Depressionen erkennen und behandeln
Ursachen einer Depression
Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Bis zu 20 Prozent aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben daran. Bei Entstehung und Verlauf einer Depression wirken mehrere Einflüsse zusammen: Umwelteinflüsse wie zum Beispiel negative Lebensereignisse, Stress oder Überlastung, Verschiebungen im Nervenbotenstoffhaushalt und Veranlagung.
Symptome einer Depression
Zu den typischen Symptomen einer Depression zählen:
- niedergedrückte Stimmung
- Interessens- und Freudverlust
- reduzierter Antrieb
Begleitet sind Depressionen häufig von:
- Konzentrationsstörungen
- Schuldgefühlen
- vermindertem Selbstwertgefühl
- innerer Unruhe
- pessimistischer Zukunftssicht
- Selbstmordgedanken
Auch körperliche Symptome werden oft beobachtet, beispielsweise:
- Schmerzen
- Schwindel
- Engegefühl im Brustkorb
- Schwere der Glieder
- Veränderung des Appetits
- verminderte Libido
- Schlafstörungen.
Gute Aussicht auf Heilung!
Die Mehrzahl depressiver Erkrankungen wird nicht oder nicht angemessen behandelt. Dabei können bei rechtzeitiger Diagnose und optimaler Therapie die Heilungschancen in den meisten Fällen als gut bezeichnet werden. Unsere Schwerpunktstation 3-Ost mit 23 Plätzen bietet ein individualisiertes und umfassendes Behandlungskonzept auf der Grundlage der S3-Leitlinien der DGPPN an.
Therapie
Die Behandlung der Depression stützt sich in unserem Haus grundsätzlich auf mehrere Pfeiler:
- Psychotherapeutische Verfahren
- Medikamentöse Therapie nach den aktuellen Leitlinien; dabei wird der Medikamentenspiegel im Blut durch ein sogenanntes Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) konsequent kontrolliert.
- Sanfte stimulative Verfahren wie Wachtherapie oder Lichttherapie
- Ergänzende Angebote, sogenannte komplementäre Therapien. Dazu zählen Ergotherapie, Sport und Physiotherapie sowie Kunst- und Musiktherapie, aber auch sozialpädagogische Beratungsmöglichkeiten.
Angehörige werden auf Wunsch eng in die Behandlung, zum Beispiel in Arztgespräche, mit einbezogen. Die speziellen Probleme, die sich bei Kindern von Betroffenen ergeben können, werden in der Familiensprechstunde der Diakonie thematisiert.
Begleiterkrankungen
Besonders wichtig ist uns ein ganzheitlicher Ansatz, bei dem wir auf die körperlichen Folgen von Depressionen achten, etwa auf die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb arbeiten wir eng mit dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz zusammen.
Behandlungen bei Therapieresistenz
Wenn sich nach Ausschöpfung der oben genannten Therapien die depressiven Symptome nicht bessern, kann in Einzelfällen das Behandlungsangebot um weitere stimulative Verfahren ergänzt werden. Insbesondere erweist sich die transkranielle Magnetstimulation (TMS) oder die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) im individuellen Fall als hilfreich. Dabei wird die gestörte Signalübertragung im Gehirn über magnetische oder elektrische Impulse verbessert.
Weiterbehandlung
Je nach Ursachen und Auslösern der Depression kann die stationäre Behandlung durch eine teilstationäre Behandlung in der Psychosomatischen oder der Neurogerontopsychiatrischen Tagesklinik ergänzt werden. Wir arbeiten eng mit dem „Bündnis Depression“ und den Selbsthilfegruppen der Stadt Würzburg zusammen.
Ansprechpersonen
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych.
Stefan Unterecker (Leitung)
Leiter der Klinischen Psychologie und Leitender Oberarzt
+49 931 201-77545
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
Direktion
Prof. Dr. med. Sebastian Walther
Sekretariat
Telefon: +49 931 201-77010
Fax: : +49 931 201-77020
E-Mail: ps_sekr@ ukw.de
Anschrift
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg