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Hohes Durstempfinden kann Gewohnheit oder Krankheit sein

Neue Studie bringt Klärung welcher Test die Diagnose bei literweisem Trinken am besten ermöglicht / Kochsalztest bleibt Goldstandard

 

Eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme mit entsprechend vermehrter Urinausscheidung kann eine medizinisch unbedenkliche Gewohnheit darstellen, aber auch auf eine seltene Hormonstörung hinweisen. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) hat gemeinsam mit Forschenden des Universitätsspitals Basel in den vergangenen Jahren zwei Tests entwickelt, welche die Diagnostik vereinfachen und verbessern. Eine neue im „The New England Journal of Medicine" publizierte internationale Studie zeigt nun, dass ein Kochsalztest die höchste Zuverlässigkeit aufweist.

Infusion
Der Kochsalz-Infusionstest bei übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme mit entsprechend vermehrter Urinausscheidung ist zur der genauere Test bei Verdacht auf einen Vasopressin-Mangel, früher als Diabetes insipidus bekannt, und gilt endgültig als Goldstandard. © UKW

Würzburg / Basel: Viel trinken, am besten Wasser, ist wichtig, keine Frage. Aber wer mehr als drei Liter am Tag zu sich nimmt und vermehrt Urin ausscheidet, sollte das Verhalten abklären lassen. In den meisten Fällen sind ein gesteigertes Durstempfinden und eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme, in der Fachsprache Polydipsie genannt, gepaart mit einer Polyurie für extremes Harnvolumen, durch Gewohnheit entstanden oder eine Begleiterscheinung einer psychischen Erkrankung. Eine Verhaltenstherapie kann hier helfen, die Trinkmenge zu reduzieren. In einigen Fällen kann jedoch ein Vasopressin-Mangel vorliegen, der medikamentös behandelt werden muss. Vasopressin ist ein Hormon in der Hirnanhangdrüse, welches in unserem Körper den Wassergehalt und damit auch die Urinkonzentration und -menge steuert. Personen mit einem Vasopressin-Mangel, früher bekannt als Diabetes insipidus, können den Urin nicht konzentrieren und verlieren deshalb große Mengen an Flüssigkeit. Entsprechend stark ist ihr Durstgefühl. 

Testmethoden zur Unterscheidung der beiden Krankheitsbilder 

„Die genaue Unterscheidung der Ursachen ist wichtig, da eine falsche Therapie lebensbedrohliche Folgen haben kann. Werden Patientinnen und Patienten mit einer primären Polydipsie mit Vasopressin behandelt, droht eine Wasservergiftung", erläutert Prof. Dr. Martin Fassnacht, Leiter der Endokrinologie und Diabetologie am Würzburger Universitätsklinikum die Relevanz einer genauen Diagnostik. „Nachdem jahrzehntelang die Patientinnen und Patienten bei Verdacht auf einen Vasopressin-Mangel bis zu 18 Stunden dursten mussten, haben wir gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Basel in den letzten Jahren zwei Tests entwickelt, die die Diagnostik vereinfachen und verbessern.“ 

Das erste Testverfahren basiert auf einer Idee von Professor Bruno Allolio, dem früheren Leiter der Würzburger Endokrinologie. Dabei wird den Patientinnen und Patienten über drei Stunden hinweg eine genau definierte Menge einer Kochsalzlösung als Infusion verabreicht, welche das Hormon Vasopressin stimuliert. Währenddessen wird ihnen halbstündlich Blut abgenommen, um die Copeptin-Konzentration im Blut zu überprüfen. Copeptin ist ein Vorläuferhormon des Vasopressins, das deutlich besser im Labor zu messen ist. Eine im Sommer 2018 veröffentlichte Studie in The New England Journal of Medicine hatte bereits die hohe diagnostische Treffsicherheit des Kochsalzinfusionstests mit Copeptinmessung gezeigt. 97 Prozent aller Patientinnen und Patienten konnten damit korrekt diagnostiziert werden. 

Zwei Studien in “The New England Journal of Medicine”

Die Herausgeber des New England Journal of Medicine kommentieren damals, dass dies der neue Test zur Standarddiagnostik werden wird. Und er wird es vorerst bleiben, wie eine weitere Veröffentlichung im New England Journal of Medicine jetzt zeigt. 

Der Kochsalztest ist recht aufwändig, da die Patientinnen und Patienten wegen des starken Salzanstiegs ständig überwacht werden müssen und eine regelmäßige Salzmessung im Blut notwendig ist, erklärt Dr. Irina Chifu, Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie, die die Studien in Würzburg maßgeblich koordiniert hat. Deshalb haben die Forschenden einen stark vereinfachten und verträglicheren Test entwickelt, bei dem sie den Patientinnen und Patienten statt der Salzinfusion eine Infusion mit dem Eiweißbestandteil Arginin verabreichen, welche ebenfalls das Hormon Vasopressin stimuliert. Auch dieser Test zeigte eine gute Zuverlässigkeit (Link zur PM).

Kochsalztest ist besser und zuverlässiger als die Arginin-Infusion

In einer neuen internationalen Studie wurden unter Federführung des Universitätsspitals Basel die beiden Tests miteinander verglichen. Dazu wurden in Basel und Zürich (Schweiz) sowie in Würzburg, Belo Horizionte (Brasilien), Cambridge (UK), Mailand (Italien) und, Rotterdam (Niederlande) insgesamt 158 Probandinnen und Probanden rekrutiert, wobei die Endokrinologie in Würzburg mit 45 Patientinnen und Patienten Spitzenreiter bei der Rekrutierung war. 

Fazit: „Unser Vergleich zeigt, dass beide Tests gut sind, aber dass der Kochsalz-Infusionstest bei grenzwertigen Fällen klar der genauere ist und damit endgültig als Goldstandard gilt", resümieren Irina Chifu und Martin Fassnacht. 

Publikation: 
Julie Refardt, Cihan Atila, Irina Chifu, Emanuele Ferrante, Zoran Erlic, Juliana B. Drummond, Rita Indirli, Roosmaijn C. Drexhage, Clara O. Sailer, Andrea Widmer, Susan Felder, Andrew S. Powlson, Nina Hutter, Deborah R. Vogt, Mark Gurnell, Beatriz S. Soares, Johannes Hofland, Felix Beuschlein, Martin Fassnacht, Bettina Winzeler, Mirjam Christ-Crain. Arginine or Hypertonic Saline–Stimulated Copeptin to Diagnose AVP Deficiency 2023/11/15. New England Journal of Medicine.  https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2306263

Infusion
Der Kochsalz-Infusionstest bei übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme mit entsprechend vermehrter Urinausscheidung ist zur der genauere Test bei Verdacht auf einen Vasopressin-Mangel, früher als Diabetes insipidus bekannt, und gilt endgültig als Goldstandard. © UKW

Rückblick auf die Abendsprechstunde: Volkskrankheit Diabetes mellitus

Im Folgenden finden Sie die Vorträge als Videomitschnitte.

Diabetes mellitus - Diabetes, was ist das? Dr. Ann-Cathrin Koschker, Universitätsklinikum Würzburg
Diabetes mellitus - Wie können uns technische Hilfsmittel in der Behandlung helfen? Dr. Ann-Cathrin Koschker, Universitätsklinikum Würzburg
Diabetes mellitus - Wie hängen Adipositas und Diabetes zusammen? PD. Dr. Ulrich Dischinger, Universitätsklinikum Würzburg
Diabetes mellitus - Diabetes, was ist das? Dr. Ann-Cathrin Koschker, Universitätsklinikum Würzburg
Diabetes mellitus - Wie können uns technische Hilfsmittel in der Behandlung helfen? Dr. Ann-Cathrin Koschker, Universitätsklinikum Würzburg
Diabetes mellitus - Wie hängen Adipositas und Diabetes zusammen? PD. Dr. Ulrich Dischinger, Universitätsklinikum Würzburg

ACHT: Wegweisendes Versorgungsprogramm nach Adipositas-Operation

Das innovative Versorgungsprogramm ACHT belegt Nutzen einer strukturierten, sektorenübergreifenden Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Adipositas-Operation in Bayern – Abschlussveranstaltung des Innovationsfondsprojekts in Berlin

Vertreter des Projekts positionieren sich in Berlin auf einer Wendeltreppe
Am 27. Oktober fand die Abschlussveranstaltung des Innovationsfondsprojekts ACHT statt, an der Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Selbsthilfe und Praxis teilgenommen haben. Während der Veranstaltung wurden zentrale Ergebnisse des Projekts präsentiert, das unter der Konsortialführung der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke und der medizinischen Leitung des Universitätsklinikums Würzburg durchgeführt wurde. © Deutsche Stiftung für chronisch Kranke

Berlin, Würzburg: In Deutschland kämpft fast jeder zweite Erwachsene mit Übergewicht. Beinahe jeder vierte Erwachsene leidet unter Adipositas, wobei die Tendenz weiter steigt. Adipositas ist eine chronische Krankheit, die mit erheblichen gesundheitlichen und funktionellen Einschränkungen einhergeht. Betroffene tragen ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkprobleme und Krebs. Zusätzlich sind sie häufig Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Bei schwerer Adipositas führen herkömmliche konservative Therapien oft nicht zu ausreichendem und langfristigem Gewichtsverlust, was die Notwendigkeit von bariatrisch-metabolischen Operationen (Adipositas-Operationen) verdeutlicht. 

ACHT steht für Adipositas Care & Health Therapy

„Um den Erfolg dieser Operationen sicherzustellen, bedarf es einer langfristigen Betreuung der Patientinnen und Patienten. Ambulante Versorgungsstandards und -angebote fehlen bislang, obwohl die Leitlinien klare Richtlinien für die Nachsorge vorgeben“, erklärt Prof. Dr. Martin Fassnacht, Leiter des Lehrstuhls Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Würzburg und medizinischer Leiter des Projekts ACHT (Adipositas Care & Health Therapy). Da aktuell weiterhin die Vergütung dieser Nachsorge durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte nicht geklärt ist, versuchen Adipositaszentren in Krankenhäusern diese Lücke mit begrenzten Ressourcen zu schließen, stoßen jedoch bereits seit längerem an ihre Grenzen. Angesichts der steigenden Operationszahlen und des langfristigen Betreuungsbedarfs nach solchen Eingriffen wird das Problem von Jahr zu Jahr größer.

Strukturierte, sektorenübergreifende Versorgung nach chirurgischer Adipositasbehandlung

Das Projekt ACHT hat es sich unter der Konsortialführung der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke und der medizinischen Leitung des Universitätsklinikums Würzburg zum Ziel gesetzt, den Erfolg von Adipositas-Operationen langfristig zu sichern und ambulante Vertragsärztinnen und -ärzte in den Versorgungsprozess einzubeziehen. Dies erfolgt durch ein digitales, sektorenübergreifendes und standortnahes Versorgungsprogramm, koordiniert von Adipositas-Lotsinnen und -Lotsen, die die Therapieziele der Patientinnen und Patienten im Auge behalten.

Im Rahmen eines vom Gemeinsamen Bundesausschuss geförderten Innovationsfondsprojekts wurde das ACHT-Versorgungsprogramm in Bayern implementiert und seine Wirksamkeit wissenschaftlich evaluiert. Die zentralen Ergebnisse wurden auf der Abschlussveranstaltung Ende Oktober in Berlin vorgestellt. 

„Die Ergebnisse unserer Evaluation zeigen, dass der gesundheitliche Zustand der Patientinnen und Patienten nach 18 Monaten mindestens vergleichbar und in vielen Aspekten besser ist als bei Patientinnen und Patienten in der aktuellen Versorgungsrealität. Das ACHT-Programm hatte insbesondere positive Auswirkungen auf die Lebensqualität“, berichtet Prof. Dr. Michael Laxy von der Technischen Universität München und Evaluator von ACHT. 

Schulungen und die Integration der ambulanten Vertragsärzte und -ärztinnen in das Programm stärkten die ambulanten Strukturen und gewährleisteten eine hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten nach einer Adipositas-Operation. „Die Patientinnen und Patienten zeigten zudem eine hohe Zufriedenheit mit dem Programm, insbesondere hinsichtlich der regelmäßigen Termine bei den ACHT-Schwerpunktpraxen und Ernährungstherapeutinnen und -therapeuten sowie der Betreuung durch die Lotsinnen und Lotsen“, weiß auch Dr. Ann-Cathrin Koschker zu berichten, die als Co-Leiterin des Würzburger Adipositaszentrums viele ACHT-Patientinnen und -Patienten mit betreut hat.

Gesundheit, Lebensqualität und soziale Integration stehen im Vordergrund 

"Die Ergebnisse aus ACHT zeigen, dass eine kontinuierliche, digital unterstützte und sektorenübergreifende Betreuung nach Adipositas-Operationen den Patientinnen und Patienten tatsächlich helfen kann. Das Programm stellt nicht nur die Gesundheit der Patientinnen und Patienten in den Vordergrund, sondern auch ihre Lebensqualität und soziale Integration", so Dr. Bettina Zippel-Schultz, Deutsche Stiftung für chronisch Kranke und ACHT-Konsortialführung. ACHT ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Versorgung für Menschen mit Adipositas. Das Innovationsfondsprojekt ACHT steht beispielhaft für den Fortschritt im Gesundheitswesen und zeigt, wie innovative Ansätze dazu beitragen können, das Leben von Menschen mit Adipositas zu verbessern. 

ACHT konnte bereits während der Durchführung überzeugen. Die AOK Bayern bietet seit dem 01. Juli 2023 gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und den an ACHT beteiligten Adipositaszentren einen Selektivvertrag für betroffene Patientinnen und Patienten in Bayern an.

Die ACHT Bausteine des Versorgungsprogramms auf einen Blick: 

•    Strukturierte, wohnortnahe Nachsorge in speziell geschulten ACHT-Nachsorgepraxen
•    Adipositas-Lotsin und -Lotse
•    Adipositas-App
•    Digitale Fallakte zur sektorenübergreifenden Kooperation aller Therapeutinnen und Therapeuten
•    Regelmäßige, wohnortnahe Ernährungsberatungen
•    Individualisierte Bewegungsziel-Definition durch Sportmedizin
•    Psychologische Stabilisierung der Patientinnen und Patienten 
•    Vernetzung mit der Qualitätssicherungsmaßnahme StuDoQ

Weitere Informationen und Details zu ACHT liefert die Webseite

Vertreter des Projekts positionieren sich in Berlin auf einer Wendeltreppe
Am 27. Oktober fand die Abschlussveranstaltung des Innovationsfondsprojekts ACHT statt, an der Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Selbsthilfe und Praxis teilgenommen haben. Während der Veranstaltung wurden zentrale Ergebnisse des Projekts präsentiert, das unter der Konsortialführung der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke und der medizinischen Leitung des Universitätsklinikums Würzburg durchgeführt wurde. © Deutsche Stiftung für chronisch Kranke

Ukrainische Spezialistin zu Gast am Würzburger Christiane Herzog-Zentrum für Mukoviszidose

Eine Kinderpneumologin aus Lwiw/Ukraine informierte sich nun an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik über ein aktuelles Medikament zur Behandlung von Mukoviszidose.

 

Besuch Dr. Sheremet. Von links: Prof. Dr. Helge Hebestreit, Dr. Marta Sheremet, Yulia Bobza mit ihrer Tochter Anastasiia, Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Silke Faust
Von links: Prof. Dr. Helge Hebestreit, Dr. Marta Sheremet, Yulia Bobza (stellv. Vorsitzende der ukrainischen Patientenvereinigung für Mukoviszidose) mit ihrer Tochter Anastasiia, Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Silke Faust. Bild: UKW / Helga Beyer

Würzburg. Dr. Marta Sheremet ist Kinderärztin und Kinderpneumologin am Western Ukrainian Specialized Children´s Center in Lwiw (Lemberg). Zusammen mit zwei Kolleginnen betreut sie rund 100 an Mukoviszidose erkrankte ukrainische Kinder – und damit einen großen Teil dieser Patientinnen und Patienten des Landes. Im Oktober war Dr. Sheremet zu Gast am Christiane Herzog-Zentrum für Mukoviszidose der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. „Mukoviszidose ist eine seltene genetische Erkrankung, die vor allem durch eine Gedeihstörung sowie rezidivierende Lungenentzündungen auffällt und mit einer verkürzten Lebenserwartung einhergeht. In der Ukraine ist diese nochmals deutlich geringer als in Deutschland“, berichtet Prof. Dr. Helge Hebestreit, der Leiter der Pädiatrischen Pneumologie des Uniklinikums Würzburg und des Christiane Herzog-Zentrums. 

Zum Einsatz von CFTR-Modulatoren informiert

Die ukrainische Ärztin interessierte sich besonders für die Behandlung der Mukoviszidose-Kranken mit sogenannten CFTR-Modulatoren. „Diese Medikamente können den Verlauf der Erkrankung zusätzlich zu der intensiven Standardtherapie deutlich verbessern“, erläutert Dr. Alexandra Hebestreit vom Christiane Herzog-Zentrum Würzburg und fährt fort: „In Deutschland stehen CFTR-Modulatoren bereits seit mehreren Jahren zur Verfügung. In der Ukraine hingegen wird diese Therapie gerade erst eingeführt.“ So ist geplant, dass Dr. Sheremet zusammen mit ihrem Team in Lwiw alle in der Ukraine in Frage kommenden Patientinnen und Patienten auf das Medikament einstellt. Neben Informationen zu speziell dieser Therapie erhielt sie während der zwei Wochen auch detaillierte Einblicke in die Arbeit eines etablierten europäischen Mukoviszidosezentrums, schließlich ist die Würzburger Einrichtung Teil des europäischen Referenznetzwerks für seltene Lungenerkrankungen ERN-LUNG. Untergebracht war die ukrainische Kollegin im Welz-Haus, dem Gästehaus der Uni Würzburg. 

An Ende ihres Aufenthalts bedankte sich Dr. Sheremet herzlich bei Dr. Alexandra Hebestreit, Prof. Helge Hebestreit und dem ganzen Team des Christiane Herzog-Zentrums für die Einladung, die wertvollen Einblicke und die persönlichen Kontakte. Ebenso dankte sie dem Mukoviszidose e.V., Bonn, für die finanzielle Unterstützung, die den Besuch erst ermöglichte.

Besuch Dr. Sheremet. Von links: Prof. Dr. Helge Hebestreit, Dr. Marta Sheremet, Yulia Bobza mit ihrer Tochter Anastasiia, Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Silke Faust
Von links: Prof. Dr. Helge Hebestreit, Dr. Marta Sheremet, Yulia Bobza (stellv. Vorsitzende der ukrainischen Patientenvereinigung für Mukoviszidose) mit ihrer Tochter Anastasiia, Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Silke Faust. Bild: UKW / Helga Beyer

Infoveranstaltung am 8. November: Schütze Dich vor dem Herzstillstand!

Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen informiert die Medizinische Klinik I des Universitätsklinikums Würzburg am Mittwoch, den 8. November 2023 bei einer öffentlichen Veranstaltung über Möglichkeiten, dem plötzlichen Herztod entgegenzuwirken.

Die Infoveranstaltung der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Würzburg macht deutlich: Vor der Reanimation gibt es viele Maßnahmen, mit denen sich ein plötzlicher Herztod verhindern lässt. Bild: UKW / Daniel Peter

Würzburg. Zwischen dem 1. und 30. November organisiert die Deutsche Herzstiftung die bundesweiten Herzwochen 2023. In diesem Jahr stehen sie unter dem Motto „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) lädt aus diesem Anlass am Mittwoch, den 8. November alle Interessierten zwischen 17:00 und 19:00 Uhr zu einer kostenlosen Vortragsveranstaltung rund um das Thema Herzgesundheit ein. Im Hörsaal I des Zentrums für Innere Medizin des UKW an der Oberdürrbacher Straße werden dabei zwei Expertinnen und fünf Experten der Medizinische Klinik und Poliklinik I diverse Aspekte aus Prävention, Therapie und Notfallverhalten beleuchten.

Vorbeugen mit Bewegung und der richtigen Ernährung

Nach einer Einführung durch Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Frantz werden Dr. Maria Seewald und Dr. Björn Lengenfelder erläutern, wie man im Sinne der Vorbeugung ein starkes Herz behält. „Die Prävention von kardiologischen Erkrankungen fängt schon in der Kindheit an“, betont Dr. Lengenfelder und präzisiert: „Ein essentieller Schlüssel ist ein Lebensstil mit möglichst viel körperlicher Aktivität und einer Ernährung, die sich an der mediterranen Küche orientiert.“

Einfache Maßnahmen bei Herzschwäche

Aber auch, wenn bereits eine Herzschwäche vorliegt, kann man noch viel für seine Gesundheit und Lebensqualität tun, wie Privatdozentin Dr. Anna Frey in ihrem Vortrag herausarbeiten wird. „Neben regelmäßigen kardiologischen Untersuchungen und der zuverlässigen Einnahme der verordneten Medikamente empfehlen wir den Patientinnen und Patienten zum Beispiel die eigene, konsequente Kontrolle von Blutdruck und Gewicht. Außerdem sollte auf das Rauchen verzichtet und auf ausreichende Bewegung geachtet werden“, listet die Kardiologin auf. Hilfreich könne zudem der Austausch mit anderen Erkrankten sein, zum Beispiel in Herzsport- oder Selbsthilfegruppen.

ICD als „mobiler Ersthelfer“

Um lebensbedrohliche Herz-Rhythmusstörungen zu verhindern, kann der Einsatz eines ICD in Frage kommen. Die Abkürzung steht für „Implantable Cardioverter Defibrillator“ und beschreibt ein kompaktes elektrisches Gerät, das mittels einer kleinen Operation implantiert wird. Es überwacht den Herz-Rhythmus und kann Rhythmusstörungen durch elektrische Impulsabgabe behandeln. Alle Details zur Indikation dieses „mobilen Ersthelfers“ und seinen Funktionsweisen werden bei der Veranstaltung Prof. Dr. Thomas Fischer und Dr. Michael Hausmann liefern. „Dabei werden wir auch aufzeigen, dass mit dem ICD ein ganz normales Leben möglich ist“, unterstreicht. Prof. Fischer.

Was tun bei einem Kollaps?

Zum Abschluss der kardiologischen Rundumschau wird sich Dr. Dominik Schmitt der Frage widmen, was zu tun ist, wenn man einen Kollaps beobachtet. Dabei wird er den Zuhörerinnen und Zuhörern die erforderlichen Wiederbelebungsmaßnahmen inklusive des richtigen Einsatzes eines automatischen externen Defibrillators in Erinnerung rufen. „Falls ein plötzlicher Herz-Kreislaufstillstand der Grund für den Kollaps ist, ist die Wiederbelebung die erste und wichtigste Maßnahme zur Lebensrettung. Für das anschließende Überleben ist eine Weiterbehandlung in einem Cardiac Arrest Center von zentraler Bedeutung“, verdeutlicht Dr. Schmitt. Ein Cardiac Arrest Center ist ein zertifiziertes Krankenhaus, das für die Behandlung von Patientinnen und Patienten, die wiederbelebt werden mussten, spezialisiert ist. Der Vortrag wird die gesamte Rettungskette von der Ersten Hilfe bis zu den Leistungen eine CAC nachzeichnen.

Eine Anmeldung zum Informationsabend ist nicht erforderlich

Die Infoveranstaltung der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Würzburg macht deutlich: Vor der Reanimation gibt es viele Maßnahmen, mit denen sich ein plötzlicher Herztod verhindern lässt. Bild: UKW / Daniel Peter

Online-Veranstaltung zu Diabetes mellitus am 9. November

Am Donnerstag, den 9. November 2023, informieren drei Fachleute des Uniklinikums Würzburg in einem Webinar über aktuelle Therapieoptionen bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Die kostenlose Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Mediengruppe Main-Post.

Bildcollage von Prof. Dr. Martin Fassnacht (links), Dr. Ann-Cathrin Koschker und Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger
Prof. Dr. Martin Fassnacht (links), Dr. Ann-Cathrin Koschker und Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger – alle vom Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie der Medizinische Klinik I am UKW – referieren am 9. November 2023 in einer Online-Veranstaltung über moderne Behandlungsoptionen bei Diabetes mellitus. Bild: UKW / Daniel Peter

Würzburg. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des Stoffwechsels. Allen gemeinsam ist, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen, weil die Patientinnen und Patienten einen Mangel am Hormon Insulin haben und/oder die Insulinwirkung vermindert ist. Laut dem Bundesgesundheitsministerium ist in Deutschland bei gut sieben Prozent der Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren ein Diabetes mellitus bekannt.

Ein öffentliches und kostenloses Webinar des Uniklinikums Würzburg (UKW) am Donnerstag, den 9. November 2023 will laienverständlich Fragen zur Diagnostik und Behandlung der Volkskrankheit beantworten. Dabei referieren Prof. Dr. Martin Fassnacht, der Leiter des Lehrstuhls für Endokrinologie und Diabetologie am UKW, sowie Dr. Ann-Cathrin Koschker und Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger aus seinem Team.

„Zunächst werden wir Grundsätzliches erläutern – wie die verschiedenen Diabetes-Formen und die Zusammenhänge zwischen Zuckerkrankheit und starkem Übergewicht“, kündigt Prof. Fassnacht an und fährt fort: „Anschließend werden wir einen Überblick über die derzeit möglichen Therapien geben.“ Neben verschiedenen Medikamenten und ihren Wirkungsweisen werden auch technische Hilfsmittel angesprochen. Zu denken ist hier an Insulinpumpen, Gewebezuckermessungen, digitale Gesundheitsanwendungen, wie zum Beispiel Apps, sowie „künstliche Bauchspeicheldrüsen“.

Die vom UKW und der Mediengruppe Main-Post gemeinsam organisierte Veranstaltung geht von 18:00 bis ca. 19:30 Uhr und nutzt die Plattform Zoom. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Internetverbindung sowie ein Smartphone, ein Tablet, ein Laptop oder ein PC. Wichtig – auch für die Übermittlung der Zugangsdaten – ist eine Anmeldung ausschließlich bei der Main-Post unter Tel: 0931/6001 6001 oder unter http://akademie.mainpost.de.

Bildcollage von Prof. Dr. Martin Fassnacht (links), Dr. Ann-Cathrin Koschker und Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger
Prof. Dr. Martin Fassnacht (links), Dr. Ann-Cathrin Koschker und Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger – alle vom Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie der Medizinische Klinik I am UKW – referieren am 9. November 2023 in einer Online-Veranstaltung über moderne Behandlungsoptionen bei Diabetes mellitus. Bild: UKW / Daniel Peter

Endokrinologie: Internationaler Nachwuchskongress in Würzburg

Vom 8. bis 10. September 2023 fand das europäische EYES-Meeting zusammen mit dem YARE-Jahrestreffen in Würzburg statt. Organisiert wurde die gemeinsame Konferenz vom Team der Endokrinologie am Uniklinikum Würzburg (UKW).

128 junge, aktive Forschende aus der Endokrinologie nahmen an der EYES/YARES-Tagung teil. © Hanna Remde / UKW

128 junge Endokrinologinnen und Endokrinologen, Forschende und Studierende aus 22 Ländern nahmen an der dreitägigen EYES/YARE-Jahrestagung 2023 teil, die insgesamt sechs Plenary Lectures, neun spanende Vortragsthemen und zwei Postersitzungen sowie die Verleihung von elf Forschungspreisen und zwei Social Events beinhaltete.

„Die Fortbildungsveranstaltung deckte die neuesten Erkenntnisse aus den Bereichen Grundlagenforschung, translationale und klinische Endokrinologie ab und förderte einen reichen Austausch von Ideen und Perspektiven. Insgesamt bot die Tagung eine großartige Gelegenheit für die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa und der Welt“, resümiert Dr. Dr. med. Barbara Altieri, Endokrinologin am UKW und Vorsitzende des lokalen Organisationskomitees für EYES/YARE 2023. Diese Interaktionen seien von unschätzbarem Wert für die berufliche Entwicklung und den Wissensaustausch.

ESE Young Endocrinologists & Scientists (EYES) und Young Active Research in Endocrinology (YARE) sind die Nachwuchszweige der European Society of Endocrinology (ESE) und der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Die Jahrestagung bot prominente Hauptredner, darunter das YARE-Gründungsmitglied Prof. Martin Fassnacht (Deutschland) sowie Prof. Christ-Crain (Schweiz), Dr. Pedro Marques (Portugal), Prof. Lina Paschou (Griechenland) und Prof. Christoph Wanner (Deutschland), die ihr Fachwissen und ihre Einsichten zu verschiedenen Aspekten der Endokrinologie sowie zur Weiterbildung und Karriereentwicklung mitteilten. 

Neben dem akademischen Programm genossen die Teilnehmenden die schöne Stadt Würzburg, die das Gemeinschaftsgefühl unter den angehenden Endokrinologinnen und Endokrinologen förderte. „Die integrative Atmosphäre der Veranstaltung und der Fokus auf die Förderung junger Fachkräfte im Bereich der Endokrinologie machten sie zu einer wertvollen und unvergesslichen Erfahrung für alle Teilnehmenden“, blickt Dr. rer. nat. Laura-Sophie Landwehr zurück, Co-Vorsitzende des Organisationsausschusses. 

Die EYES/YARE-Jahrestagung wurde vom European Accreditation Council for Continuing Medical Education (EACCME®) und der Bayerischen Ärztekammer mit 16 europäischen CME (ECMEC®s) bzw. 12 CME-Punkten akkreditiert.


EYES_YARE 2023 Local Organising Committee

Barbara Altieri, LOC chair
Laura-Sophie Landwehr, LOC co-Chair
Irina Chifu
Mario Detomas
Ulrich Dischinger
Carmina Teresa Fuß
Karen Gronemeyer
Otilia Kimpel
Lydia Kürzinger
Simon Kloock
Hanna Remde
Marc P. Schauer
Johanna Werner

128 junge, aktive Forschende aus der Endokrinologie nahmen an der EYES/YARES-Tagung teil. © Hanna Remde / UKW

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Direktion
Prof. Dr. med. Stefan Frantz
E-Mail: m1_direktion@ ukw.de

Direktionsbüro
Ines Weyer
E-Mail: weyer_i@ ukw.de
Fax: +49 931 201-639001


Anschrift

Medizinische Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums | Zentrum Innere Medizin (ZIM) |Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland