Achalasie

Die Achalasie ist eine seltene Erkrankung der Speiseröhre, deren Diagnostik und Behandlung zu den Schwerpunkten unserer Klinik gehört.

Etwa zehn von 100 000 Menschen in Deutschland leiden unter einer Achalasie. Bei der Erkrankung ist der Öffnungsmechanismus der Speiseröhre zum Magen hin gestört. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung haben Patientinnen und Patienten oft einen längeren Leidensweg hinter sich. Betroffene wie Ärzte haben Schwierigkeiten, aktuelle Informationen zu finden. Dabei haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren rasant entwickelt.

Was ist eine Achalasie?

Bei der Achalasie sind die Öffnung des unteren Speiseröhrenschließmuskels am Mageneingang (Kardia) sowie die Beweglichkeit der restlichen Speiseröhre gestört. Der Begriff kommt aus dem Griechischen (achalasis bedeutet fehlendes Erschlaffen).
Durch die fehlende Erschlaffung des Muskels kommt es zu Schluckstörungen, Infektionen und langfristig erhöhtem Risiko für Speiseröhrenkrebs.

Ursachen

Die Krankheitsursache ist nicht abschließend geklärt. Diskutiert werden ein chronischer Entzündungsprozess und ein Untergang von Nervenzellen in der Wand der Speiseröhre. Wahrscheinlich ist die Erkrankung zumindest teilweise genetisch bedingt. Dies wird aktuell in einer großen europaweiten Studie untersucht, an der auch unsere Klinik beteiligt ist. Für die Teilnahme ist nur die Entnahme einer Blutprobe erforderlich. Bei Fragen können Sie sich gerne per E-Mail an uns wenden: zentrum_speiseroehre@ ukw.de.

Achalasie und Krebs

Bei Verdacht auf Achalasie muss – insbesondere bei Patienten über 45 Jahre – eine Krebserkrankung am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen als Ursache ausgeschlossen werden.
Da eine Achalasie bei langjährigem Verlauf die Entstehung von Speiseröhrenkrebs begünstigt, empfehlen wir Speiseröhren- und Magenspiegelungen im Abstand von drei bis fünf Jahren.

Wie äußert sich die Achalasie?

Das typischste Symptom der Achalasie ist die Schluckstörung (Dysphagie) – zunächst bei festen Speisen, später unter Umständen auch bei Flüssigkeiten. Weitere typische Symptome sind:

  • Aufstoßen unverdauter Nahrungsbestandteile (Regurgitationen)
  • Brustschmerzen
  • Globusgefühl (Kloß im Hals)
  • Erbrechen
  • Gewichtsabnahme

Sodbrennen ist eher untypisch für die Achalasie, kann aber als Folge der Therapie auftreten.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Hat die Speiseröhren- oder Magenspiegelung einen Verdacht auf Achalasie ergeben, wird die Diagnose durch eine Druckmessung in der Speiseröhre (Manometrie) in unserem Gastrolabor gesichert. Durch weitere Untersuchungen (Breischluckuntersuchung, gegebenenfalls endoskopischer Ultraschall und CT) lässt sich das Stadium der Erkrankung feststellen.

Wie wird die Achalasie behandelt?

Ziel der Therapie ist es, die Schluckfunktion wiederherzustellen und Symptome wie Aufstoßen und Schmerzen zu beseitigen, indem man den Muskel am Mageneingang schwächt. Dies kann erzielt werden durch

  • endoskopische Injektion eines Nervengifts (Botox)
  • Dehnung des verkrampften Muskels mit einem durch die Speiseröhre eingeführten Ballon (so genannte Kardiasprengung)
  • eine minimal-invasive Operation mit Muskelspaltung (Myotomie)
  • einen endoskopischen Eingriff

Ansprechperson

Porträt Seyfried

Univ.-Prof. Dr. med.
F. Seyfried

Leitung Chirurgie oberer Gastrointestinaltrakt und bariatrische Chirurgie

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Anschrift

Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie (Chirurgische Klinik I) des Universitätsklinikums | Zentrum Operative Medizin (ZOM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A2 | 97080 Würzburg | Deutschland

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