Illustrationsfoto Mutter-Kind Betten

Behandlung von postpartalen Depressionen

Nach einer Geburt kann es zur Entstehung einer Postpartalen Depression kommen. Diese für die Mutter meist sehr belastende Erkrankung wird im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes behandelt.

Was ist eine postpartale Depression?

Die Geburt eines Kindes ist für die Mutter meist ein freudiges und mit großem Glücksgefühl verbundenes Ereignis. Im Anschluss an eine Geburt (lat.: partus) kann es zu einer kurzfristigen emotionalen Verstimmung, dem sogenannten Baby Blues, kommen, was recht viele Frauen betrifft. In etwa zehn Prozent der Fälle entwickelt sich jedoch eine Depression. Diese ist für die betroffenen Frauen oft mit sehr großem Leidensdruck verbunden und wird als eigenständiges Krankheitsbild mitunter nicht erkannt.

Symptome

Recht typisch für dieses Krankheitsbild ist, dass die erkrankten Mütter keine Freude an ihrem Kind empfinden können, dass sie sich vorwerfen, eine schlechte Mutter zu sein, dass sie mit der Versorgung ihres Kindes überfordert sind. Nicht selten werden sie zusätzlich durch den Druck ihres Umfeldes, sich doch nun endlich über ihr Kind zu freuen oder sich mehr zusammenzureißen, zusätzlich destabilisiert. Wenn das Mutterglück ausbleibt, entsteht oft stilles, unerkanntes Leid.

Als psychische Begleiterkrankung kann sich auch eine Angst- oder Zwangserkrankung entwickeln sowie ein Realitätsverlust mit Wahnvorstellungen auftreten.

Diagnose

Erste Anzeichen einer postpartalen Depression bemerken die Mütter oft selbst. Ein Verdacht wird meist auch vom behandelnden Umfeld wie etwa der Hebamme, der Frauenärztin oder dem Frauenarzt sowie den Angehörigen oder in einer sozialen Beratungsstelle geäußert. Im Gespräch mit einer Expertin oder einem Experten ergibt sich dann meist ein klares Bild.

Therapie

Die individuelle Behandlung bei einer Wochenbettdepression hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Entsprechend wird eine Behandlung ambulant, teilstationär oder vollstationär durchgeführt.  In unserer Klinik sind alle Varianten möglich.

Ambulante Behandlung

Im Rahmen der Mutter-Kind-Sprechstunde in der Frauenklinik besteht die Möglichkeit der ambulanten Diagnostik und Behandlung. Die Mutter-Kind-Sprechstunde ist ein Kooperationsprojekt der Universitätsfrauenklinik und der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

Die Behandlung einer postpartalen Depression besteht aus Psychotherapie, sozialer Beratung, dem Herstellen von Kontakten zu weiteren Hilfsangeboten wie etwa Familienhebammen oder zu Beratungsstellen und gegebenenfalls auch einer medikamentösen Behandlung. Falls der Einsatz von Medikamenten erforderlich ist, wird die Therapiesicherheit unter anderem durch Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM), der Bestimmung des Wirkstoffspiegels in Blut und Milch überprüft.

Teilstationäre Behandlung

Wenn die ambulante Behandlung nicht ausreicht, kann eine teilstationäre Behandlung in der psychosomatischen Tagesklinik angeboten werden. Die Mutter bleibt mit ihrem Kind in ihrem gewohnten Wohnumfeld und nimmt von Montag bis Freitag tagsüber das Therapieangebot wahr. Der Säugling wird mit aufgenommen und während der Therapiesitzungen vom Pflegepersonal versorgt.

Es besteht eine enge Kooperation mit der Universitätsfrauenklinik, die in unmittelbarer Nähe liegt. Außerdem arbeiten wir eng mit den behandelnden Frauenärztinnen oder Frauenärzten sowie den Hebammen zusammen. Angehörige werden in Absprache mit den Patientinnen in die Behandlung miteinbezogen.

Die Therapie wird individuell abgestimmt und setzt sich unter anderem aus Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting, sozialpädagogischer Beratung, Kunsttherapie, Entspannungsverfahren, Physiotherapie und Psychopharmakotherapie zusammen.

Vollstationäre Behandlung

Bei einer sehr starken postpartalen Depression wird eine vollstationäre Therapie erforderlich. Auf den Stationen 5-West und 5-Ost besteht die Option der Mitaufnahme eines Kindes bis zum siebten Lebensmonat. Die therapeutischen Angebote entsprechen denen der teilstationären Behandlung.

Terminvereinbarung

Termine in der Mutter-Kind-Sprechstunde – auch für Väter, vereinbaren Sie bitte ausschließlich über die Anmeldung der Poliklinik.
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Ansprechperson

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Dr. med.
Andrea Gehrmann

Funktionsoberärztin

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Direktion

Prof. Dr. med. Jürgen Deckert

Sekretariat
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Anschrift

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg

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