leben. Zunächst orientierte sich diese ebenfalls noch an den DKG-Richtlinien – seit Anfang 2022 erfolgt die Ausbildung nach dem Anästhesietechnische- und Operationstechnische-Assistenten-Gesetz. Der letzte Sitz der BFS vor dem Neubeginn an der Schweinfurter Straße waren die Räume der Hebammenschule am Berliner Platz in 2022.

Fotos von Auszubildenden und Simulationspuppen
An der BFS ATA/OTA stehen den Auszubildenden zum Üben vielfältige Simulationspuppen zur Verfügung. UKW / Susanne Just
Foto eines fachpraktischen Unterrichtsraumes
Die fachpraktischen Unterrichtsräume sind realitätsnah inklusive der nötigen Medizintechnik ausgestattet. UKW / Susanne Just
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW)
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW). UKW / Susanne Just

Teleintensivmedizin: Würzburger Pilotprojekt nun bayernweit an allen Uniklinik-Standorten etabliert

Prof. Meybohm: „Wichtiger Beitrag für die Versorgung im ländlichen Raum“

Bild des Teleintensivwagens
Mit dem am UKW entwickelten Teleintensivwagen können sich Ärztinnen und Ärzte direkt in die Stationen der Partnerkrankenhäuser schalten. Inzwischen ist das Netzwerk in großen Teilen von Bayern etabliert. Foto: Klinikum Main-Spessart/Franziska Schön

Würzburg. 2022 startete das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ein Pilotprojekt, um den Einsatz von Telemedizin im intensivmedizinischen Bereich auszubauen. Anfangs waren drei Krankenhäuser aus der Würzburger Region direkt eingebunden. Inzwischen ist das Netzwerk in großen Teilen Bayerns vertreten: Alle bayerischen Unikliniken haben inzwischen mit jeweils mindestens drei weiteren regionalen Krankenhäusern den Einsatz der Teleintensivmedizin gestartet. Überall kommt der am UKW entwickelte „Teleintensivwagen“ zum Einsatz. An das UKW sind inzwischen sogar sechs Krankenhäuser direkt angebunden.
„Diese Entwicklung zeigt uns: Dieser Ansatz funktioniert. Das Projekt hilft dabei, Berührungsängste mit der Teleintensivmedizin abzubauen und stellt zudem einen wichtigen Beitrag für die intensivmedizinische Versorgung in ländlichen Regionen dar, wenn es eine derartige Kooperation mit einer Uniklinik gibt“, erklärt Prof. Dr. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie von der Würzburger Universitätsmedizin. Dort wird das bayernweite Projekt geleitet.

Projektleitung am Universitätsklinikum Würzburg

Das Grundprinzip: Die an das Netzwerk angeschlossenen Krankenhäuser in der jeweiligen Region verfügen über einen in Würzburg entwickelten Teleintensivwagen. Dieser Wagen kann in die verschiedenen Intensivstationsbereiche und Patientenzimmer des Partnerkrankenhauses gefahren werden. Er ist mit verschiedenen Kameras, einem Bildschirm und verschiedenen Video-Anwendungen ausgestattet. Das ermöglicht den Ärztinnen und Ärzten der jeweiligen Uniklinik, einen umfassenden Eindruck über den Zustand der Patienten in dem Partnerkrankenhaus live per Videoübertragung zu erhalten. Der Wagen wurde vom Team der Würzburger Intensivmedizin gemeinsam mit ihren Kollegen des Servicezentrum Medizininformatik am UKW entwickelt. 

Projektkoordinatorin Dr. Nora Schorscher aus der Intensivmedizin des UKW erklärt. „Dabei wurden nur handelsübliche Elemente und keine Spezialanfertigungen verwendet. Dadurch können wir eine hohe Verfügbarkeit gewährleisten und die Kosten reduzieren.“ Zur Kommunikation zwischen einer Uniklinik und den jeweils angeschlossenen Krankenhäusern wird die Videokonferenz-Software Zoom eingesetzt. Selbstverständlich werden auch hier alle Datenschutzvorgaben strengsten beachtet. Das war eine wichtige Voraussetzung für die Durchführung und den Erfolg des Projektes. Die Anschubfinanzierung für das Projekt erfolgte über das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Und wie geht es nun weiter? Ein aktueller Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) zu den grundlegenden Richtlinien für die Gesundheitsversorgung in Deutschland stärkt den Ansatz zur teleintensivmedizinischen Kooperation enorm. Prof. Meybohm: „Dieser innovative Weg eröffnet die Möglichkeit, sich als ´Zentrum für Intensivmedizin´ aufzustellen. Das bedeutet: Unikliniken nehmen künftig als intensivmedizinische Kompetenz- und Koordinierungszentren neben der Patientenversorgung besondere Aufgaben wahr. Zu den Anforderungen an diese zukünftigen Zentren zählt u.a., dass teleintensivmedizinische Visiten, also Audio- und Videoübertragungen in Echtzeit durchführbar sind. Genau das haben wir erfolgreich etablieren können.“

Inzwischen Anfragen aus ganz Deutschland

Dr. Schorscher ergänzt: „Das Interesse an unserem Netzwerk ist groß. Wir bekommen inzwischen Anfragen aus ganz Deutschland dazu. Mit unserem bayernweiten Netzwerk konnten wir zeigen, wie durch diesen digitalen und transparenten Weg in Echtzeit die Patientenversorgung verbessert werden kann.“
 

Bild des Teleintensivwagens
Mit dem am UKW entwickelten Teleintensivwagen können sich Ärztinnen und Ärzte direkt in die Stationen der Partnerkrankenhäuser schalten. Inzwischen ist das Netzwerk in großen Teilen von Bayern etabliert. Foto: Klinikum Main-Spessart/Franziska Schön

Vorreiterrolle in Deutschland: Fast-Track-Konzept in der Frauenheilkunde unterstützt Patientinnen nach der OP

Die Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) führt zum 7. Dezember 2023 das „Fast-Track-Konzept“ für gynäkologische Patientinnen ein. Die Ziele: Schneller fit und selbstständig nach einer komplexen Bauchoperation und weniger Komplikationen nach dem Eingriff.

Gruppenbild mit beteiligten Berufsgruppen. V.l.n.r.: Sophie Will, Heike, Kwiotek (Fast-Track-Assistentinnen Frauenklinik), Edith Stadler (Physiotherapie), Prof. Dr. Christine Wulff, Dr. Saskia-Laureen Herbert (Frauenklinik), Dr. Judith Bosten (Anästhesie)
„Fast-Track“ in der Frauenklinik des UKW bedeutet Teamarbeit vor, während und nach der Operation. Gruppenbild mit beteiligten Berufsgruppen. V.l.n.r.: Sophie Will, Heike, Kwiotek (Fast-Track-Assistentinnen Frauenklinik), Edith Stadler (Physiotherapie), Prof. Dr. Christine Wulff, Dr. Saskia-Laureen Herbert (Frauenklinik), Dr. Judith Bosten (Anästhesie) © Annika Wolf / UKW

Würzburg. Als Haus der Maximalversorgung und Gynäkologisches Krebszentrum werden in der Universitäts-Frauenklinik in Würzburg viele komplexe Operationen im Bauchraum durchgeführt. Dabei gilt: Je aufwendiger der Eingriff, desto höher das Risiko für postoperative Komplikationen wie ein Darmverschluss oder eine Thrombose. „Fast-Track“ reduziert das Komplikationsrisiko nach einer Operation deutlich.

„Beim Fast-Track-Konzept geht es allerdings nicht darum, die Patientin möglichst schnell durchzuschleusen, wie es der Name vermuten lässt“, sagt Dr. Saskia-Laureen Herbert, Oberärztin in der Frauenklinik des UKW. „Die Ziele von Fast-Track sind vielmehr, durch ein Bündel von Maßnahmen den Körper nach einer OP schneller wieder ins Gleichgewicht zu bringen, postoperative Komplikationen zu minimieren und die Selbstständigkeit der Patientin wiederherzustellen.“

Für die stellvertretende Klinikdirektorin der Frauenklinik Prof. Dr. Christine Wulff ist die Einführung des Konzepts eine logische Konsequenz aus der Weiterentwicklung der modernen Frauenheilkunde: „Die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten verbessern sich stetig, mit Fast-Track fokussieren wir konsequent alle Bausteine im Genesungsprozess“.
Das Fast-Track-Konzept wurde ursprünglich für Patientinnen und Patienten mit Darmerkrankungen entwickelt und findet in der gynäkologischen Chirurgie bisher wenig Beachtung. „Wir sind eine der wenigen Kliniken in Deutschland, die Fast-Track in der Frauenheilkunde umsetzt“, sagt Herbert. 

Intensive Vorbereitungsphase und Erfahrungsaustausch mit Chirurgie

Seit mehr als vier Monaten planen Saskia-Laureen Herbert und Christine Wulff mit Unterstützung einer externen Firma die Umsetzung von „Fast-Track“ in der Frauenklinik. Dabei greifen sie auf den Erfahrungsschatz der Chirurginnen und Chirurgen der Allgemein- und Viszeralchirurgie des UKW zurück, die Fast-Track bereits erfolgreich praktizieren. 
„Die Einführung von Fast-Track ist ein guter Anlass, bestehende Prozesse zu hinterfragen und alte Zöpfe abzuschneiden. Wir sind uns sicher, dass unsere Patientinnen davon profitieren werden“, sagt Wulff. Am 7. Dezember 2023 beginnt die Umsetzung des Konzepts. Saskia-Laureen Herbert ergänzt: „Wir haben viel Herzblut in das Projekt gesteckt und freuen uns, es unseren Patientinnen bald anbieten zu können. Selbstverständlich werden wir den Erfolg regelmäßig evaluieren.“ 
Das Fast-Track-Konzept wird künftig bei allen großen gynäkologischen Operationen im Bauchraum angewendet. Dazu gehören Operationen bei Eierstockkrebs und tief infiltrierender Endometriose sowie Gebärmutterentfernungen. 

Konzept lässt individuellen Spielraum zu

Zukünftig erhalten Patientinnen bei ihrem ersten Kontakt mit der Frauenklinik des Würzburger Uniklinikums Informationen über den Ablauf des Fast-Track-Konzepts. Saskia-Laureen Herbert sagt: „Natürlich passen wir das Konzept individuell an die jeweilige Patientin an. Bei einer Krebserkrankung müssen wir oft sehr zügig operieren, dann ist die Vorbereitungsphase vor dem Eingriff entsprechend kürzer. Priorität hat die Genesung“.

„Fast-Track-Assistentinnen“ stellen Vor- und Nachsorge sicher 

Die Besonderheiten des Fast-Track-Konzepts liegen in der intensiven Betreuung und dem strukturierten Vorgehen vor, während und nach der Operation. Dafür wurden in der Gynäkologie des UKW zwei Fast-Track-Assistentinnen ausgebildet: Heike Kwiotek und Sophie Will. 
„Wir nehmen bereits vor der stationären Aufnahme Kontakt mit der Patientin auf und begleiten sie bis vier Tage nach der Entlassung aus dem UKW“, sagt Will. 

Um den vielfältigen Aufgaben im Rahmen des Fast-Track-Konzeptes gerecht zu werden, arbeitet das Fast-Track-Team mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen des UKW wie Anästhesie, Physiotherapie, Ernährungsberatung sowie dem pflegerischen und ärztlichen Dienst zusammen. 

Die Themen Mobilisation und Ernährung bilden die Kernelemente von Fast-Track in der Frauenheilkunde. „Viele Patientinnen haben Angst, nach der Operation aufzustehen und denken, Krankenhaus bedeutet Bettruhe, denn Schonung führt zur Heilung. Dabei ist das Gegenteil bewiesen. Hier leisten wir Aufklärungsarbeit und kommunizieren die Vorteile an die Patientin“, sagt Kwiotek. Ein Bewegungspfad beispielsweise gibt künftig praktische Handlungsempfehlungen und fördert die Eigeninitiative der Patientinnen. Zusätzliche Energie für die Genesung liefern spezielle Proteindrinks, die den Körper vor und nach der Operation optimal unterstützen. 

Gruppenbild mit beteiligten Berufsgruppen. V.l.n.r.: Sophie Will, Heike, Kwiotek (Fast-Track-Assistentinnen Frauenklinik), Edith Stadler (Physiotherapie), Prof. Dr. Christine Wulff, Dr. Saskia-Laureen Herbert (Frauenklinik), Dr. Judith Bosten (Anästhesie)
„Fast-Track“ in der Frauenklinik des UKW bedeutet Teamarbeit vor, während und nach der Operation. Gruppenbild mit beteiligten Berufsgruppen. V.l.n.r.: Sophie Will, Heike, Kwiotek (Fast-Track-Assistentinnen Frauenklinik), Edith Stadler (Physiotherapie), Prof. Dr. Christine Wulff, Dr. Saskia-Laureen Herbert (Frauenklinik), Dr. Judith Bosten (Anästhesie) © Annika Wolf / UKW

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Direktor
Prof. Dr. med. Patrick Meybohm
+49 931 201-30001


Anschrift

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie| Zentrum Operative Medizin (ZOM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A2 | 97080 Würzburg | Deutschland