Aktuelle Meldungen

Magnetimpulse gegen Depressionen

Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ergänzt die stationäre Behandlung von depressiven Erkrankungen am UKW – für ambulante Patientinnen und Patienten ist die Teilnahme an einer multizentrischen Studie möglich.

Das Bild zeigt eine transkranielle Magnetstimulation bei einer Patientin.
Bei der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) wird durch eine schnelle Abfolge von Magnetimpulsen die Erregbarkeit von Nervenzellen schonend beeinflusst, um das Gleichgewicht der Hirnaktivität wiederherzustellen. ©Universitätsklinikum Tübingen

Die Depression ist eine häufige und sehr belastende psychische Erkrankung. Bis zu 20 Prozent aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben an einer Depression. Kennzeichnend sind eine niedergedrückte Stimmung, ein Interessens- und Freudverlust sowie ein reduzierter Antrieb. Hinzu kommen oft weitere Symptome wie Konzentrationsstörungen, Schuldgefühle, vermindertes Selbstwertgefühl, innere Unruhe, pessimistische Zukunftssicht bis hin zu Suizidgedanken.

Die gute Nachricht ist jedoch: Depressionen sind behandelbar. Am Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) stehen vier Schwerpunkstationen für eine stationäre Behandlung von schweren Depressionen zur Verfügung. Neben den klassischen psychotherapeutischen Verfahren und einer medikamentösen Therapie kommen stimulative Verfahren wie Wach- oder Lichttherapie und komplementäre Angebote wie Ergotherapie, Sport- und Physiotherapie sowie Kunst- und Musiktherapie zum Einsatz. Ein weiteres noch recht neues Ergänzungsangebot ist die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS).

Magnetimpulse stellen Balance der Hirnaktivität wieder her

„Bei Entstehung und Verlauf einer Depression wirken mehrere Einflüsse zusammen: Umwelteinflüsse wie zum Beispiel negative Lebensereignisse, Stress oder Überlastung, genetische Veranlagung und ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn, den so genannten Neurotransmittern“, erläutert Prof. Dr. Martin Herrmann, leitender Psychologe am Zentrum für Psychische Gesundheit. „Gemeinsam mit den Rezeptoren helfen die Botenstoffe bei der Kommunikation der mehr als 100 Milliarden Nervenzellen im Gehirn. Eine Dysbalance wirkt sich entsprechend negativ auf die Gedanken und Gefühlswelt aus. Mit Hilfe von magnetischen Impulsen kann die neuronale Aktivierung des Gehirns jedoch wieder ins Gleichgewicht gebracht und dadurch die Erholung von der Depression gefördert werden.“

Das Zentrum für Psychische Gesundheit des UKW bietet diese neue Therapiemöglichkeit der Depression als Teil der regulären klinischen Behandlung an. „Aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse auch unserer Arbeitsgruppe ist die rTMS wissenschaftlich als wirksam anerkannt, die Kosten werden von den Krankenkassen derzeit aber nur im Rahmen eines stationären Aufenthaltes erstattet“, so Martin Herrmann.

Teilnahme an ambulanter Studie möglich

Für ambulante Patientinnen und Patienten besteht zurzeit jedoch die Möglichkeit, an einer klinischen Studie teilzunehmen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. „In der TBS-D-Studie, an der sich deutschlandweit noch sechs weitere Universitätskliniken beteiligen, überprüfen wir, ob die Behandlung durch eine Veränderung der rTMS-Stimulationsparameter weiter optimiert werden kann“, erklärt Privatdozent Dr. Thomas Polak, der gemeinsam mit Martin Herrmann die Studie leitet. „Dabei wenden wir eine spezielle Art der rTMS an, die sogenannte Theta Burst Stimulation (TBS). Sie beeinflusst die Aktivität der Nervenzellen mit einer deutlich kürzeren Stimulationsdauer. Dies erlaubt nicht nur eine schnellere Durchführung der Therapie, sondern auch die Behandlung beider Hirnhälften in einer Sitzung. Davon versprechen wir uns einen stärkeren Effekt.“

Rund-um-Versorgung im Zentrum für Psychische Gesundheit

Die Studie ist eingebettet in die poliklinische, ambulante Behandlung am Zentrum für Psychische Gesundheit. Veränderungen der depressiven Symptomatik werden regelmäßig im Rahmen von Gesprächen mit den Studienärztinnen und -ärzten und mithilfe von Fragebögen festgehalten. „Die täglichen Besuche in unserer Ambulanz über einen Zeitraum von sechs Wochen und die Rund-um-Versorgung tun den Betroffenen sehr gut.“, sagt Martin Herrmann.

An der Studie können Personen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren teilnehmen, die an einer Depression leiden und in der aktuellen depressiven Episode bereits einen medikamentösen Behandlungsversuch mit Antidepressiva hatten oder aktuell ein antidepressives Medikament einnehmen. 

Weitere Informationen: www.ukw.de/tms-depression

PD Dr. med. Thomas Polak & Prof Dr. Martin Herrmann
Zentrum für Psychische Gesundheit
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Labor für funktionelle Bildgebung und nicht-invasive Hirnstimulation
Margarete-Höppel-Platz 1
97080 Würzburg
E-Mail: TMS_Depression@ ukw.de
Tel. 0931- 201-77420

Das Bild zeigt eine transkranielle Magnetstimulation bei einer Patientin.
Bei der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) wird durch eine schnelle Abfolge von Magnetimpulsen die Erregbarkeit von Nervenzellen schonend beeinflusst, um das Gleichgewicht der Hirnaktivität wiederherzustellen. ©Universitätsklinikum Tübingen

Charity-Konzert des Würzburger Bündnisses gegen Depression: Soullove Session

Ein vom Würzburger Bündnis gegen Depression organisiertes Konzert am 18. September 2022 in Marktheidenfeld soll der Stigmatisierung seelischer Erkrankungen entgegenwirken.

Würzburg / Marktheidenfeld. Am Sonntag, den 18. September 2022 veranstaltet das Würzburger Bündnis gegen Depression von 11:00 bis 15:00 Uhr ein Charity-Konzert im Golfplatz-Restaurant „Der Eichenfürst“ in Marktheidenfeld. Das Programm unter dem Titel „Soullove Session“ bestreiten die Band Wohnzimmertouristen, die Sängerin und Schirmherrin des Bündnisses Viola mit ihrem Chor gegen Depression, der The-Voice-of-Germany-Gewinner Andreas Kümmert und die Coverband Chillicious. Viele der auftretenden Künstlerinnen und Künstler waren oder sind Depressionsbetroffene oder haben Erfahrungen mit anderen psychischen Erkrankungen. 

Die Veranstaltung soll dazu beitragen, der Stigmatisierung seelischer Erkrankungen, insbesondere Depressionen, entgegenzuwirken.

Prof. Dr. Sarah Kittel-Schneider, die Leiterin der Würzburger Regionalgruppe des Deutschen Bündnisses gegen Depression, erläutert: „Die Corona-Pandemie und ihre Folgen sowie der Krieg in der Ukraine lösen bei vielen Menschen vermehrt Stress und Ängste aus und können auch Depressionen begünstigen. In vielen Lebensbereichen herrscht Unsicherheit und es ist nicht absehbar, wann wieder eine Phase der höherer Stabilität eintreten wird oder die Menschen einen Umgang mit der in vielen Bereichen veränderten Umgebung finden.“ Die Stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Uniklinikums Würzburg fährt fort: „Daher sind wir froh, dass wir mit Hilfe unserer Schirmherrin Viola im Rahmen des Konzerts auf psychische Erkrankungen aufmerksam machen können.“

Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind jedoch willkommen. Die Einnahmen sollen in weitere Projekte des Bündnisses fließen.

Spendenkonto:

Würzburger Bündnis gegen Depression:
IBAN: DE12790200760326255084
BIC: HYVEDEMM455
Verwendungszweck: Finanzstelle 7912629 Bündnis gegen Depression

Karten für das Konzert können reserviert werden unter Tel: 09391/8827

Großzügige Förderung einer Graphic Novel zum Thema Depression

Fachlich unterstützt von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Würzburg kreieren eine Schulpsychologin, ein Arzt und ein Illustrator derzeit einen Comicroman, der vor allem junge Menschen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Depression inspirieren soll. Über die Thomas Lurz & Dieter Schneider Stiftung spendete die Sparkasse Mainfranken jetzt 1.000 Euro für das wegweisende Projekt.

Graphic Novel zum Thema Depression
Mit Bildern wie diesen erzählt die derzeit entstehende Graphic Novel „Auf und ab“ die Geschichte des 16-jährigen Noahs. Bild: Johanna Selge / Maximilian Hillerzeder 2022
Übergabe eines Spendenschecks: Spendenübergabe: Graphic Novel zum Thema Depression
Bei der Spendenübergabe (v.l.): Dr. Tobias Mühling und Johanna Selge (zwei der Kreativköpfe hinter der geförderten Graphic Novel), Ursula Berninger (Bündnis gegen Depression Würzburg), Dieter Schneider (Fellows Ride), Stefan Hebig (Sparkasse Mainfranken) und Prof. Dr. Andrea Reiter (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Würzburg).

Würzburg. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie steigt der Anteil der Jugendlichen mit einer Depression und/oder einer Angststörung in besorgniserregendem Ausmaß. „Um dem entgegenzuwirken, brauchen wir Medien, die zwar inhaltlich korrekt sind, aber diese Altersgruppe auch emotional ansprechen und ihnen eine Identifikation mit Betroffenen ermöglichen“, erklären die Schulpsychologin Johanna Selge, der Illustrator Maximilian Hillerzeder und Dr. Tobias Mühling, Internist am Uniklinikum Würzburg (UKW). Zusammen beschlossen sie daher vor gut einem Jahr, eine Graphic Novel – also einen Comicroman in Buchform – zu diesem Themenkreis zu realisieren. Fachlich unterstützt wird das Werk vom Würzburger Bündnis gegen Depression, von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKW sowie dem Deutschen Zentrum für Präventionsforschung und psychische Gesundheit. „Auch Schülerinnen und Schüler haben wiederholt ihr Feedback bei der Entwicklung der Geschichte beigesteuert“, ergänzt Johanna Selge.

Ein Beitrag, um Depressionen besprechbar zu machen

Um die Entstehung der Graphic Novel mit dem Titel „Auf und ab“ auch finanziell voranzubringen, spendete die Sparkasse Mainfranken jetzt über die Thomas Lurz & Dieter Schneider Stiftung 1.000 Euro. Die beiden Stifter wollen mit ihrer Stiftung unter anderem dazu beitragen, Depressionen zu enttabuisieren. Zu den dafür von Dieter Schneider ins Leben gerufenen Projekten gehört die Benefiz-Motorradausfahrt Fellows Ride. „Das Motto des Fellows Rides heißt ‚Mit offenem Visier für Depressionshilfe‘. Wir wollen für Aufmerksamkeit sorgen und die Themen rund um die mentale Gesundheit – insbesondere die Krankheit Depression – besprechbar machen“, erläuterte Dieter Schneider bei der Spendenübergabe und fuhr fort: „Um hier auch Jugendliche zu erreichen, muss man in deren Sprache kommunizieren. Wir sind sicher, dass dies mit der Graphic Novel gelingen wird, weshalb wir das wegweisende Vorhaben gerne unterstützen.“

Teil einer breiten Spendenbereitschaft

Mit den 1.000 Euro der Sparkasse Mainfranken steigt die im Rahmen des Fellows Rides 2022 für die Realisierung des Comicromans zur Verfügung gestellte Gesamtsumme auf 5.500 Euro. Zuvor kamen hierbei schon 3.000 Euro von der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp. Unabhängig vom Fellows Ride engagierten sich als weitere Geldgeber außerdem verschiedene Lions Clubs aus dem Raum Würzburg, die Robert-Enke-Stiftung, das Sozial- und Kulturreferat der Stadt Würzburg sowie das Bündnis gegen Depression Würzburg. „Wir sind glücklich und dankbar, dass so viele Institutionen bereit waren, unsere Arbeit an ‚Auf und ab‘ zu fördern. Gerade auch deshalb sind wir sehr optimistisch, dass unsere Graphic Novel Anfang kommenden Jahres über den Buchhandel erhältlich sein wird“, kündigt Dr. Mühling an. 

Über das Werk

Der Comicroman erzählt die Geschichte des 16-jährigen Noah, der von verschiedenen unglücklichen Ereignissen zusehends aus der Bahn geworfen wird. Die eindringlichen Bilder ermöglichen dabei auch einen Einblick in Noahs Innenleben. Es wird aber nicht alles düster gezeichnet, vielmehr bleibt auch Raum für Humor und auflockernde Storyelemente. Im Anschluss an die Handlung können die Leserinnen und Leser nach Belieben verschiedene psychologische Themenfelder weiter erkunden und zum Beispiel Fragen nachgehen wie: „Was kann ich tun, wenn mich meine Gedanken nicht einschlafen lassen?“ oder „Ab welchem Punkt und wie kann ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?“.

Weitere Spenden willkommen

Wer die Projekte des Fellows Rides finanziell unterstützen will, findet hier die entsprechenden Informationen.

Chester Bennington-Gedächtniskonzert trägt zur Entstigmatisierung von Depressionen bei

Am 23. Juli dieses Jahres erinnert ein Gedächtniskonzert in der Posthalle Würzburg an Chester Bennington. Der ehemalige Frontmann der US-amerikanischen Rockband Linkin Park litt an Depressionen und nahm sich vor fünf Jahren das Leben. Die Veranstaltung mit der Tribute Band One Step Closer soll neben dem Musikgenuss auch der Entstigmatisierung der psychischen Erkrankung dienen.

Die schwersten Folgen einer Depression sind Suizidversuche und Suizide. „Auch wenn in Deutschland die Zahlen der Suizidopfer durch verschiedene präventive Anstrengungen zurückgehen, ist dies immer noch ein hochrelevantes Problem. Insbesondere von Depression und Suizidgedanken betroffene Männer haben Schwierigkeiten, sich Hilfe zu suchen“, weiß Prof. Dr. Sarah Kittel-Schneider. Die Stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Uniklinikums Würzburg leitet die Würzburger Regionalgruppe des Deutschen Bündnisses gegen Depression. Um es für Betroffene leichter zu machen, sollte nach ihrer Auffassung mehr über das Thema gesprochen werden. Daher unterstützt das Bündnis gegen Depression One Step Closer, eine Tribute Band der US-amerikanischen Rockformation Linkin Park. Deren ehemaliger Sänger, Chester Bennington, litt an Depressionen und nahm sich vor fünf Jahren das Leben. Am 23. Juli 2022 findet aus diesem Anlass in der Posthalle Würzburg zu seinen Ehren ein Gedächtniskonzert mit One Step Closer statt. „Neben dem Musikgenuss soll die Veranstaltung auch zur Entstigmatisierung von depressiven Erkrankungen und deren Folgen beitragen“, schildert Prof. Kittel-Schneider. Als Duettpartnerin wird auch Viola, die Aschaffenburger Sängerin und Schirmherrin des Bündnisses gegen Depression, bei dem Konzert einen Auftritt haben. 

Karten gibt es unter https://posthalle.de.    

Daniela Bürtsch und Christine Blum sind die neuen Babylotsinnen am Uniklinikum Würzburg.

Am Uniklinikum Würzburg beraten ab diesem Frühjahr zwei Babylotsinnen werdende und frischgebackene Eltern bei sozialen und psychischen Fragen und Sorgen. Das Projekt ist das Erste seiner Art in Bayern.

Mit der Geburt eines Kindes beginnt auch für die Eltern ein neues Leben, das neben Freude und Glück auch Fragen und Sorgen mit sich bringen kann. Um Mütter und Väter für den Familienalltag zuhause zu stärken, gibt es seit diesem Frühjahr an der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) zwei Babylotsinnen.

 

Für eine gesunde Kindesentwicklung

 

„Familien unterliegen zunehmenden Belastungen mit möglichen Auswirkungen auf eine gesunde Kindesentwicklung, wie zum Beispiel finanzielle Sorgen und Arbeitslosigkeit, fehlende Integration, schwindende familiäre Strukturen sowie Trennung oder Krankheit der Eltern“, sagt Prof. Dr. Sarah Kittel-Schneider. Die stellvertretende Klinikdirektorin des Zentrums für Psychische Gesundheit des UKW leitet an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik eine Spezialambulanz für psychische Erkrankungen rund um die Geburt in Zusammenarbeit mit der Frauen- und der Kinderklinik. Sie fährt fort: „Das freiwillige und kostenlose Gespräch mit unseren Babylotsinnen bietet die Chance, schon in der Geburtsklinik psychosozialen Hilfsbedarf der – werdenden – Eltern zu erkennen und passende Angebote zu vermitteln.“

 

Unterstützt durch Fördergelder

 

Für diese Aufgabe wurden in diesem Frühjahr die speziell weitergebildeten Mitarbeiterinnen Christine Blum und Daniela Bürtsch eingestellt. Nach einer Etablierungsphase konnten sie Mitte April ihre Arbeit vollständig aufnehmen. Finanziert und getragen wird das Projekt vom klinischen Förderverein „Der Regenbogen e.V. – Verein der Freunde und Förderer der Psychiatrischen Tagesklinik“, unterstützt von Fördergeldern der gemeinnützigen Stiftung SeeYou, der Deutschen Fernsehlotterie und dem Lions Club.

Das Babylotsen-Programm der Stiftung SeeYou ist bereits in 103 Kliniken und Arztpraxen in ganz Deutschland etabliert. „Ich kenne es aus meiner früheren Arbeit im peripartalen Netzwerk Frankfurt und dem dortigen Universitätsklinikum und bin vom Nutzen des Angebots überzeugt“, sagt Prof. Kittel-Schneider. Sie beantragte deshalb zusammen mit Ursula Berninger und Hans-Reiner Waldbröl, den Vorsitzenden des klinischen Fördervereins „Der Regenbogen e.V.“, Prof. Dr. Achim Wöckel, dem Direktor der Frauenklinik, und Prof. Dr. Christoph Härtel, dem Direktor der Kinderklinik des UKW, die erforderlichen Drittmittel.

 

Vorreiter in Bayern

 

Die Würzburger Babylotsinnen sind das erste Projekt dieser Art in Bayern. „Unser Ziel bei diesem interdisziplinären und multiprofessionellen Vorhaben ist es, in enger Zusammenarbeit mit den koordinierenden Kinderschutzstellen junge Familien nach Kräften zu unterstützen und den Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen“, fasst Prof. Kittel-Schneider zusammen.

 

Wer das Projekt durch Sponsoring unterstützen will, kann dies über folgendes Konto tun:

 

Klinischer Förderverein „Der Regenbogen e.V., Verein der Freunde und Förderer der psychiatrischen Tagesklinik“

 

Sparkasse Mainfranken

 

IBAN DE76 790500000049366438

Uniklinikum Würzburg: Musikerinnen und Musiker mit Auftrittsangst gesucht

Das Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg bietet Musikerinnen und Musikern mit Auftrittsangst im Rahmen einer Studie therapeutische Unterstützung an.

Für eine interdisziplinär angelegte Studie sucht das Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Uniklinikums Würzburg (UKW) Musikerinnen und Musiker zwischen 18 und 60 Jahren, die unter Auftrittsangst leiden und etwas dagegen unternehmen möchten.

Auftrittsangst ist kein Lampenfieber

Anders als beim gewöhnlichen Lampenfieber gibt es bei Auftrittsangst so starke Symptome, dass sie von den Betroffenen als sehr unangenehm empfunden werden und diese sich auch negativ auf die künstlerische Leistung auswirken. Neben der subjektiv erlebten Angst vor dem Auftritt äußert sich diese Subgruppe sozialer Ängste in einer Beschleunigung des Herzschlags und der Atmung sowie einem Anstieg des Blutdrucks, kalten Händen, Zittern, Übelkeit, Erröten sowie Gedanken daran, zu versagen oder die Kontrolle zu verlieren. Dabei ist Auftrittsangst ein häufiges Phänomen: Bis zu 60 Prozent aller Musikerinnen und Musiker berichten, situativ darunter zu leiden.

Studie testet zwei verschiedene Interventionstrainings 

Die Studienteilnehmenden haben die Möglichkeit, bei einem von zwei verschiedenen Interventionstrainings zur Reduktion von Auftrittsangst mitzumachen. Beide Interventionstechniken – ein Angstkonfrontationstraining in Virtueller Realität und ein Training zur progressiven Muskelentspannung – beruhen auf Methoden der Verhaltenstherapie, die standardmäßig in der Behandlung von Angsterkrankungen eingesetzt werden. Die Therapie ist im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung kostenlos. Die Zuordnung der Interventionsmethoden erfolgt randomisiert, das heißt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich nicht aussuchen, welches Training sie erhalten. 

Zeitaufwand: Sechs Sitzungen mit insgesamt zehn Stunden 

Der Zeitaufwand zur Studienteilnahme beträgt rund zehn Stunden, verteilt auf sechs Sitzungen über einen Zeitraum von vier Wochen. Hinzukommt eine weitere Sitzung nach einem Jahr, um die Langzeitfolgen der Behandlung zu beurteilen. 

Die Studie soll im Frühjahr 2022 beginnen und die Sitzungen finden in Würzburg statt. Die genauen Termine werden individuell abgesprochen. Weiterhin müssen die Künstlerinnen und Künstler zwei kurze Musikstücke vorbereiten, die auswendig gespielt werden sollen.

Weitere Informationen zur Studie und Hinweise zu den Teilnahmevoraussetzungen finden sich unter www.ukw.de/forschung/forschung-psychiatrie/klinische-studien

Bei Fragen kann unverbindlich das Studienteam vom Zentrum für Psychische Gesundheit des UKW kontaktiert werden unter Tel. 0931/201-76344 oder E-Mail: Auftrittsangst_VR@ ukw.de

Uniklinikum Würzburg: Viola und der Chor gegen Depression veröffentlichen Mutmachsong

Am 19. November 2021 erscheint eine Chorversion des Mutmachsongs „Enter the Fray“. Hinter dem Benefizprojekt steht Viola, Sängerin und Schirmherrin der Würzburger Regionalgruppe des Deutschen Bündnisses gegen Depression.

Die Aschaffenburger Sängerin Viola will mithelfen, Depressionen zu enttabuisieren und den Betroffenen Mut zu machen. Deshalb übernahm sie Anfang dieses Jahres die Schirmherrschaft der Würzburger Regionalgruppe des Deutschen Bündnisses gegen Depression e.V. und veröffentlichte im Februar den Song „Enter the Fray“ – auf Deutsch etwa „Stürz‘ Dich in den Kampf“. „Das Lied soll Betroffene zum Kämpfen gegen Depression animieren“, erläutert die Diplom-Gesangspädagogin. In den nachfolgenden Wochen meldeten sich nach Aufrufen in den sozialen Medien 70 Sängerinnen und Sänger, um zusammen mit Viola zusätzlich eine Chorversion von „Enter the Fray“ aufzunehmen.

Aufwändige Herstellung unter Pandemie-Bedingungen

Durch die Bedingungen der Corona-Pandemie war eine gemeinsame Gesangsaufnahme an einem Ort leider nicht möglich. „Dank der voranschreitenden Digitalisierung konnten wir die Idee trotzdem zum Leben erwecken“, freut sich Viola und fährt fort: „Ich habe den Sängerinnen und Sängern das nötige Übungsmaterial online zur Verfügung gestellt. Diese probten den Song zu Hause und nahmen sich auf dem Smartphone oder in ihrem eigenen Homestudio auf.“ Anschließend fügte ein Tontechniker über 150 dieser Tonspuren zusammen. 

Das Ergebnis wird am 19. November 2021 auf allen Streaming-Diensten veröffentlicht. Die Einnahmen daraus und aus dem in Violas Shop unter www.iamviola.de dann verfügbaren Merchandise werden der „Chor gegen Depression“ und die Singer-Songwriterin zu einem Großteil an das Bündnis gegen Depression Würzburg und die Marcé-Gesellschaft für peripartale psychische Erkrankungen spenden.

Ein musikalischer Lichtblick in deprimierenden Zeiten

„Das Projekt kommt genau zur richtigen Zeit“, freut sich Prof. Dr. Sarah Kittel-Schneider. Die Stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Uniklinikums Würzburg, die zudem die Würzburger Regionalgruppe des Deutschen Bündnisses gegen Depression leitet, fährt fort: „Die Menschen sind zunehmend durch die Pandemie belastet und die dunkle Jahreszeit steht bevor. Gerade in diesen Zeiten gibt es viele, bei denen sich Erschöpfung und deprimierte Stimmung zu einer ausgeprägten Depression verschlechtern können.“ Nach ihren Worten wollen Viola und das Bündnis gegen Depression zum einen etwas Licht und Hoffnung in schwierige Zeiten bringen, zum anderen auch weiter über Depressionen als behandelbare Erkrankungen aufklären. Beispielsweise erzählt die Sängerin über ihre eigenen Erfahrungen mit Angsterkrankung und Depression sehr offen in einem Interview mit Prof. Kittel-Schneider, das auf dem Youtube-Kanal des Bündnisses veröffentlicht wurde unter https://www.youtube.com/watch?v=CXBHfji0MBs.

Spendenkonten:

Wer die Hilfseinrichtungen über das Benefizprojekt hinaus unterstützen will, kann spenden unter:

Bündnis gegen Depression
BIC: HYVEDEMM455
IBAN: DE12 7902 0076 0326 2550 84 
Bank: UniCredit Bank AG, Hypovereinsbank Würzburg
Verwendungszweck: Finanzstelle 8691351

sowie

Marcé-Gesellschaft 
BIC: HELADEF1822
IBAN: DE95 5005 0201 0200 6397 30
Bank: Frankfurter Sparkasse

 

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E-Mail: ep_poli@ ukw.de 

Direktion

Prof. Dr. med. Sebastian Walther

Sekretariat
Marion Hartmann
Telefon: +49 931 201-77010

Roswitha Koziol
Telefon: +49 931 201-77040


Anschrift

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg