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Krankheitsbilder einer Herzinsuffizienz

Viele Krankheitsbilder sind sowohl Ursache als auch Folge einer Herzinsuffizienz. Diese – aber auch die Herzschwäche selbst – so früh wie möglich zu diagnostizieren, umfassend zu behandeln und damit die Belastung für das Herz zu minimieren, zählen zu den Kernaufgaben des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI).

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Bei einer Herzinsuffizienz ist die Funktion des Herzens gestört. Entweder ist die Pumpleistung geschwächt, und das Herz kann nicht ausreichend Blut in den Körper pumpen, oder das Herz kann sich nicht ausreichend dehnen und entspannen. Solch eine Herzinsuffizienz entwickelt sich meist infolge eines Bluthochhochdrucks, eines Herzinfarkts oder einer Herzmuskelentzündung.

Manchmal führt auch eine Stoffwechselerkrankung, eine genetische Veranlagung oder eine Veränderung der Herzklappe zu einer Herzschwäche. Die Herzschwäche selbst, aber auch deren Risiken und verursachenden Krankheiten im Vorfeld zu erkennen und möglichst frühzeitig zu behandeln ist wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit am DZHI, denn Herzinsuffizienz ist noch nicht heilbar.

Unterschiedliche Schweregrade

Hat der krankhafte Prozess dieser Systemerkrankung, die den gesamten Organismus betrifft, erst einmal begonnen, können Medikamente das Fortschreiten zwar verlangsamen, aber nicht aufhalten. Entsprechend der Ausprägung des Schweregrads wird die Herzschwäche in vier Stadien eingeteilt, die von der New York Heart Association (NYHA) veröffentlicht wurden. Die Stadien orientieren sich in erster Linie an der körperlichen Belastbarkeit der Patientin oder des Patienten:

  • NYHA Grad I: Die Herzleistung ist zwar eingeschränkt, hat aber keine Auswirkungen auf die Gesamtbelastbarkeit.
  • NYHA Grad II: Bei schwerer körperlicher Belastung kommt es zu Erschöpfung und Atemnot.
  • NYHA Grad III: Bereits geringe körperlicher Belastung führt zu deutlichen Einschränkungen. Zwei volle Etagen treppauf zu gehen ohne stehen zu bleiben ist nicht mehr möglich.
  • NYHA Grad IV: Die Symptome treten bereits bei geringster Belastung, oft sogar in Ruhe auf.

Symptome

Je fortgeschrittener das Stadium der Herzinsuffizienz ist, desto ausgeprägter sind die Symptome. Da es bei eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens immer schwieriger für den Körper wird, seine Organe ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen, stehen Atemnot und Ermüdungserscheinungen im Vordergrund. Aber auch Wassereinlagerungen in den Beinen, plötzliche und übermäßige Gewichtszunahme sowie nächtlicher Harndrang sind typische Hinweise auf Herzschwäche.

Verursachende Krankheiten

Um es erst gar nicht bis zu einer unheilbaren Herzinsuffizienz kommen zu lassen, ist die Behandlung der verursachenden Krankheiten enorm wichtig. Deshalb diagnostiziert, berät und betreut das DZHI in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Kardiologie oder der Herz-Thorax-Chirurgie alle Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen, die eine Herzschwäche begünstigen.

Koronare Herzkrankheit

Die Koronare Herzkrankheit ist eine der häufigsten Ursachen für eine Herzschwäche. Durch die Verengung und Versteifung der Herzkranzgefäße (Kranz, lat: corona) infolge einer Atherosklerose wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Charakteristisches Symptom für solch einen koronarsklerotischen Prozess ist die Angina Pectoris, ein Engegefühl in der Brust, das meist mit Schmerzen hinter dem Brustbein in Erscheinung tritt. Oft sind auch ausstrahlende Schmerzen und Atemnot zu beobachten. Verstopft ein Herzkranzgefäß komplett, meist durch ein Blutgerinnsel, liegt ein Herzinfarkt vor. Das Herzmuskelgewebe, das von diesem Gefäß versorgt wird, stirbt ab und wird durch Narbengewebe ohne Pumpkraft ersetzt. Eine rechtzeitige Verbesserung der Durchblutung durch das Einsetzen eines Stents oder eine Bypass-Operation können einen Herzinfarkt jedoch verhindern und sogar zu einer Erholung des Herzmuskelgewebes führen.

Bluthochdruck

Neben der koronaren Herzkrankheit ist ein sogenannter arterieller Hypertonus der häufigste Grund einer Herzinsuffizienz. Durch den überhöhten Blutdruck im Kreislaufsystem wird das Herz zu ständiger Mehrarbeit gezwungen. Wird der Bluthochdruck über einen langen Zeitraum nicht behandelt, kann diese Überlastung das Herz auf Dauer schwächen. Umso wichtiger ist eine frühe und optimale medikamentöse Einstellung eines zu hohen Blutdrucks. Dadurch wird der Herzmuskel entlastet und die Symptome bessern sich.

Herzmuskelerkrankungen und -entzündungen

Bei einer Herzmuskelerkrankung, die auch als Kardiomyopathie bezeichnet wird, verändert sich die Struktur des Herzmuskels entweder in Folge einer genetisch vererbbaren Muskel- oder Gewebeerkrankungen oder durch gewebeschädigende Einflüsse. Solch toxische Wirkungen können beispielsweise einige Medikamente oder Therapien auslösen, wie etwa Zytostatika oder Bestrahlungen im Rahmen einer Krebstherapie, aber auch übermäßiger Alkoholkonsum. Bei einer Myokarditis, der oft ein verschleppter Infekt voraus geht, ist der Herzmuskel entzündet. In beiden Fällen kann der Herzmuskel nicht mehr effektiv pumpen. Während sich bei einer Entzündung unter rascher und guter Therapie die Herzschwäche oft wieder komplett zurückbildet, kann das Fortschreiten der Herzinsuffizienz bei einer Kardiopathie nur verlangsamt werden.

Rhythmusstörungen

Das Herz eines gesunden Erwachsenen schlägt in Ruhe regelmäßig zwischen 50 und 80 Mal pro Minute. Bei Sport, Aufregung oder auch bei Fieber erhöht sich die Frequenz, was ganz normal ist. Auch vereinzelte Extraschläge, sogenannte Extrasystolen, oder Aussetzer des Herzens sind zwar unangenehm, jedoch selten behandlungsbedürftig. Erst wenn durch eine dauerhafte oder anfallsweise zu schnelle oder zu niedrige Herzschlagfolge die Pumpleistung ineffektiv und damit der Kreislauf beeinträchtigt wird, muss gehandelt werden. Manchmal zeigt sich das durch Schwindel oder Ohnmachtsanfälle. Höhergradige Störungen des Herzrhythmus können sowohl Ursache als auch Folge einer Herzschwäche sein. Durch Medikamente, das Einsetzen von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren oder auch durch eine Verödung der störenden Erregungsherde im Herzen mittels Katheter oder Operation lassen sich Rhythmusstörungen in der Regel kontrollieren oder beheben. Liegt eine Störung im Hormonhaushalt zugrunde, wirkt sich dessen Ausgleich auch meist positiv auf die Leistungsfähigkeit des Herzens aus.

Herzklappen

Das menschliche Herz besitzt vier Klappen, die wie Ventile dafür sorgen, dass der Blutstrom im Herzen immer in eine Richtung fließt. Wenn eine dieser Herzklappen undicht, verengt oder verkalkt ist, kommt es beim Blutauswurf in den Organismus zum Rückfluss oder zum großen Druckaufbau in den Herzkammern und Herzvorhöfen. Auf Dauer schwächt dies unbehandelt den Herzmuskel und beeinträchtigt die Herzleistung.
Fast alle geschädigten Klappen lassen sich operativ reparieren oder durch eine Klappenprothese ersetzen. Dafür werden zunehmend schonendere minimal-invasive Eingriffe mit dem Katheter vorgenommen, die auch Patientinnen und Patienten mit hohem Operationsrisiko eine Behandlungsoption bieten.

Genetische Herzerkrankungen

Fast alle Formen der Herzschwäche, einige Herzrhythmusstörungen sowie angeborene Herzfehler können genetisch bedingt sein. Dann tritt die Erkrankung innerhalb einer Familie gehäuft und oft bereits in jungen Jahren auf. Das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, ist erhöht und betrifft immer wieder junge Spitzensportlerinnen und Spitzensportler. Wichtig dabei erweist sich eine genetische Diagnostik, um in einem interdisziplinären Ansatz und mit gezielten Therapien einem bedrohlichen Verlauf vorsorglich entgegen zu arbeiten. Der Nachweis für eine genetische Veranlagung ist sehr anspruchsvoll und deshalb nur größeren Zentren vorbehalten. Das DZHI bietet eine eigene Spezialsprechstunde an, in der wir alle Betroffenen auch im Verdachtsfall beraten, diagnostizieren und gegebenenfalls umfassend betreuen.

Der beschleunigte Puls (Tachykardie)

Die normale Herzfrequenz beträgt in Ruhe 50 bis 80 Schläge pro Minute. Schlägt das Herz dauerhaft schneller spricht man von Tachykardie. Der gesteigerte Energie-, Nährstoff- und Sauerstoffbedarf begünstigt eine Herzschwäche. Außerdem verschlechtert sich die Pumpleistung, da sich die Herzkammern in dem verkürzten Zeitintervall zwischen zwei Herzschlägen nicht genügend füllen können und ein geringeres Volumen in den Organismus auswerfen. Manchmal liegt einer beschleunigten Herzfrequenz eine Überfunktion der Schilddrüse zugrunde.

Lungenerkrankungen

Wenn die Lungenfunktion aus den unterschiedlichsten Gründen eingeschränkt ist, wird nicht nur der Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid beeinträchtigt sondern meist auch der Blutdruck in der Lunge erhöht. Gegen diesen Gefäßwiderstand muss die rechte Herzkammer anpumpen, um Blut in die Lunge zu befördern. Ist ein Schwellenwert für diese chronische Überforderung überschritten, kommt es zu einer sogenannten Rechtsherzinsuffizienz. Häufige Lungenerkrankungen, die zu dieser Form der Herzinsuffizienz führen, sind beispielsweise die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), das Lungenemphysem, bei dem die Lungenbläschen überbläht sind, oder die Lungenfibrose, die durch einen krankhaften Umbau des Bindegewebes in der Lunge gekennzeichnet ist.

Behandlung der Herzinsuffizienz am DZHI

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