Projektbeschreibung

Bei HI-PLUS handelt es sich um eine Cluster-randomisierte kontrollierte Studie, die deutschlandweit durchgeführt werden soll. Als Cluster ist eine kardiologische Praxis definiert, welche im Rahmen der Studie mit Hausärztinnen und Hausärzten zusammenarbeitet. Insgesamt sollen in 74 kardiologischen Praxen 1332 Patientinnen und Patienten mit systolischer Dysfunktion (LV-EF ≤40%, HFrEF) für das Projekt gewonnen werden.

Die Praxen werden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: In der Kontrollgruppe findet unverändert die bekannte Regelversorgung statt. In der HI-PLUS Interventionsgruppe wird die Behandlung gemäß des in HI-Plus definierten Case- und Care-Managements durchgeführt. 

Studienablauf

Nach Auswahl der Praxen sprechen die Ärztinnen und Ärzte geeignete Patientinnen und Patienten auf das Projekt an. Alle Teilnehmenden werden umfangreich über das Projekt informiert und aufgeklärt. Es folgt, unabhängig der zugeteilten Gruppe, eine Erstanamnese in der Facharztpraxis, die als Vergleichswert für die spätere Auswertung dient.
 

Alle teilnehmenden Patientinnen und Patienten werden im Verlauf der Studie zu ihrem Gesundheitszustand, der Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit befragt. Am Studienende erfolgt erneut eine Anamnese in der kardiologischen Praxis zur abschließenden Beurteilung. Der Studienzeitraum beträgt 12 Monate.

Die jeweiligen Merkmale und Maßnahmen der beiden Studiengruppen werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert.
 

Welche Vorteile bringt das HI-PLUS Case- und Care-Management?

HI-PLUS plant, die Patientenversorgung durch ein zentralisiertes und engmaschiges Patienten Case- und Care-Management zu verbessern. Dafür bietet HI-PLUS im Interventionspfad mehrere Ansatzmöglichkeiten. 

In der HI-PLUS Interventionsgruppe werden medizinische Fachangestellte (MFA) speziell für Herzinsuffizienz weitergebildet und bezüglich des Studienaufbaus und -ablaufs geschult. Im weiteren Studienverlauf steht vor allem der oder die HI-MFA in Kontakt mit der Patientin oder dem Patienten und übernimmt in enger Zusammenarbeit mit der behandelnden Kardiologin oder dem behandelnden Kardiologen das Patientenmanagement. Unterstützend dient dabei ein Coaching-Modul der digitalen HI-PLUS-Plattform. Dieses Modul der elektronischen Patientenakte (eHealth-Plattform) unterstützt die HI-MFA mit einem strukturiert ausgearbeiteten Leitfaden zur Patientenversorgung. Außerdem werden dort automatisch die mittels Telemonitoring erhobenen Informationen, wie Gewicht oder Blutdruck, übertragen. Diese Herangehensweise schafft die Voraussetzungen für eine effiziente und individuell auf die Patientin oder den Patienten zugeschnittene Versorgung. Denn alle behandlungsrelevanten Daten werden auf einer zentralen Plattform von sämtlichen Behandelnden direkt dort dokumentiert.

Die digitalisierten Patientendaten sind zu jeder Zeit nur für die direkt behandelnden Ärztinnen und Ärzte einsehbar.

Die Vorteile für die teilnehmenden Patientinnen und Patienten:

  • Eine engmaschige Betreuung durch speziell ausgebildete Fachkräfte (HI-MFA)
  • Die Dokumentation in der eHealth-Plattform mit integriertem Coaching-Modul hilft bei der unkomplizierten Abstimmung zwischen verschiedenen Ärztinnen und Ärzten sowie Praxen.
  • Einfache Datenerhebung durch Telemonitoring mittels Waage, Blutdruckmessgerät und bei Bedarf auch EKG.

Die Kontrollgruppe

In der Kontrollgruppe erfolgt die Patientenversorgung nach den aktuellen Leitlinien der Regelversorgung, jedoch ohne die HI-PLUS-spezifischen Module. Das heißt, es werden keine speziellen Fachkräfte ausgebildet und es kommt keine digitale Plattform zum Einsatz. 

Die grundlegenden Informationen der Patientenversorgung werden in einem digitalen Datenbogen erfasst. Kardiologische Praxen des Kontrollarms haben aber nach Ablauf der Studie die Möglichkeit, HI-MFAs kostenfrei schulen zu lassen.

Kontakt

HI-Plus Studienzentrale
Am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI)
Am Schwarzenberg 15, Haus A15
97078 Würzburg

Telefon: 0931 201-46306
Fax: 0931 201-646374
E-Mail: HI-plus@ ukw.de