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Prof. Dr. Sebastian Walther wird neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am UKW

„Gesamtes Spektrum der Therapieoptionen nutzen“ / Bewegungsstörungen bei psychiatrischen Erkrankungen sind ein Schwerpunkt

Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).
Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Foto: UKW / A. Wenzl

Würzburg. Aus der Schweiz nach Würzburg: Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Er folgt auf Prof. Dr. Jürgen Deckert und wechselt vom Universitätsklinikum Bern nach Würzburg.

„Die Würzburger Klinik ist sehr gut aufgestellt und verfügt über ein breites Behandlungsangebot, sowohl stationär als auch ambulant. Zudem gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte für Forschungsprojekte in der Universitätsmedizin Würzburg, speziell natürlich unter dem Dach des Würzburger Zentrums für psychische Gesundheit (ZEP). Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und den Start in Würzburg“, betont der 47-Jährige. Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des UKW behandelt jährlich multiprofessionell etwa 3000 Patientinnen und Patienten und verfügt über verschiedene Schwerpunktstationen sowie drei tagesklinische Einrichtungen und mehrere Schwerpunktambulanzen. Seit 2023 ist dort auch die Würzburger Trauma-Ambulanz angesiedelt.

Motorische Störungen als frühes Warnsignal

Zu den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten von Prof. Walther zählt u.a. die Erforschung motorischer Störungen bei psychiatrischen Erkrankungen. „Bewegungsauffälligkeiten können ein früher Hinweis auf eine Erkrankung sein. Dieses Thema wurde lange vernachlässigt, stellt jedoch einen wichtigen Ansatz dar, um früh mit der geeigneten Therapie beginnen zu können. Zudem kann es sein, dass Medikamente zu Bewegungsstörungen beitragen. Auch deshalb ist die Motorik für die Patientinnen und Patienten wichtig. Wir blicken nicht nur ins Gehirn, sondern auf den gesamten Patienten und sein Umfeld. Das ist das Faszinierende an unserer Disziplin“, erklärt Prof. Walther.

Dabei gelte es, das gesamte Spektrum der Behandlungsoptionen zu nutzen: „Das sind natürlich die Möglichkeiten der Psychotherapie, der medikamentösen Therapie aber auch Verfahren der transkraniellen oder invasiven Hirnstimulation, die bei der Behandlung eine Rolle spielen können. Speziell bei schwerer Depression kann gerade die Kombination dieser Behandlungsansätze zu einem besseren Erfolg der Therapie beitragen. Gerade dann, wenn bisherige Therapieansätze nicht zum Ziel führten.“ Denn: Patienten mit einer Depression werden nur selten von einer einzigen Therapieform geheilt. Kombinationsbehandlungen sind Standard und Psychotherapie ist immer notwendig, so Prof. Walther.

Zuvor stellvertretender Klinikdirektor an der Uniklinik Bern

In Bern war Prof. Walther zuletzt stellvertretender Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. 2005 wechselte er nach Bern, zuvor war er Assistenzarzt an der Charité, Medizin studierte er an der Universität Jena. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt Prof. Walther den Forschungspreis der Schweizer Hirnliga, 2020 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zur Erforschung psychischer Erkrankungen. Prof. Walther ist Vater von zwei Kindern. Er habilitierte 2014 in Bern.

PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW, erklärt: „Mit Prof. Walther haben wir einen international anerkannten Experten gewinnen können, der unser hochspezialisiertes Versorgungsangebot optimal ergänzt. Damit werden wir die hohe Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten weiter ausbauen. Wir heißen Prof Walther am UKW herzlich willkommen.“ Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg, sagt: „Prof. Walther ergänzt mit seinem Forschungsprofil zudem hervorragend das wissenschaftliche Spektrum der Würzburger Universitätsmedizin. Er wird sicher dazu beitragen, durch innovative Ansätze neue Projekte hier in Würzburg zu etablieren. Auch bleibt es eine wichtige Aufgabe, unsere Studentinnen und Studenten für das Fachgebiet zu begeistern.“

 

Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).
Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Foto: UKW / A. Wenzl

18 Jahre als Klinikdirektor am UKW: Prof. Dr. Jürgen Deckert nimmt Abschied

„Zentrum für Psychische Gesundheit“ in Würzburg etabliert / „Ambulante Angebote werden an Bedeutung gewinnen“

Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW).
Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW). Foto: Main-Post / Thomas Obermeier.

