Demenz- und Gedächtniserkrankungen

Im Unterschied zu einem ganz normalen leichten geistigen Nachlassen im Alter ist der anhaltende oder kontinuierlich fortschreitende Verlust des Gedächtnisses und der Denkfähigkeit (lat.: de mente = ohne Verstand) eine Erkrankung. Obwohl vorwiegend ebenfalls im Alter auftretend, liegen den Demenzen organische Ursachen zu Grunde, die alle Altersstufen erfassen können.

Ursachen

Während die bekannteste und häufigste Form einer Demenz, die Alzheimer-Krankheit, eine Stoffwechselerkrankung ist, bei der krankhafte Eiweißablagerungen zum Untergang von Nervenzellen führen, handelt es sich bei der vaskulären Demenz um Durchblutungsstörungen im Gehirn. Ursachen sind Verkalkungen der Hirngefäße oder ein Schlaganfall. Manchmal führt auch übermäßiger Alkoholkonsum zu einer Hirnschädigung. Ganz selten liegen andere Erkrankungen zugrunde.

Symptome

Die Auswirkungen einer Demenz sind sehr vielfältig. Charakteristisch ist der Verlust vor allem des Kurzzeitgedächtnisses. Daher ist auch die Lernfähigkeit beeinträchtigt. Oft kommt es zu Ausfällen in der Sprache oder Orientierung. Zunehmend leiden auch Urteilsvermögen, Denkfähigkeit und soziale Kompetenzen, die häufig als Wesensveränderungen wahrgenommen werden. Der Alltag wird beschwerlich.

Im fortgeschrittenen Stadium besteht Pflegebedürftigkeit.

Diagnostik

In der Gedächtnissprechstunde der Institutsambulanz wird in mehreren Terminen die Ursache nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit diagnostiziert. Hierfür kommen folgende Methoden zur Anwendung:

  • ausführliche Befragung auch der Angehörigen zum Krankheitsverlauf und nach vorausgegangenen  Erkrankungen
  • internistische, neurologische und neuropsychologische Untersuchung
  • Ausschluss einer Depression
  • Blutuntersuchungen
  • Tests zur Gedächtnisleistung

Zur stationären weiterführenden Diagnostik zählen:

  • Untersuchung des Nervenwassers
  • Kernspintomographie des Kopfes
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET) des Kopfes

Therapie

Je früher die Therapie beginnt, desto länger kann der geistige Verfall verzögert werden. Die Behandlung einer Demenz basiert auf den S3-Leitlinien der DGPPN. Bereits während des stationären Aufenthaltes auf der Schwerpunktstation 4-Ost oder im Rahmen der ambulanten Nachsorge wird eine Therapie eingeleitet, die aus einer Kombination von sozialpädagogischer Beratung und medikamentöser Therapie besteht.

Betreuung und Nachsorge

In ambulanten Nachsorgeterminen werden der Krankheitsverlauf beobachtet, die Therapiewirksamkeit überprüft und gegebenenfalls weitere Maßnahmen eingeleitet. Ergänzend bieten wir ein Gedächtnistraining sowie eine ambulante ergotherapeutische Beratung an. Ziel ist es, die Lebenssituation Betroffener und ihrer Angehörigen in jedem Stadium zu optimieren. Dazu tragen auch Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen bei, die im Informations- und Erfahrungsaustausch praktische Lebenshilfe sowie emotionale Unterstützung bieten.

 

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