Katheterablationen bei Herzrhythmusstörungen

Eine Ablationsbehandlung, auch Katheterablation genannt, ist ein minimaler operativer Eingriff, um Herzrhythmusstörungen zu behandeln. Dazu werden mithilfe feiner Elektrodenkatheter krankhafte Erregungsherde oder Leitungsbahnen durch Hitze, Kälte oder Elektroporation zerstört. Selbst besonders hartnäckige und riskante Herzrhythmusstörungen lassen sich mit diesem Eingriff meist dauerhaft beseitigen.

Mittlerweile Standardtherapie

Die erste Katheterablation war eine Radiofrequenzablation und wurde 1987 durchgeführt. Mittlerweile hat sich das Verfahren sowohl hinsichtlich des Einsatzes bei verschiedenen Formen von Herzrhythmusstörungen als auch technisch stetig weiterentwickelt und ist zu einer Standardmethode in der Kardiologie geworden. Millionen Menschen weltweit konnten durch einen solchen Eingriff dauerhaft von ihren Herzrhythmusstörungen befreit werden.

Wie funktioniert eine Katheterablation?

Bei dem Eingriff wird über ein Leistengefäß ein feiner, beweglicher Ablationskatheter in die zu behandelnde Herzkammer vorgebracht. Je nach Herzrhythmusstörung werden nun entweder einzelne Erregungsherde, die sich vorher präzise durch eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ermitteln lassen, punktgenau zerstört oder größere Areale durch die Anlage einer feinen, aus Narbengewebe bestehender Ablationslinie elektrisch isoliert.  

Hitze, Kälte oder Pulsed Field?

Hochfrequenzablation / Radiofrequenzablation

Das Standardverfahren ist nach wie vor die Ablationsbehandlung mit hochfrequentem Strom. Durch die bei der Ablation entstehenden Hitze wird Herzmuskelgewebe punktgenau zerstört und damit die fehlerhafte Erregungsquelle verödet.

Kryoablation

Ein weiteres etabliertes Therapieverfahren stellt die Kryoablation dar. Bei Temperaturen von bis zu minus 60 Grad wird das Gewebe punktuell vereist.
Bei Vorhofflimmern (VHF) setzen wir die Kryoablation als Verfahren zur Isolation der Lungenvenen ein. Da bei Vorhofflimmern mehrere auslösende Erregungsherde im Mündungsgebiet der Lungenvenen liegen, wird dort ein Ballon platziert. Der Ballon kann nun durch Einleitung eines Kühlmittels eingefroren werden. Dadurch kühlt das anliegende Herzgewebe an umschriebener Stelle so stark ab, dass es vernarbt und somit die Impulsgeber des Vorhofflimmerns beseitigt werden.

Pulsed-Field-Ablation (PFA)

Die seit 2021 in Deutschland eingesetzte Pulsed-Field-Ablation (PFA) nutzt als nichtthermisches Verfahren einen alternativen Therapieansatz. Dabei werden innerhalb eines elektrischen Feldes ultraschnelle elektrische Stromstöße (Pulse) erzeugt. Diese führen zu einem selektiven Zelluntergang im Herzgewebe, während andere, umgebende Gewebe wie Nerven oder die Speiseröhre geschont werden. 

Wann wird eine Katheterablation durchgeführt?

Katheterablationen werden zur Behandlung eines breiten Spektrums an symptomatischen Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Hierzu zählen Extraschläge oder Tachykardien mit Ursprung im Bereich der Vorhöfe, den Herzkammern oder dem spezifischen Reizleitungssystem.

Erfolgsrate

Die Erfolgsraten hängen stark von der zu behandelnden Herzrhythmusstörung ab und liegen zwischen 50 und 99 Prozent. Manchmal sind auch mehrere Eingriffe erforderlich.

Ablauf und Dauer

Auch Ablauf und Dauer der Ablationsbehandlung variieren maßgeblich in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörung. Nach lokaler Betäubung der Punktionsstellen in der Leiste wird ein feiner, beweglicher Ablationskatheter zum Herzen vorgebracht. Ob die Behandlung unter Verwendung eines Beruhigungsmittels durchgeführt werden kann, hängt von der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörung ab. Die Dauer des Eingriffs reicht von 30 Minuten bei einfachen Verfahren bis hin zu mehreren Stunden bei hochkomplexen Interventionen.

Aufklärungsgespräch

Im Vorfeld der Untersuchung werden Sie detailliert über den Ablauf Ihrer Untersuchung informiert. In diesem Gespräch klären wir, ob ein Beruhigungsmittel verwendet werden kann, welche Komplexität und Dauer des Eingriffs zu erwarten ist und welches Ablationsverfahren sich am besten zur Behandlung Ihrer Herzrhythmusstörung eignet.
 

Ansprechpersonen

Portraitfoto Simone Popp


Simone Popp

Sekretariat der kardiologischen Oberärzte

+49 931 201-39181

Logo / DGK-Zertifikat

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten

Ambulante Behandlung

Allgemeine Sprechzeiten ZIM
Montag bis Donnerstag
08:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Freitag
08:00 Uhr bis 14:00 Uhr

Allgemeine Sprechzeiten DZHI
Montag bis Donnerstag
08:00 Uhr bis 16:30 Uhr

Freitag
08:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Spezialsprechzeiten

siehe unter Ambulante Behandlung

Telefon

Ambulante Behandlung im ZIM
+49 931 201-39181 / -39222
E-Mail: m1_info@ ukw.de

Allgemeine Sprechstunde im DZHI
+49 931 201-46301
E-Mail: dzhi@ ukw.de

Gutachten
+49 931 201-39103
E-Mail: hofmann_s@ ukw.de

Für mehr Kontakte siehe unter Ambulante Behandlung

Kontakte

Direktion
Prof. Dr. med. Stefan Frantz
E-Mail: m1_direktion@ ukw.de

Direktionsbüro
Ines Weyer
E-Mail: weyer_i@ ukw.de

Sekretariat
Kornelia Volpert
E-Mail: volpert_c@ ukw.de


Anschrift

Medizinische Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums | Zentrum Innere Medizin (ZIM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg

Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg | Comprehensive Heart Failure Center | Am Schwarzenberg 15 | Haus A9 | 97078 Würzburg

schließen