Würzburg. Als er 1977 sein Medizinstudium in Würzburg begann, stand bereits fest: „Ich will Psychiater werden.“ Das hat Prof. Dr. Jürgen Deckert auch genauso umgesetzt. Ende September verabschiedet sich der langjährige Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW). 2006 hatte er das Amt des Klinikdirektors angetreten, seit 2013 war er zudem Sprecher des „Zentrums für Psychische Gesundheit“ in Würzburg.

„Warum machen Menschen, was sie machen?“ – diese Frage habe ihn angetrieben und macht es auch heute noch. Für ihn ist damit stets auch das Anliegen verbunden, das erworbene Wissen so einzusetzen, dass es Menschen hilft. „Und genau dafür stehen uns in der Klinik eine Vielzahl von Werkzeugen und Methoden verschiedener Fachdisziplinen zur Verfügung, die wir durch kontinuierliche Forschung erweitern.“ Das spiegelt sich auch im aktuellen intersektoralen Versorgungsangebot der Klinik wieder, das er in den vergangenen 18 Jahren spürbar ausgebaut hat: Neben verschiedenen Schwerpunktstationen gibt es drei tagesklinische Einrichtungen und eine Vielzahl von Spezialambulanzen. Prof. Deckert ist überzeugt: „Speziell die ambulanten Angebote werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, denn so können wir frühzeitig behandeln, um ein Fortschreiten des Krankheitsverlaufes im Idealfall zu verhindern.“

Wichtiger Meilenstein: Gründung des „Zentrums für Psychische Gesundheit“

Auch daher sei die Prävention und die Früherkennung von psychischen Erkrankungen so wichtig. „Mit der Eröffnung des Deutschen Zentrums für Präventionsforschung und psychische Gesundheit (DZPP) im Frühjahr 2024 konnten wir hier in Würzburg einen weiteren Meilenstein erreichen, von dem wichtige innovative Impulse ausgehen werden“, so Deckert. Ein wichtiger Schritt zur Profilierung des Standortes und auch der Fachdisziplin war dabei auch die Gründung des „Zentrums für psychische Gesundheit“ (ZEP) in Würzburg 2013, die der 66-Jährige maßgeblich vorangetrieben hat.

Unter diesem Dach des ZEP arbeiten mehrere klinische Bereiche des UKW sowie Forschungseinrichtungen von Klinikum und Universität eng zusammen. „Die Etablierung des Zentrums war eine enorme Herausforderung, denn der der Begriff der „Psychischen Gesundheit“ hatte bei uns in Deutschland zunächst keine ausgeprägte Tradition, anders als der Begriff „Mental Health“ im englischsprachigen Raum. Der Weg zur Zentrumsgründung dauerte rund sieben Jahre, aber er hat sich gelohnt“, betont Deckert.

Ein Schwerpunkt: Angsterkrankungen / Erstes interdisziplinäres Zentrum in Deutschland gegründet

Zu den Schwerpunkten seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit zählt u.a. das Themenspektrum Angsterkrankungen. Ausgangspunkt dafür war seine frühe wissenschaftliche Arbeit zu Neurotransmittern mit dem Ziel, medikamentöse Therapien für Angststörungen zu finden. Diesen Schwerpunkt verfolgte er auch bei seinen Stationen u.a. am „National Institute of Mental Health“ in Bethesda in den USA, an der Ruhr-Universität Bochum und am Institut für Humangenetik an der Universität Bonn, bevor er 1997 habilitierte. 1998 bis 2006 war Prof. Deckert stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Münster, bevor der zweifache Vater 2006 Klinikdirektor am UKW in seiner Heimatstadt Würzburg wurde.

Von 2008 bis 2016 war Prof. Deckert Standort-Sprecher des zwischen 2008 und 2020 von der DFG geförderten Sonderforschungsbereiches (SFB) Transregio „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“. Dieser SFB vereinte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten und Universitätsklinika aus Münster, Hamburg und Würzburg. Rund zwanzig Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden an einer der unterschiedlichen Angststörungen. Diese beginnen oft bereits in Kindheit und Jugend und sind Risikofaktoren für andere psychische Erkrankungen später im Leben, vor allem für Depressionen. „Dieser Verbund brachte enorme Impulse, die wir zeitnah in der klinischen Versorgung abbildeten. Genau das ist der Auftrag der Universitätsmedizin. 2017 gründeten wir in Würzburg daher das Interdisziplinäre Zentrum für Angsterkrankungen (IZA). Dieses Zentrum war seinerzeit das erste dieser Art in Deutschland“, erklärt Prof. Deckert.

Als Studiendekan und Prodekan in Würzburg brachte er die Perspektive „seines Faches“ in die universitäre Lehre ein. Denn auch das ist ihm klar: „Wir müssen angehende Medizinerinnen und Mediziner für unser Fach begeistern. Denn nur so können wir dringend benötigten Fachkräfte gewinnen, die nötig sind für eine optimale Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Dazu braucht es auch in Zukunft eine ausreichende Finanzierung der unterschiedlichen psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungsangebote –ambulant und stationär.“

Künftige Aufgaben als Seniorprofessor

Wichtig sei dabei stets die enge Verzahnung der verschiedenen Versorgungsstufen und Therapieangebote: „Wenn wir unsere Patienten bereits ambulant so erfolgreich behandeln, dass ein stationärer Aufenthalt vermieden werden kann, ist das ein großer Erfolg. Zudem bedeutet eine psychische Erkrankung eine enorme Belastung für die Familie. Dies kann dann wiederum weitere Erkrankungen im Familienkreis nach sich ziehen.“

Ende September gibt Prof. Deckert die Klinikleitung am UKW an seinen Nachfolger Prof. Dr. Sebastian Walther weiter, der von der Universitätsklinik Bern an das UKW wechselt. Der Universitätsmedizin bleibt Prof. Deckert allerdings erhalten. Im Rahmen einer Seniorprofessur am UKW wird er sich in die Aufgabenbereiche des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) einbringen und dort Aspekte seines Fachgebietes vertreten. „Jetzt steht ein neuer Abschnitt im Leben an. Darauf freue ich mich!“

„Strukturen am UKW geprägt“

Der Vorstand des Universitätsklinikums Würzburg dankt Prof. Deckert für seine großen Verdienste um die Würzburger Universitätsmedizin: „Prof. Deckert hat die Strukturen bei der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen am UKW enorm geprägt und stets weiterentwickelt. Davon profitieren viele Menschen – auch in Zukunft. Für seine Leistungen hier in Würzburg gebührt ihm größte Anerkennung und unser herzlichster Dank“, betont PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW.

„Sein enormer Einsatz in zahlreichen erfolgreichen Forschungsprojekten hat ganz wesentlich zum hervorragenden Ruf der Klinik weit über Würzburg hinaus beigetragen. Wir freuen uns, dass er sein Fachwissen und seinen enormen Erfahrungsschatz als Seniorprofessor weiter in die die Universitätsmedizin einbringt. Auch für sein Engagement als Studiendekan und Prodekan bedanke ich mich besonders“, so Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät.
 

Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW).
Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW). Foto: Main-Post / Thomas Obermeier.

Stress lass nach! Wie ein Trauma entsteht und wieder geht

Neue Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung stressbedingter Erkrankungen wie Trauma oder Depression eröffnen neue Wege in der Diagnose und individuellen Behandlung

Heike Weber vor dem Massenspektrometer
Privatdozentin Dr. Heike Weber leitet am Zentrum für Psychische Gesundheit das Labor für funktionelle Genomik. Für die PTBS-Studien hat die Biologin am Massenspektrometer die Hochdurchsatz-Genotypisierungen durchgeführt. © Kirstin Linkamp / UKW
Inge Reck pipettiert im Labor von Heike Weber
Die medizinische technische Assistentin Inge Reck (vorn) aus dem Team von Heike Weber (hinten) pipettiert hier eine PCR (Polymerase-Kettenreaktion). Bei der PCR werden kurze genau definierte Genregionen vermehrt. Das PCR-Produkt wird dann in den Massenspektrometer gelegt, auf einen Chip gespottet, mittels Laser ionisiert und in einem elektrischen Feld beschleunigt. Der Genotyp wird über die Masse anhand der Fluggeschwindigkeit bestimmt. © Kirstin Linkamp / UKW

Würzburg. Das Erleben oder Beobachten eines traumatischen Ereignisses wie etwa ein schwerer Unfall, eine Naturkatastrophe, der Verlust eines geliebten Menschen oder Krieg und Gewalt kann der Seele eine große Verletzung zufügen. Die Symptome dieser sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung, kurz PTBS, können unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis auftreten oder erst Monate oder sogar Jahre später beginnen und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Im Lauf ihres Lebens erkranken knapp acht Prozent aller Menschen an einer PTBS, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Es gibt jedoch gute Aussichten auf Heilung. „Je eher eine PTBS professionell psychotherapeutisch behandelt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den Alltag wieder normal gestalten zu können“, sagt Prof. Dr. Jürgen Deckert, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Uniklinikum Würzburg (UKW), die einen ihrer Schwerpunkte auf die Erforschung und Behandlung von PTBS gelegt hat. Erst kürzlich war Jürgen Deckert mit seinem Team an der Veröffentlichung neuer Erkenntnisse beteiligt, die das Verständnis der biologischen Grundlagen von PTBS verbessern und neue Wege für zukünftige Forschungsprojekte und neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. 

95 genetische Bereiche entdeckt, die mit PTBS in Verbindung stehen 

In einer im Journal Nature Genetics veröffentlichten Studie analysierte das Psychiatric Genomic Konsortium, zu dem auch Mitglieder des Würzburger Zentrums für Psychische Gesundheit (ZEP) und ihre Kooperationspartner aus dem ehemaligen Jugoslawien gehören, die genetischen Merkmale von PTBS. „Veranlagungsfaktoren können die Menschen resilienter oder vulnerabler gegenüber Extremerfahrungen machen“, erläutert Jürgen Deckert. „Nicht alle entwickeln nach einem traumatischen Ereignis eine Posttraumatische Belastungsstörung.“ 

Insgesamt wurden die Daten von mehr als 1,2 Millionen Menschen unterschiedlicher Herkunft analysiert. Von den 95 entdeckten genetischen Bereichen, die mit PTBS in Verbindung stehen, waren 80 zuvor unbekannt. „Bei der genaueren Untersuchung dieser genetischen Bereiche haben wir 43 Gene identifiziert die das Risiko erhöhen, nach einem Trauma eine Posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln“, berichtet Privatdozentin Dr. Heike Weber. Die Biologin leitet am ZEP das Labor für funktionelle Genomik und hatte in einer früheren, im Journal of Neural Transmission veröffentlichten Studie in einer Kohorte aus Kriegsgebieten in Südosteuropa (SEE-PTBS-Kohorte) den relativen Beitrag genetischer Faktoren im Vergleich zur Schwere des Trauma und Bewältigungsstrategien untersucht. Heike Weber zufolge sind diese 43 neu identifizierten Gene hauptsächlich für die Regulation von Nervenzellen und Synapsen, die Entwicklung des Gehirns, die Struktur und Funktion von Synapsen sowie für hormonelle und immunologische Prozesse zuständig. Weitere wichtige Gene beeinflussen Stress- und Angst- und Bedrohungsprozesse, von denen man annimmt, dass sie der Neurobiologie der PTBS zugrunde liegen.

Systembiologische Untersuchung von PTBS und Depression in verschiedenen Gehirnregionen, Zelltypen und Blut

Eine weitere Studie, die auf dem Vorläufermanuskript der Nature Genetics-Publikation aufbaut und an der das UKW beteiligt ist, wurde jetzt im renommierten Fachjournal Science veröffentlicht. Konkret ging es hier um die molekularen Ursachen sowohl von PTBS als auch von Depressionen. Beide stressbedingten Störungen entstehen durch das Zusammenspiel von genetischer Anfälligkeit und Stressbelastung, welche nach und nach zu Veränderungen im menschlichen Genom führen, die die Expression von Genen und Proteinen beeinflussen. Um eine integrierte Systemperspektive von PTBS und Depression zu erlangen, hat das internationale Team die Daten aus Untersuchungen von verschiedenen Gehirnregionen mit Analysen der Einzelkern-RNA-Sequenzierung, der Genetik und der Proteomik des Blutplasmas ergänzt. Die Forschenden fanden die meisten Krankheitssignale im medialen präfrontalen Kortex (mPFC). Diese betreffen das Immunsystem, die Regulierung von Nervenzellen und von Stresshormonen betreffen.
Fazit: Die Ergebnisse zeigen gemeinsame und unterschiedliche molekulare Störungen im Gehirn bei PTBS und Depression, sie klären die Beteiligung spezifischer Zelltypen auf, ebnen den Weg für die Entwicklung blutbasierter Biomarker und unterscheiden zwischen Risiko- und Krankheitsprozessen. Das heißt: Die Erkenntnisse weisen auf stressbedingte Signalwege hin und liefern Hinweise auf neue therapeutische Ansätze in Ergänzung der bisherigen psychotherapeutischen Interventionen.

Publikationen: 
Nikolaos P. Daskalakis et al. Systems biology dissection of PTSD and MDD across brain regions, cell types, and blood.Science384,eadh3707(2024). DOI: 10.1126/science.adh3707

Nievergelt, C.M., Maihofer, A.X., Atkinson, E.G. et al. Genome-wide association analyses identify 95 risk loci and provide insights into the neurobiology of post-traumatic stress disorder. Nat Genet 56, 792–808 (2024). https://doi.org/10.1038/s41588-024-01707-9

Weber, H., Maihofer, A.X., Jaksic, N. et al. Association of polygenic risk scores, traumatic life events and coping strategies with war-related PTSD diagnosis and symptom severity in the South Eastern Europe (SEE)-PTSD cohort. J Neural Transm 129, 661–674 (2022). https://doi.org/10.1007/s00702-021-02446-5

Text: Kirstin Linkamp / UKW

Heike Weber vor dem Massenspektrometer
Privatdozentin Dr. Heike Weber leitet am Zentrum für Psychische Gesundheit das Labor für funktionelle Genomik. Für die PTBS-Studien hat die Biologin am Massenspektrometer die Hochdurchsatz-Genotypisierungen durchgeführt. © Kirstin Linkamp / UKW
Inge Reck pipettiert im Labor von Heike Weber
Die medizinische technische Assistentin Inge Reck (vorn) aus dem Team von Heike Weber (hinten) pipettiert hier eine PCR (Polymerase-Kettenreaktion). Bei der PCR werden kurze genau definierte Genregionen vermehrt. Das PCR-Produkt wird dann in den Massenspektrometer gelegt, auf einen Chip gespottet, mittels Laser ionisiert und in einem elektrischen Feld beschleunigt. Der Genotyp wird über die Masse anhand der Fluggeschwindigkeit bestimmt. © Kirstin Linkamp / UKW

G-BA-Innovationsfonds-Projekt BRIDGE steht in den Startlöchern

Ein neues interdisziplinäres Forschungsprojekt unter der gemeinsamen Leitung der Universitätsmedizin Mainz und der MSB Medical School Berlin und mit Beteiligung der Universitätsmedizin Würzburg untersucht die Wirksamkeit einer innovativen Versorgungsform für multimorbide, ältere Menschen mit Depression: BRIDGE ist ein Aktivierungsprogramm, das unmittelbar an einen Krankenhausaufenthalt in der Geriatrie oder Gerontopsychiatrie anschließt. Es soll zu mehr körperlicher Aktivität und positiven Erlebnissen im Alltag der Patientinnen und Patienten beitragen und so die depressiven Symptome reduzieren und die Lebensqualität verbessern. Das Projekt startet am 1. Juli 2024 und wird über einen Zeitraum von 39 Monaten mit insgesamt rund 5,3 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.

Etwa jeder fünfte ältere Mensch ist von einer depressiven Erkrankung betroffen. Bei älteren Menschen, die zu Hause leben und bei denen zusätzlich körperliche Mehrfacherkrankungen bestehen, ist das Depressionsrisiko noch weiter erhöht. Diese besonders vulnerablen Personen benötigen beim Übergang von einer gerontopsychiatrischen oder geriatrischen stationären Behandlung in die ambulante Versorgung Unterstützungsangebote, um die bereits erzielten Therapieerfolge zu festigen und eine erneute gesundheitliche Verschlechterung zu vermeiden. Bisher fehlen jedoch in vielen Fällen diese speziellen Versorgungsangebote. Hier setzt das vom G-BA geförderte Innovationsfonds-Projekt „BRIDGE – Behaviorale und körperliche Aktivierung für multimorbide, ältere Patientinnen und Patienten mit depressiven Symptomen beim stationär-ambulanten Übergang“ an. 

BRIDGE soll zu mehr körperlicher Aktivität und positiven Erlebnissen im Alltag beitragen 

„Im Erfolgsfall steht mit BRIDGE erstmals eine Versorgungsform zur Verfügung, die eine stationäre mit einer ambulanten Behandlung älterer depressiver Patientinnen und Patienten mit körperlichen Mehrfacherkrankungen verbindet und dazu beiträgt, Krankheitssymptome zu reduzieren, stationäre Behandlungstage zu verringern und die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen“, betont die Projektleiterin Prof. Dr. Alexandra Wuttke, die neben ihrer Professur für die Prävention von Demenz und Demenzfolgeerkrankungen am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) gemeinsam mit der stellvertretenden Projektleiterin, Dr. Katharina Geschke, die Zentrale Forschungseinheit für psychische Gesundheit im Alter (ZpGA) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz leitet. Im Mainz ist die Konsortialführung des Forschungsprojekts angesiedelt. 
Im Rahmen des Versorgungsangebots BRIDGE werden Patientinnen und Patienten zu körperlicher Aktivität und einer positiven Alltagsroutine ermutigt und befähigt. Sie lernen, körperliche Bewegung in ihre täglichen Abläufe zu integrieren und für mehr angenehme Erlebnisse im Lebensalltag zu sorgen. Diese sollen ein Gegengewicht zu teils unveränderlichen Belastungen bilden. „Das Grundprinzip lautet: Nicht darauf warten, bis es besser wird; sondern den Alltag aktiv in die Hand nehmen, selbst wenn die Lust und Motivation zunächst fehlt. Dadurch wird der Teufelskreis zwischen Inaktivität und Depressivität unterbrochen – Stimmung und Lebensqualität verbessern sich“, erläutert die Berliner Projektleiterin Prof. Dr. Eva-Marie Kessler. Die Professorin für Gerontopsychologie an der MSB Medical School Berlin entwickelt das Programm inhaltlich gemeinsam mit Prof. Dr. Lisa Warner (MSB Medical School Berlin) und der Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage (Westfälische Wilhelms-Universität Münster).

Das Aktivierungsprogramm wird bereits im Rahmen des Klinikaufenthaltes angebahnt und dann nahtlos bei den Patientinnen und Patienten zu Hause durch speziell geschulte Pflegefachkräfte weitergeführt. Diese arbeiten in sogenannten BRIDGE-Teams mit Psychotherapeutinnen und -therapeuten und Bewegungswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern zusammen. Zusätzlich wird das neuartige Versorgungsangebot auch videobasiert im häuslichen Umfeld ermöglicht. Die Studienteilnehmenden können Videoanrufe mit den Pflegekräften durchführen und Bewegungsübungen digital abrufen. In einem Stepped Care-Ansatz wird, je nach Ausprägung der depressiven Symptomatik, eine achtwöchige Basis- oder eine zwölfwöchige Intensivversion des Programms angeboten. 

Großes deutschlandweites Konsortium setzt BRIDGE um 

Die Wirksamkeit der neuartigen Versorgungsform soll ab Anfang 2025 bei insgesamt 800 Teilnehmenden an 13 Kliniken in Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Bayern erprobt werden. Dazu gehören das Agaplesion Elisabethenstift, die Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken, die Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe, die Rheinhessen-Fachklinik Alzey, die Saarland-Heilstätten GmbH, die Universitätsmedizin Mainz sowie das Universitätsklinikum Würzburg. 

Es wird geprüft, wie die Teilnehmenden die neue Versorgungsform annehmen und wie die Leistungserbringenden den Nutzen des Programms einschätzen und die Zusammenarbeit bewerten. Die IKK Südwest und die Techniker Krankenkasse (TK) liefern Routinedaten aus ihrem Versichertenbestand für die gesundheitsökonomische Evaluation. Grundsätzlich können aber alle gesetzlich versicherten betroffenen Patientinnen und Patienten an der Studie teilnehmen. 

Um eine unabhängige Bewertung der Projektergebnisse zu gewährleisten, führt das IGES Institut in Berlin eine externe Evaluation durch. Die Datenerhebung erfolgt dabei am Institut für klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg. Die Zentrale für klinische Studien des Universitätsklinikums Würzburg führt zudem ein Monitoring zur Sicherstellung der Datenqualität durch.

Die Deutsche Depressionsliga e. V. (DDL) wird als Vertretung der Patientinnen und Patienten alle Phasen des Projekts begleiten. Sie wird dabei von der Initiative Bündnisse gegen Depression Rheinland-Pfalz und dem Darmstädter Bündnis gegen Depression unterstützt. 
Weitere Kooperationspartner sind die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, die Katholische Hochschule Mainz, die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Medizinische Hochschule Brandenburg sowie das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz. 
 

Neue Ergebnisse des Psychiatric Genomic Consortium Posttraumatische Belastungsstörung

Eine Studie an Betroffenen mit Posttraumatischer Belastungsstörung gibt neue Erkenntnisse zur Entstehung dieser Störung.

Gewalterfahrungen im Rahmen von sexueller Gewalt, Amokläufen oder Kriegshandlungen können eine Posttraumatische Belastungsstörung verursachen. Offensichtlich reagieren die Betroffenen aber unterschiedlich und nicht alle entwickeln eine Posttraumatische Belastungsstörung. Ein Grund dafür sind Veranlagungsfaktoren, die die Menschen resilienter oder vulnerabler gegenüber Extremerfahrungen machen. Diese Veranlagungsfaktoren aufzuklären hat sich das Psychiatric Genomic Konsortium, zu dem auch Mitglieder des Würzburger Zentrums für Psychische Gesundheit und ihre Kooperationspartner aus dem ehemaligen Jugoslawien gehören, zur Aufgabe gemacht. In einer Stichprobe von über 100 000 an einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidenden Menschen konnten sie über 40 Gene identifizieren, die das Risiko erhöhen, nach einem Trauma eine Posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Diese Erkenntnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Entstehung von Posttraumatischen Belastungsstörungen bei und können in der Zukunft zur Entwicklung neuer und individueller Behandlungsansätze führen.

Mitarbeiter unserer Klinik (Jürgen Deckert, Heike Weber) sind Koautoren auf einem aktuellen Manuskript zu aktuellen Befunden des Psychiatric Genomic Consortium Posttraumatische Belastungsstörung, das in Nature Genetics publiziert wird:

Nievergelt et al. (2024)
Genome-wide association analyses identify 95 risk loci and provide insights into the neurobiology of post-traumatic stress disorder.
Nature Genetics 2024 May;56(5):792-808.
Zur Publikation

Algorithmus soll Reha-Bedarf ermitteln

Bei einem vom Uniklinikum Würzburg wissenschaftlich begleiteten Projekt soll durch automatisierte Datenanalyse der Reha-Bedarf bei chronischen Rückenschmerzen früher als bisher identifiziert werden.

Bild: Sven Kelber / AOK Bayern
Gemeinsames Projekt bei chronischen Rückenleiden (von links): Alexander Pröbstle, Direktor AOK-Direktion Würzburg, Jasmin Colga, stellvertretende Direktorin AOK-Direktion Würzburg, Dr. Harald Berger, Leiter der Abteilung Gesundheit und Teilhabe bei der DRV Nordbayern und Prof. Dr. Heiner Vogel, Leiter der Arbeitsgruppe Rehabilitationswissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg. Bild: Sven Kelber / AOK Bayern

Würzburg. Viele Menschen mit chronischen Rückenschmerzen nehmen eine medizinische Rehabilitation gar nicht oder erst zu spät in Anspruch. Das beeinträchtigt die Chancen, das Fortschreiten der Krankheit rechtzeitig einzudämmen. Hier will das Projekt „Zugangsoptimierte Arbeitsfähigkeitsorientierte Rehabilitation“ (ZAR) jetzt mit den Möglichkeiten der Digitalisierung gegensteuern. Hinter dem seit 2021 laufenden Vorhaben stehen die Deutsche Rentenversicherung Nordbayern und die Krankenkasse AOK Bayern. Von Seiten der Wissenschaft sind das Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm sowie die am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW) angesiedelte Arbeitsgruppe Rehabilitationswissenschaften beteiligt.

Algorithmus wertet Routine-Daten aus

Ein Kernpunkt des Projekts ist das Zusammenführen und die Interpretation von ansonsten getrennt vorgehaltenen Datensammlungen. Prof. Dr. Heiner Vogel, der Leiter der Würzburger Arbeitsgruppe, erläutert: „Die Krankenkassen haben umfangreiche Informationen über den Krankheitsverlauf ihrer Versicherten und die durchgeführten Therapiemaßnahmen. Sie haben allerdings keine Infos über das letztendliche Ergebnis, wie zum Beispiel eine Frühberentung der Betroffenen. Dieses Wissen hat jedoch die Rentenversicherung.“ Im Projekt ZAR werden diese beiden Datenschätze pseudonymisiert – also unter strenger Beibehaltung des Datenschutzes – miteinander verbunden und interpretiert. Die Auswertung von Routine-Daten wie Diagnosen, Arbeitsunfähigkeitszeiten und Medikamentenverordnungen übernimmt ein spezieller, vom Ulmer Institut entwickelter Algorithmus.

Hochgradig proaktiver, präventiver Ansatz

Das Programm ermittelt proaktiv Menschen mit Reha-Bedarf, denen die AOK Bayern dann frühzeitig ein individuelles Angebot machen kann. Das Verfahren bietet zudem den Vorteil, dass die Rentenversicherung Nordbayern durch die analysierten Daten den Reha-Bedarf schnell erkennen und damit den Antrag zügig bewilligen kann. Um Teilnehmende für das Projekt sowie eine Kontrollgruppe zu gewinnen, schreibt die Krankenkasse derzeit rund 1.000 Versicherte aus Nordbayern an. Die Teilnahme ist freiwillig und nur mit schriftlicher Zustimmung der Versicherten möglich.

Wissenschaftliche Evaluation am UKW

Prof. Vogel und sein Team haben die Aufgabe, das Vorhaben wissenschaftlich zu begleiten und zu evaluieren. Dabei geht es um Fragen wie: Haben die Patientinnen und Patienten, die über den Algorithmus in die Reha geschickt werden, im Durchschnitt einen besseren Verlauf? Welche sonstigen Vorteile gibt es gegenüber dem traditionellen Verfahren? Auch die medizinisch-therapeutische Seite wird von den Forscherinnen und Forschern in den Blick genommen: Wie erleben die Behandelnden das „neue“ Patientenklientel, deren gesundheitlichen Probleme vielleicht (noch) gar nicht so gravierend sind, wie bislang gewohnt? „Sollten sich die erwarteten gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vorteile bestätigen, gehört zu den Zielen von ZAR auch die Verstetigung, also die Übernahme in das reguläre Leistungsangebot der Krankenkasse“, berichtet Prof. Vogel und fährt fort: „Dazu entwickeln wir Handlungsanweisungen, bei denen es nicht zuletzt um die richtige Kommunikation mit Menschen geht, die dem Einsatz eines Algorithmus zunächst mit Misstrauen begegnen.“

Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Projekt läuft bis Ende Oktober 2026 und beschränkt sich zunächst auf chronische Rückenbeschwerden. Langfristig ist eine Ausweitung auf weitere Diagnosen möglich.

Texte: Pressestelle UKW

Bild: Sven Kelber / AOK Bayern
Gemeinsames Projekt bei chronischen Rückenleiden (von links): Alexander Pröbstle, Direktor AOK-Direktion Würzburg, Jasmin Colga, stellvertretende Direktorin AOK-Direktion Würzburg, Dr. Harald Berger, Leiter der Abteilung Gesundheit und Teilhabe bei der DRV Nordbayern und Prof. Dr. Heiner Vogel, Leiter der Arbeitsgruppe Rehabilitationswissenschaften im Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg. Bild: Sven Kelber / AOK Bayern

Online-Vortrag zu depressiven Erkrankungen (PI Uniklinikum Würzburg)

Depressionen erkennen, behandeln und verhindern – am Dienstag, den 11. Juni 2024 informieren drei Fachleute der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg in einem Webinar über zentrale Aspekte der Volkskrankheit. Die kostenlose Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Mediengruppe Main-Post.

Prof. Dr. Stefan Unterecker (links), Dr. Melanie Vietz und Dr. Georg Ziegler von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg
Beim Webinar am 11. Juni 2024 stellen Prof. Dr. Stefan Unterecker (links), Dr. Melanie Vietz und Dr. Georg Ziegler von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg ihr Fachwissen zur Depression laienverständlich zur Verfügung. Bilder: UKW / Mario Weber (2), Momentschmiede (1)

Würzburg. Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Ungefähr 20 Prozent aller Menschen leiden einmal in ihrem Leben daran. Was sind mögliche Ursachen? Wie erkennt man eine Depression? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Und kann man einer depressiven Episode vorbeugen? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es bei einer kostenlosen Online-Veranstaltung des Uniklinikums Würzburg (UKW) am Dienstag, den 11. Juni 2024. Mit Prof. Dr. Stefan Unterecker, Dr. Melanie Vietz und Dr. Georg Ziegler referieren dabei drei Fachleute der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KPPP). 

Prof. Unterecker, Leitender Oberarzt der KPPP, verdeutlicht, wie wertvoll diese Informationsarbeit sein kann: „Eine Vielzahl depressiver Erkrankungen wird nicht oder nicht angemessen behandelt. Dabei sind die Heilungschancen bei rechtzeitiger Diagnose und optimaler Therapie in den meisten Fällen gut.“

Das Webinar ist Teil der Veranstaltungsreihe Abendsprechstunde, die vom Klinikum gemeinsam mit der Mediengruppe Main-Post organisiert wird. Es geht von 18:00 bis etwa 19:30 Uhr und nutzt die Plattform Zoom. Voraussetzung für die Teilnahme sind eine Internetverbindung sowie ein Smartphone, ein Tablet, ein Laptop oder ein PC. Wichtig ist aufgrund des erwarteten großen Interesses eine frühzeitige Anmeldung unter www.ukw.de/selbsthilfe 

Text: Pressestelle UKW

Prof. Dr. Stefan Unterecker (links), Dr. Melanie Vietz und Dr. Georg Ziegler von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg
Beim Webinar am 11. Juni 2024 stellen Prof. Dr. Stefan Unterecker (links), Dr. Melanie Vietz und Dr. Georg Ziegler von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg ihr Fachwissen zur Depression laienverständlich zur Verfügung. Bilder: UKW / Mario Weber (2), Momentschmiede (1)

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E-Mail: ep_poli@ ukw.de 

Direktion

Prof. Dr. med. Sebastian Walther

Sekretariat
Telefon: +49 931 201-77010
Fax: : +49 931 201-77020
E-Mail: ps_sekr@ ukw.de


Anschrift

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg