Aktuelle Meldungen

Wenn kranke Kinder Pa-ra-ce-ta-mol singen

Kinderklinikkonzerte e.V. sorgt für Glücksmomente bei schwerkranken Patientinnen und Patienten

Am Samstag, 13. April 2024 besuchte das Team der Kinderklinikkonzerte e.V. das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und brachte Revelle und Gregor Hägele mit, die mit Mini-Konzerten auf acht Stationen für eine musikalische Abwechslung vom Krankenhausalltag sorgten.

 

Team von Kinderklinikkonzerte e. V. und Mitarbeitende des UKW draußen auf einer Wiese des UKW
Gruppenfoto vor Beginn der Konzerte mit den Beteiligten des Universitätsklinikums Würzburg und dem Team der Kinderklinikkonzerte e.V. © Kim Sammet / UKW
Kind greift nach der Gitarre von Gregor Hägele
Gregor Hägele brachte bei den gefühlvollen Mini-Konzerten in der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg zahlreiche Kinderaugen zum Strahlen. © Dani Gassner / Kinderklinikkonzerte e. V.
Revelle und Gregor Hägele musizieren im Flur vor offener Tür
Das Team von Kinderklinikkonzerte e. V. organisierte vorab, ob Revelle und Gregor Hägele direkt im Krankenzimmer oder auf dem Flur vor offener Tür singen konnten, sodass jedes Kind unabhängig von der Schwere der Erkrankung die stimmungsvollen Lieder erleben durfte. © Dani Gassner / Kinderklinikkonzerte e. V.
Revelle, Gregor Hägele, Fabian Seiler
Auch die Pflegekräfte auf den Stationen freuten sich riesig über die sympathischen Auftritte von Revelle und Gregor Hägele. "Unser Dank gebührt dem gesamten Team", so Fabian Seiler, stellvertretender Leiter der Station Blaue Berge. © Kim Sammet / UKW
Letztes Konzert vor C5/C6 draussen
Abschlusskonzert: Draußen vor der Kinderklinik gaben Revelle und Gregor Hägele ein grandioses Abschlusskonzert mit teils unveröffentlichten Songs. © Dani Gassner / Kinderklinikkonzerte e. V.

Würzburg.„Im letzten halben Jahr ging's mir irgendwie echt scheiße“, tönt es durch die Flure der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg. Und beim Refrain vom Hit Ein bisschen mehr von Gregor Hägele stimmen alle ein: „Aber ich liebe mich mit jedem Tag 'n bisschen mehr!“. Gemeinsam mit der Künstlerin Revelle steht der Musiker leibhaftig vor den kleinen Patientinnen und Patienten, sorgt für leuchtende Augen und kurze Momente, in denen die Kinder ihre teils schweren Erkrankungen vergessen, vor Rührung weinen oder lauthals beim Ohrwurm Pa-ra-ce-ta-mol die Silben mitbrüllen. Ganz nach dem Motto des gemeinsamen Liedes wir bleiben „Wenn du schrei‘n willst, lass uns schrei’n.“

Kinderklinikkonzerte sorgt für willkommene Abwechslung auf den Stationen 

Samstagnacht machte ein schwarzer Nightlinerbus mit der Aufschrift „Berlin Rock Coaches“ auf dem Gelände des UKW Halt und zog spätestens bei Sonnenaufgang viele neugierige Blicke auf sich. Einige Stunden später wurde das Geheimnis gelüftet. Es handelte sich um den Teambus des Magdeburger Vereins Kinderklinikkonzerte e.V., der den Abschluss der Frühjahrstour 2024 in Würzburg feierte. Die Initiative Kinderklinikkonzerte hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern in Krankenhäusern mit kleinen privaten Konzerten eine Freude zu bereiten. Dabei treten bekannte Musikerinnen und Musiker auf, um den jungen Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien eine willkommene Abwechslung vom Krankenhausalltag zu bieten und teilhaben zu lassen. Denn viele der Kinder können aus gesundheitlichen Gründen niemals ein Konzert besuchen.

Gregor Hägele und Revelle als Überraschungsgäste

Überraschungsgäste waren in Würzburg die österreichische Singer-Songwriterin Revelle und der deutsche Sänger Gregor Hägele. Mit Keyboard und Gitarre besuchten die beiden bis in die Abendstunden hinein insgesamt acht Kinderklinikstationen. Sie gaben Einzelkonzerte, Gruppenkonzerte und spontan Wunschkonzerte, wenn zum Beispiel jemand Geburtstag hatte oder ein Lieblingslied eines anderen Stars hören wollte. „Mit ihrem musikalischen Talent und der extrem einfühlsamen Art erreichten sie die Herzen aller Kinder, Angehörigen und auch der Stationsteams“, schwärmt Kim Sammet aus der Stabsstelle Kommunikation, die die Aktion am UKW initiiert hat. Unterstützt wurden Revelle und Hägele von den rund 20 Mitarbeitenden des Vereins Kinderklinikkonzerte, die mit Handpuppen, Geschenketüten und einer perfekten Organisation für eine rundum gelungene Veranstaltung sorgten. 

„Unser Dank gebührt dem gesamten Team“, sagt Fabian Seiler, stellvertretender Leiter der Station Blaue Berge. „Das Konzert hat genau das bewirkt, was es sollte: Eine sehr gelungene Überraschung und Abwechslung zum Klinikalltag, bei der die Sorgen und Ängste für einen Moment in den Hintergrund gerückt wurden." 

Nach zahlreichen Autogrammen und Erinnerungsfotos gab es beim Sonnenuntergang noch ein emotionales Abschiedskonzert draußen vor den Stationen Seestern und Wunderland mit teils unveröffentlichten Liedern: „So nehmen die Jahre ihren Lauf, alles was war, verblasst so langsam im Blau…“ 

Unterstützung des Vereins 

Der Verein Kinderklinikkonzerte e.V. hat seit seiner Gründung vor 14 Jahren bereits 45 Kinderklinikkonzerte organisiert. Alle Künstlerinnen und Künstler treten ohne Gage auf. Dennoch ist der Verein auf die Unterstützung von Freiwilligen und finanzielle Spenden angewiesen, um die wichtige Arbeit fortzusetzen. Der Verein konzentriert sich auf Kinderkliniken, weil die Patienten dort, wissenschaftlich belegt, mehr als „nur“ die medizinische Versorgung benötigen. Dass Musik maßgeblich zur Heilung beitragen kann, zeigt sich bei den Konzerten: Patienten mit Sozialphobie, die auf einmal länger in einer Gruppe verweilen können, apathische Patientinnen, die unterschiedliche Regungen zeigen, Kinder mit Beatmung oder langen Infusionsschläuchen, die zu den Songs tanzen. Weitere Informationen zur Arbeit und wie Sie helfen können, sind auf der Website des Vereins zu finden: www.kinderklinikkonzerte.de

 

Team von Kinderklinikkonzerte e. V. und Mitarbeitende des UKW draußen auf einer Wiese des UKW
Gruppenfoto vor Beginn der Konzerte mit den Beteiligten des Universitätsklinikums Würzburg und dem Team der Kinderklinikkonzerte e.V. © Kim Sammet / UKW
Kind greift nach der Gitarre von Gregor Hägele
Gregor Hägele brachte bei den gefühlvollen Mini-Konzerten in der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg zahlreiche Kinderaugen zum Strahlen. © Dani Gassner / Kinderklinikkonzerte e. V.
Revelle und Gregor Hägele musizieren im Flur vor offener Tür
Das Team von Kinderklinikkonzerte e. V. organisierte vorab, ob Revelle und Gregor Hägele direkt im Krankenzimmer oder auf dem Flur vor offener Tür singen konnten, sodass jedes Kind unabhängig von der Schwere der Erkrankung die stimmungsvollen Lieder erleben durfte. © Dani Gassner / Kinderklinikkonzerte e. V.
Revelle, Gregor Hägele, Fabian Seiler
Auch die Pflegekräfte auf den Stationen freuten sich riesig über die sympathischen Auftritte von Revelle und Gregor Hägele. "Unser Dank gebührt dem gesamten Team", so Fabian Seiler, stellvertretender Leiter der Station Blaue Berge. © Kim Sammet / UKW
Letztes Konzert vor C5/C6 draussen
Abschlusskonzert: Draußen vor der Kinderklinik gaben Revelle und Gregor Hägele ein grandioses Abschlusskonzert mit teils unveröffentlichten Songs. © Dani Gassner / Kinderklinikkonzerte e. V.

Teilnehmende für ARIPro-Studie bis 30. April gesucht!

Untersucht werden Auswirkungen von akut respiratorischen Infektionen (ARI) auf Immunität, Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden des Gesundheitswesens.

Das ehamlige CoVacSer-Studienteam auf dem Gelände des UKW.
Das ARIPro-Studienteam v.l.n.r.: Alexander Gabel, Nils Petri, Juliane Mees, Manuel Krone, Isabell Wagenhäuser, Julia Reusch; es fehlen Max Mayerhöfer und Helen Müller. © Daniel Peter / UKW
Aufbau der Studie ARIPro - Grafik

Wer im Gesundheitswesen arbeitet, die Wissenschaft unterstützen und regelmäßig Informationen über seinen Immunstatus erhalten möchte, hat noch bis zum 30. April die Chance an der ARIPro-Studie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) teilzunehmen. Ziel der Studie ist es, Auswirkungen von akut respiratorischen Infektionen (ARI), insbesondere SARS-CoV-2, Influenza und Respiratorisches-Synzytial-Virus (RSV) auf die Immunität, Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden des Gesundheitswesens zu untersuchen und wie diese gegebenenfalls durch Impfungen verhindert werden können. 

ARI steht für akut respiratorische Infektionen, Pro für Protection. Teilnehmen können alle erwachsene Mitarbeitende des Gesundheitswesens, unabhängig davon, ob sie Kontakt zu Patientinnen und Patienten haben. 

Zwei Teilnahmezeitpunkte pro Person und Jahr

Der Einschluss in die Studie erfolgt bis zum 30. April 2024. Nach der Anmeldung werden die Studienteilnehmenden gebeten, einen Online-Fragebogen auszufüllen und eine Blutprobe mit der Einwilligungserklärung an das Studienteam zu senden. Weitere Datenerhebungen wird es vor der nächsten ARI-Saison im Herbst 2024 sowie im Frühjahr und Herbst 2025 und im Frühjahr 2026 geben. Alle im Rahmen der Studie ermittelten serologischen Befunde werden den Teilnehmenden individuell und baldmöglichst mitgeteilt.

Einladung an Personen, die im Gesundheitswesen im gesamten Bundesgebiet arbeiten

ARIPro ist eine Fortsetzungsstudie der CoVacSer-Studie mit modifiziertem Studien-Design. Die Teilnahme an der vorhergehenden CoVacSer-Studie, aus der zahlreiche wissenschaftliche und gesellschaftlich relevante Erkenntnisse gewonnen wurden (siehe Info weiter unten), ist jedoch nicht verpflichtend. Generell sind Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet herzlich eingeladen, an der ARIPro-Studie teilzunehmen. Für diejenigen die in Würzburg und Umgebung wohnen, bietet das Studienteam auch individuelle Blutentnahmetermine zu bestimmten Zeiten an.

Die ARIPro-Studie wird von einem interdisziplinären Team Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Zentralen Einrichtung für Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship, der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Kinderklinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Würzburg sowie dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie und dem Institut für Virologie und Immunbiologie der Julius-Maximilians-Universität durchgeführt.

Kontakt: 
Universitätsklinikum Würzburg
Institut für Hygiene und Mikrobiologie
ARIPro-Studienteam
Josef-Schneider-Str. 2 / Gebäude E1
97080 Würzburg

E-Mail: aripro@ ukw.de

Weiterführende Informationen und die genaue Anleitung zur Teilnahme finden Sie unter folgendem Link.

Über die erfolgreiche Vorgängerstudie CoVacSer

In der CoVacSer-Studie des Universitätsklinikums Würzburg wurde die immunologische Impfantwort sowie die Lebens- und Arbeitsqualität nach einer Covid-19-Impfung und/oder -Infektion in einer Kohorte von 1.800 Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten untersucht. Die Daten der CoVacSer-Studie unterstreichen zum Beispiel die Bedeutung von Grippe-Impfung für Beschäftigte in der Patientenversorgung. Die Studie wurde hochrangig publiziert im Journal of Infection. Hier geht es zur Pressemitteilung. Weitere Auswertungen im Rahmen der CoVacSer-Studie zu Faktoren, die die Konzentration von Antikörpern nach einer Corona-Infektion oder Covid-19-Impfung beeinflussen, zur Verträglichkeit der Varianten-adaptierten Covid-19 Impfstoffe und gemeinsamen Verabreichung mit der Influenza-Impfung sind hier zusammengefasst. Auch der Einfluss der psychischen Gesundheit und Schlafqualität auf die Immunogenität von Covid-19-Impfungen wurden im Rahmen der CoVacSer-Studie untersucht und sind hier nachzulesen. 
 

Das ehamlige CoVacSer-Studienteam auf dem Gelände des UKW.
Das ARIPro-Studienteam v.l.n.r.: Alexander Gabel, Nils Petri, Juliane Mees, Manuel Krone, Isabell Wagenhäuser, Julia Reusch; es fehlen Max Mayerhöfer und Helen Müller. © Daniel Peter / UKW
Aufbau der Studie ARIPro - Grafik

Uniklinikum Würzburg: Erneutes Gütesiegel für Kinderklinik und Kinderchirurgie

Die Kinderklinik und die Kinderchirurgie des Uniklinikums Würzburg erhielten kürzlich erneut das Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“. Das in zweijährigem Rhythmus vergebene Zertifikat bescheinigt hohe Qualitätsstandards bei der stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

Das Afk Logo
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Prof Härtel und Prof. Meyer mit ihrer Auszeichnung vor einem Eisbären
Prof. Dr. Christoph Härtel (links) und Prof. Dr. Thomas Meyer freuen sich über das erneut verliehene Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“.

Würzburg. Die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V., die Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus und die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. vergeben zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie in zweijährigem Rhythmus das Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“. Am 19. März dieses Jahres wurden insgesamt 16 Zertifikate für die Periode 2024/2025 überreicht. Wie schon in den letzten sechs Gültigkeitsperioden sind die von Prof. Dr. Christoph Härtel geführte Kinderklinik und die von Prof. Dr. Thomas Meyer geleitete Abteilung für Kinderchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) wieder unter den damit geehrten Einrichtungen.
Die Bewertungskommission bestätigte erneut, dass die beiden Einrichtungen ausnahmslos alle Standards für die multiprofessionelle und interdisziplinäre Versorgung erfüllen. Dazu gehören nicht nur eine kontinuierliche fachärztliche Besetzung und ein speziell qualifiziertes Pflegeteam, sondern auch psychologische, sozialmedizinische, pädagogische und medizinisch-therapeutische Angebote. 
Ein Fokus der aktuellen Bewertungsrunde lag zudem auf der Stärkung der Kinderkrankenpflege. Kliniken, wie die Würzburger Universitäts-Kinderklinik, die aktiv Kinderkrankenpflegeausbildung betreiben und fördern, werden auf der Internetseite www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de durch einen blauen Stern hervorgehoben. 

Das leisten Kinderklinik und Kinderchirurgie am UKW


Die Würzburger Kinderklinik und Poliklinik ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit dem gesamten Leistungsspektrum der Kinderheilkunde. Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem die Früh- und Neugeborenenmedizin (Level 1), die Pädiatrische Intensivmedizin, die Onkologie inklusive Stammzelltransplantation, die Hämatologie, die Pneumologie, die Entzündungsmedizin einschließlich Immunologie, Infektiologie und Rheumatologie, Gastroenterologie, Endokrinologie, Neuro- und Sozialpädiatrie sowie weitere Spezialdisziplinen.
Die Kinderchirurgie am Zentrum für Operative Medizin (ZOM) des UKW bietet das gesamte Spektrum der kinderchirurgischen Versorgung von der ersten Lebensminute bis zum vollendeten 16. Lebensjahr an. Schwerpunkte der Kinderchirurgie sind – neben der allgemeinen kinderchirurgischen Versorgung – die Neugeborenen- und Fehlbildungschirurgie, die Kinderurologie sowie die Kindertraumatologie.

Gütesiegel als Orientierungshilfe für Eltern


Nach Angaben der Fachgesellschaften wünschen sich Eltern und Angehörige die bestmögliche stationäre Versorgung ihres kranken Kindes. Dabei sei das Gütesiegel eine hervorragende Orientierungshilfe bei der Suche nach einer Qualitäts-Kinderklinik. 
 

Das Afk Logo
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Prof Härtel und Prof. Meyer mit ihrer Auszeichnung vor einem Eisbären
Prof. Dr. Christoph Härtel (links) und Prof. Dr. Thomas Meyer freuen sich über das erneut verliehene Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“.

Tagung in Würzburg bietet Wissensgewinn und Austausch zur Kinder- und Jugendmedizin

Anfang Mai veranstaltet die Süddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. ihre Jahrestagung 2024 in Würzburg. Das zweitägige Programm verspricht dem interdisziplinären Fachpublikum umfangreichen Informationsgewinn und praxisnahen Austausch.

Ein Baby wir mit einem Stethoskop an der Brust abgehört
Bei der SGKJ-Jahrestagung 2024 steht erneut die bestmögliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Bild: Angie Wolf / UKW

Würzburg. Nach zweijähriger Unterbrechung findet am 3. und 4. Mai 2024 wieder die Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (SGKJ) statt. Veranstaltungsort ist dieses Jahr das Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg. Die Tagungspräsidentschaft teilen sich Prof. Dr. Christoph Härtel, Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, und Prof. Dr. Christian Wieg, Chefarzt der Abteilung für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. „Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist eine wichtige Basis für unsere Zukunft. Die SGKJ-Jahrestagung wird wieder eine bewährte Plattform für den Austausch zwischen Klinik und Praxis in verschiedenen Gesundheitsberufen bieten“, kündigt Prof. Härtel an. Und Gastprofessor Dr. Wieg ergänzt: „Mit dem Transfer von aktuellem Wissen zielen wir auf eine stete Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen ab. Dafür konnten wir Top-Spezialistinnen und -Spezialisten aus ganz Süddeutschland gewinnen.“
Zu den Schwerpunktthemen der Fachtagung gehören unter anderem die Neuro- und Sozialpädiatrie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Entzündungsmedizin, die Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin sowie die Infektiologie. Das vollständige Programm sowie eine Anmeldemöglichkeit gibt es unter https://sgkj-jahrestagung.de
 

Ein Baby wir mit einem Stethoskop an der Brust abgehört
Bei der SGKJ-Jahrestagung 2024 steht erneut die bestmögliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Bild: Angie Wolf / UKW

Statt Geschenke Spenden für den Aufbau einer Frauenmilchbank

Weil ihr das Thema Muttermilch sehr am Herzen liegt und die Stillberaterinnen des Uniklinikums Würzburg sie in den ersten Wochen nach der Geburt ihres Sohnes beim Stillen intensiv und herzlich unterstützt haben, sammelt eine Mutter Spenden für den Aufbau der neuen Frauenmilchbank in der Kinderklinik.

Gruppenfoto bei der Spendenübergabe an der Universitäts-Kinderklinik Würzburg. Tamara Kirtz unterstützt den Aufbau einer Frauenmilchbank am UKW mit 1.500 Euro. Zu sehen ist: von links: Tamara Kirtz mit Sohn Max, Dr. Pia Paul (Oberärztin Kinderklinik UKW), Natalie Seeberger (Pflegekraft und Stillberaterin UKW) und Ina Schmolke (Erste Vorsitzende KIWI e.V.). © Annika Wolf / UKW
Spendenübergabe an der Universitäts-Kinderklinik Würzburg. Tamara Kirtz unterstützt den Aufbau einer Frauenmilchbank am UKW mit 1.500 Euro. V. l.: Tamara Kirtz mit Sohn Max, Dr. Pia Paul (Oberärztin Kinderklinik UKW), Natalie Seeberger (Pflegekraft und Stillberaterin UKW) und Ina Schmolke (Erste Vorsitzende KIWI e.V.). © Annika Wolf / UKW

Würzburg. Zu ihrem 36. Geburtstag hat sich Tamara Kirtz etwas Besonderes überlegt. Statt Geschenken wünschte sie sich Geld für eine Spende an das Ernährungszentrum für Säuglinge und Frühgeborene in der Kinderklinik des Würzburger Universitätsklinikums (UKW). 1.500 Euro kamen zusammen. Sie fließen nun in den Aufbau der neuen Frauenmilchbank. 

„Das Thema Muttermilch liegt mir sehr am Herzen“, sagt Tamara Kirtz, deren Sohn Max mit Trisomie 21 zur Welt kam. „Nach der Geburt von Max wurde ich in der Frauenklinik und in der Kinderklinik des UKW super unterstützt. Die Ärzte und Pflegekräfte halfen mir, mit der neuen Lebenssituation zurechtzukommen, und die Stillberaterinnen haben mir Mut gemacht, dass ich meinen Sohn stillen kann.“ In seinen ersten Lebenswochen war die ausreichende Nahrungs- und Energiezufuhr eine große Herausforderung. Dabei profitieren gerade Frühgeborene und kranke Babys von den stärkenden Eigenschaften der Muttermilch. „Wenn diese nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, ist Spenderinnenmilch die beste Alternative“, sagt Natalie Seeberger. Die Stillberaterin und Pflegekraft hat Familie Kirtz von Anfang an betreut. 

Muttermilchmanagement im Ernährungszentrum für Säuglinge

Die für Anfang 2025 geplante Frauenmilchbank wird das Angebot des Ernährungszentrums für Säuglinge und Frühgeborene erweitern, indem es die Ernährung von Babys mit Spenderinnenmilch ermöglicht. Bislang erhalten Früh- und Neugeborene, die in der Würzburger Universitäts-Kinderklinik versorgt werden müssen, nur die Milch der eigenen Mutter. Ein Team aus drei Kinderkrankenschwestern und zwei Diätassistentinnen bereiten die zuvor abgepumpte Muttermilch auf. Die für die kleinen Patientinnen und Patientinnen lebenswichtige Nahrung wird unter strengsten hygienischen Auflagen behandelt, in Flaschen oder Spritzen gefüllt, etikettiert und ausgeliefert. Je nach ärztlicher Anweisung können patientenindividuell Supplemente, wie Fette, Kohlehydrate und Eiweiße, zugesetzt werden.

Ähnlich strenge Auflagen für gespendete Muttermilch wie für Blutspenden

Für gespendete Muttermilch sind die Anforderungen, die es zu erfüllen gilt, noch strenger, ähnlich wie bei Blutspenden. Das erfordert einen hohen Personalaufwand für die Planung und Durchführung. Ein interdisziplinäres Team aus Pflege, Ärzteschaft, Informationstechnologie und Krankenhaushygiene arbeiten intensiv daran, alle Auflagen zu erfüllen und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Zusätzlich müssen für die Frauenmilchbank neue Geräte angeschafft werden, wie etwa ein Pasteurisiergerät sowie neue Gefrierschränke. 

Da Frauenmilchbanken und die Bereitstellung von Spenderinnenmilch in Bayern nicht durch öffentliche Träger unterstützt wird, finanziert das UKW dieses Zusatzangebot aus eigenen Mitteln und mit Spenden. „Wir freuen uns daher sehr über die Geburtstagsgeschenke von Frau Kirtz“, sagt Prof. Dr. Christoph Härtel, Direktor der Kinderklinik.

Spenden sind willkommen 

Wer ebenfalls Familien mit Frühgeborenen, chronisch und schwerstkranken Kindern unterstützen möchte, kann sich gern an KIWI wenden. Die Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation e.V. lässt jede Spende ausschließlich und ohne Verwaltungskosten der Versorgung der kleinen Patientinnen und Patienten zugutekommen. Möglich sind zweckgebundene Spenden wie etwa für den Aufbau der Frauenmilchbank, aber auch allgemeine Zuwendungen an den „Bunten Kreis“, der mit einem Nachsorgeteam bestehend aus einem Kinderarzt, fünf Kinderkrankenschwestern, einer Sozialpädagogin und einer Psychologin den Übergang von klinischer High-Tech-Versorgung ins heimische Kinderzimmer sichert. 

Spendenkonto

KIWI Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation e.V.
Sparkasse Mainfranken
IBAN DE91 7905 0000 0000 0262 45
BIC BYLADEM1SWU

Weiterführende Informationen zu KIWI: www.kiwiev.de
 

Gruppenfoto bei der Spendenübergabe an der Universitäts-Kinderklinik Würzburg. Tamara Kirtz unterstützt den Aufbau einer Frauenmilchbank am UKW mit 1.500 Euro. Zu sehen ist: von links: Tamara Kirtz mit Sohn Max, Dr. Pia Paul (Oberärztin Kinderklinik UKW), Natalie Seeberger (Pflegekraft und Stillberaterin UKW) und Ina Schmolke (Erste Vorsitzende KIWI e.V.). © Annika Wolf / UKW
Spendenübergabe an der Universitäts-Kinderklinik Würzburg. Tamara Kirtz unterstützt den Aufbau einer Frauenmilchbank am UKW mit 1.500 Euro. V. l.: Tamara Kirtz mit Sohn Max, Dr. Pia Paul (Oberärztin Kinderklinik UKW), Natalie Seeberger (Pflegekraft und Stillberaterin UKW) und Ina Schmolke (Erste Vorsitzende KIWI e.V.). © Annika Wolf / UKW

Hell und modern: Kinderwunschzentrum am UKW mit neuem Standort

Neueste Technik und sichere Verfahren für optimale Behandlung / Alle Bereiche an einem Standort vereint

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW).
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW). Foto: UKW / Annika Wolf

Würzburg. Das Kinderwunschzentrum am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat neue, modern ausgestattete Räume im prägnanten Turm der UKW-Frauenklinik bezogen. Auf drei Etagen stehen nun Untersuchungs- und Behandlungsräume, mordernste Laboreinrichtung sowie die nötigen gesicherten Flächen für die Kryotanks zum Lagern von eingefrorenen Spermien oder Eizellen zur Verfügung. Jährlich werden am UKW-Kinderwunschzentrum etwa 750 Patientinnen und Patienten behandelt. Das Kinderwunschzentrum der Uniklinik zählt zu den größten Einrichtungen dieser Art in Unterfranken.

„Für unsere Patientinnen und Patienten mit Kinderwunsch stehen damit helle und moderne Räume am UKW zur Verfügung. Und das Team des Kinderwunschzentrums profitiert von den optimalen Rahmenbedingungen für diese wichtige Aufgabe“, betont PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der unterfränkischen Uniklinik. Zuvor waren die Räume des Kinderwunschzentrums im Untergeschoss der UKW-Frauenklinik an der Josef-Schneider-Straße untergebracht.

„Durch den Umzug auf die drei Etagen des Turms bleibt die enge Anbindung an die Frauenklinik und unsere verschiedenen Fachdisziplinen erhalten. Gleichzeitig konnte durch den Umbau und den Umzug jetzt ein passendes Ambiente geschaffen werden, das zur medizinischen Leistung auf universitärem Niveau passt“, freut sich Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am UKW. Das Würzburger Universitätsklinikum investierte aus Eigenmitteln für den Umbau der Flächen im Gebäude aus den 1930er Jahren ca. 2,9 Millionen Euro. Die Flächen mussten zuvor entkernt und mit der nötigen technischen Infrastruktur ausgestattet werden. Die Bauarbeiten dauerten 18 Monate und wurden vom UKW (Geschäftsbereich Technik und Bau) geplant und ausgeführt.

Räumlich ist das Kinderwunschzentrum damit ein eigener Bereich für sich. In der ersten Etage befinden sich u.a. der Behandlungsraum und Büros, darüber direkt der Anmeldebereich mit zwei Untersuchungsräumen. In der dritten Etage befindet sich das Labor sowie ein extra ausgestatteter Raum für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks und ein Raum zur Spermaabgabe. Für die entnommenen Eizellen gibt es einen eigenen kleinen „Proben-Aufzug“ zwischen den Etagen.

Schonende Kontrolle in speziellem Inkubator per Video

Direkt nach der Befruchtung der Eizelle im Kinderwunschzentrum werden diese in einem speziellen Inkubator gelagert, um dort den Erfolg einer Befruchtung zu kontrollieren. Als eine von nur wenigen Kliniken in Bayern setzt das UKW-Kinderwunschzentrum dafür einen speziellen „Time Lapse Inkubator“ ein. Dieser ermöglicht eine besonders schonende Überwachung der befruchteten Eizellen bzw. der sich dann entwickelnden Embryonen. Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im Kinderwunschzentrum, erklärt: „Dadurch können wir eine Überwachung per Video vornehmen. Dies ist besonders schonend, denn so ist keine Entnahme aus dem Inkubator zur Kontrolle erforderlich. Das ist ein enormer Vorteil für den Erfolg einer künstlichen Befruchtung.“ Die Biologin betont zudem: „Der Begriff ´künstliche Befruchtung´ ist etwas irreführend: Natürlich findet die Befruchtung in einem Labor statt, aber der Vorgang ist zellbiologisch der gleiche wie im Körper. Nur die Umgebung ist eine andere.“ Ist eine Befruchtung erfolgreich, wird der Embryo nach fünf Tagen der Patientin eingesetzt.


Kinderwunsch erhalten bei Krebstherapie

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums, erklärt: „Unerfüllter Kinderwunsch ist nicht ungewöhnlich. Bei etwa 15 Prozent der Paare im gebärfähigen Alter bleibt der Wunsch nach einem Kind unerfüllt. Daher werden bei uns zunächst beide Partner untersucht. Für die erfolgreiche Befruchtung stehen uns dann verschiedene Verfahren zur Verfügung.“ Eine wichtige Aufgabe des UKW-Kinderwunschzentrums sei es auch, Patientinnen und Patienten im Rahmen von „FertiPRotekt“ bei einer Krebserkrankung zu betreuen, die eine Chemo- oder Strahlentherapie vor sich haben. Dadurch kann bei erfolgreicher Behandlung ein späterer Kinderwunsch erfüllt werden. Dabei werden dann z.B. die Eizellen eingefroren, um sie bei einem späteren Zeitpunkt zu befruchten und einzusetzen. 


Zur Hälfte liegen die Gründe beim Mann

Die Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig, erklärt Reproduktionsmediziner Dr. Schwab. Allerdings gebe es eine merkliche Verschiebung: Lag früher der Grund zu etwa 30 Prozent beim Mann, sei dieser Anteil auf inzwischen rund 50 Prozent angestiegen. Schwab: „Auch bei Männern sinkt die Fruchtbarkeit bei steigendem Alter, das kann eventuell zu dieser Entwicklung beitragen. Wichtig ist daher eine exakte Diagnose.“ Dabei arbeiten die Würzburger Reproduktionsmediziner jeweils eng mit den übrigen Fachabteilungen des UKW zusammen, z.B. der Endokrinologie, wenn ein Verdacht auf Hormonstörungen besteht.

Das UKW-Kinderwunschzentrum ist als Mitglied des deutschen IVF-Registers auch mit dem entsprechenden Gütesiegel ausgezeichnet. Zudem können neue Entwicklungen aus der medizinischen Forschung der Universitätsmedizin schnell in die Behandlung integriert werden.

Eine anteilige Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung ist durch die Patientinnen und Patienten im Vorfeld abzustimmen.

 

Kontakt:

Universitäts-Frauenklinik Würzburg
Zentrum für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Josef-Schneider Straße 4, 2. OG
97080 Würzburg
Tel.: 0931 20125619
E-Mail: kinderwunsch@ukw.de

www.ukw.de/kinderwunsch


Info: Fachbegriffe zur Kinderwunschbehandlung
In-Vitro-Fertilisation (IVF):
Dabei werden die durch Punktion gewonnenen Eizellen im Labor mit dem Sperma des Mannes zusammengegeben, so dass eine Befruchtung stattfindet. Hat sich die Eizelle nach 24 Stunden in mehrere Zellen geteilt, spricht man von einem Embryo, der dann in die Gebärmutter transferiert wird.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI):
Diese Variante der IVF wird bei verminderter Spermienkonzentration und -qualität angewandt. Dabei wird ein einzelnes Spermium wird unter dem Mikroskop direkt in die Eizelle eingebracht.

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW).
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW). Foto: UKW / Annika Wolf

COVID-19-Grundimmunisierung verringert Schweregrad von Durchbruchsinfektionen

Prospektive Kohortenstudie der bayerischen Universitätskliniken zu den klinischen und immunologischen Vorteilen einer vollständigen primären COVID-19-Impfung bei nicht hospitalisierten Personen mit SARS-CoV-2-Durchbruchsinfektionen.

Das Würzburger Team des Corona-Vakzin-Konsortium
Das CoVaKo-Team in Würzurg, v.l.n.r.: Giovanni Almanzar, Kimia Kousha, Lars Ziegler, Tim Vogt, Martina Prelog, Julia Bley, Valeria Schwägerl, Johannes Liese, Tanja Mastorakis, Tatjana Durnev. © Matthias Emmert, Universitäts-Kinderklinik
Szene eines Schnelltests
Das Corona-Vakzin-Konsortium hat untersucht, ob die Hauptsymptome von Corona Fieber, Husten, Geschmacksstörungen, Schwindel sowie Übelkeit und Erbrechen abnehmen, wenn man sich trotz Grundimmunisierung mit einer SARS-CoV-2-Variante, kurz VOC, infiziert. © Angie Wolf / UKW

Würzburg. Fieber, Husten, Geschmacksstörungen, Schwindel sowie Übelkeit und Erbrechen sind die Hauptsymptome von Corona. Nehmen diese ab, wenn man sich trotz Grundimmunisierung mit einer SARS-CoV-2-Variante, kurz VOC, infiziert? Zur Beantwortung dieser Frage hat Prof. Dr. Klaus Überla aus sechs medizinischen Universitätsstandorten in Bayern und weiteren Partnern das Corona-Vakzin-Konsortium CoVaKo gegründet. In einer der größten multizentrischen und prospektiven Studien wurden sowohl die klinischen Daten zu Durchbruchsinfektionen nach Grundimmunisierung gegen SARS-CoV-2 im Vergleich zu Ungeimpften als auch die Immunogenitätsdaten untersucht. Am Uniklinikum Würzburg (UKW) wurde die Studie von Prof. Dr. Johannes Liese und Prof. Dr. Martina Prelog von der Kinderklinik geleitet. 

Studie stützt Empfehlung einer Grundimmunisierung 

Martina Prelog, Immunologin und Erstautorin der im Journal of Clinical Virology veröffentlichten Studie, fasst die Ergebnisse zusammen: „Die vollständige Erstimpfung gegen COVID-19 reduzierte die Häufigkeit von Symptomen bei nicht hospitalisierten Erwachsenen mit Durchbruchsinfektionen und führte zu einer schnelleren und länger anhaltenden Neutralisierung gegen die infektiösen Varianten als bei Ungeimpften. Unsere Studie zeigt also, dass Erwachsene immunologisch und klinisch von einer Grundimmunisierung gegen COVID-19 auch in Bezug auf die neuen VOCs profitieren, sowohl in Bezug auf die Schwere der Erkrankung, die Dauer der Symptome, die Viruslast und die Antikörperimmunität.“

Impfung verringert Schweregrad der durch Immun-Escape-Varianten verursachten Erkrankung 

Insgesamt wurden 300 Personen innerhalb von 14 Tagen nach einer durch PCR bestätigten SARS-CoV-2-Infektion prospektiv erfasst. Von diesen waren 88 Personen ungeimpft. 212 Personen wurden zuvor mit zwei Dosen des Wuhan-Typ SARS-CoV-2 mRNA-Impfstoffs grundimmunisiert und hatten eine Durchbruchsinfektion mit Alpha- oder Delta-SARS-CoV-2. Alle 300 nicht-hospitalisierten Probandinnen und Probanden wurden bis zu viermal pro Woche besucht, um medizinische Daten strukturiert zu erfassen und die Viruslast zu bestimmen.

Die vollständige Primärimpfung mit COVID-19 zeigte eine signifikante Wirksamkeit gegen die fünf Hauptsymptome. Das relative Risiko für Schwindel (52%), Übelkeit und Erbrechen (48%) wurde um die Hälfte, für Fieber (33%) um ein Drittel und für Husten und Geschmacksstörungen um 21% bzw. 22% reduziert. Durch die Grundimmunisierung konnten zudem im Vergleich zu Ungeimpften deutlich bessere und in der Bindungsfähigkeit stärkere Antikörperantworten gegen das Spike-Protein generiert werden.

Geimpfte haben schon in der ersten Woche nach Durchbruchsinfektion höhere Werte an neutralisierenden Antikörpern als Ungeimpfte

Die Fähigkeit des Immunsystems, das Coronavirus zu neutralisieren, wurde anhand der Antikörperkonzentration und der Bindungsstärke der Antikörper an das Virus, der sogenannten Avidität, gemessen. So wurde die SARS-CoV-2-spezifische Antikörperantwort durch Anti-Spike (S)- und Anti-Nukleokapsid (N)-Antikörperkonzentrationen, Anti-S-IgG-Avidität und Neutralisationskapazität charakterisiert. Ergebnisse: Vollständig primär geimpfte Probandinnen und Probanden zeigten im Vergleich zu Ungeimpften bereits in der ersten Woche nach PCR-bestätigter SARS-CoV-2 Infektion signifikant höhere Werte der 50%-Hemmkonzentration (IC50) der Neutralisation gegen den infektiösen VOC und eine signifikant höhere relative Anti-S-IgG-Avidität (78% vs. 27% Antikörper-Bindungsfähigkeit in Woche 1).

Aktuell werden Omicron-Durchbruchinfektionen analog zur publizierten Studie erfasst und analysiert. Eine Publikation über die zelluläre Immunantwort und die Rolle der saisonalen humanen Non-SARS-Coronavirus-Erkrankungen befindet sich derzeit in der Begutachtung.

Das Corona-Vakzin-Konsortium CoVaKo 

Das Corona-Vakzin-Konsortium ist ein vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördertes wissenschaftliches Projekt zur Untersuchung und Erfassung der Wirksamkeit und Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen. sowie zum Verlauf möglicher Durchbruchsinfektionen. Die Durchführung erfolgte unter der Koordination von Dr. Philipp Steininger (Universitätsklinikum Erlangen) an den sechs bayerischen Universitätskliniken in Erlangen, München (LMU und TUM), Würzburg, Regensburg und Augsburg sowie dem Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys), dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF, Partnerstelle München), dem Helmholtz Zentrum München, dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und den örtlichen Gesundheitsämtern.

Publikation: 
Martina Prelog et al, Clinical and immunological benefits of full primary COVID-19 vaccination in individuals with SARS-CoV-2 breakthrough infections: a prospective cohort study in non-hospitalized adults, Journal of Clinical Virology, 2023, https://doi.org/10.1016/j.jcv.2023.105622.
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Das Würzburger Team des Corona-Vakzin-Konsortium
Das CoVaKo-Team in Würzurg, v.l.n.r.: Giovanni Almanzar, Kimia Kousha, Lars Ziegler, Tim Vogt, Martina Prelog, Julia Bley, Valeria Schwägerl, Johannes Liese, Tanja Mastorakis, Tatjana Durnev. © Matthias Emmert, Universitäts-Kinderklinik
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Das Corona-Vakzin-Konsortium hat untersucht, ob die Hauptsymptome von Corona Fieber, Husten, Geschmacksstörungen, Schwindel sowie Übelkeit und Erbrechen abnehmen, wenn man sich trotz Grundimmunisierung mit einer SARS-CoV-2-Variante, kurz VOC, infiziert. © Angie Wolf / UKW

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