Erkrankungen des Rippenfells

Die häufigste Erkrankung des Rippenfells ist die Entzündung infolge einer Infektion und kann meist mit Antibiotika behandelt werden. In allen anderen Fällen muss die zugrunde liegende Ursache abgeklärt und gegebenenfalls fachübergreifend behandelt werden. In Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen der Thoraxchirurgie stehen mehrere Therapieoptionen zur Verfügung.

Brustfell, Rippenfell und Pleurahöhle

Das Brustfell (griech.: Pleura) besteht aus zwei dünnen Häutchen, den Pleurablättern. Ein Pleurablatt überzieht als Lungenfell die Lunge, das andere kleidet als Rippenfell den Brustkorb von innen aus. Als Brustfellraum oder auch Pleurahöhle wird der Millimeter breite Spalt im Brustkorb bezeichnet, der zwischen diesen beiden Blättern liegt. In diesem Pleuraspalt herrscht ein leichter Unterdruck, der zur Unterstützung der Atmung wichtig ist: Wenn sich der Brustkorb beim Einatmen weitet, folgt die Lunge dieser Bewegung und weitet sich ebenfalls, so dass Luft in die Lunge strömt. Ist dieser Mechanismus beeinträchtigt – zum Beispiel durch eine Entzündung, Verletzung oder einen Tumor – wird auch die Atmung erschwert.

Entzündung des Rippenfells

Die häufigste Erkrankung des Rippenfells ist eine Entzündung. Meist liegt solch einer Pleuritis eine infektiöse Lungenentzündung zugrunde, die sich über das Lungenfell auf das Rippenfell ausbreitet. In der trockenen Form reiben die beiden Pleurablätter aneinander, was zu atemabhängigen Schmerzen führt. Tritt als Folge einer Entzündungsreaktion Flüssigkeit in den Pleuraspalt aus, werden die Schmerzen zwar geringer, dafür nimmt die Atemnot durch den Pleuraerguss bei solch einer feuchten Pleuritis zu, da die Flüssigkeitsansammlung die Lungen in ihrer Ausdehnung behindert. Schreitet die Infektion im Rippenfellraum fort, entwickelt sich schließlich auch Eiter, das sogenannte Pleuraempyem.

Nichtinfektiöse Pleuraergüsse

Abzugrenzen von einer durch Viren, Bakterien oder Pilze bedingten Entzündung sind nichtinfektiöse Ursachen, die fast ausschließlich auf andere Grunderkrankungen zurückzuführen sind: Vor allem im Verlauf von Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Harnstoffvergiftungen oder auch Autoimmunerkrankungen kommt es nicht selten zu Pleuraergüssen. Auch als Komplikation nach einer Lungenembolie oder nach Lungeninfarkten, wenn also ein umschriebener Bereich der Lunge sehr schlecht durchblutet ist, besteht ein erhöhtes Entzündungsrisiko. Vereinzelt sind auch Medikamente Auslöser eines Pleuraergusses.

Pleuramesotheliom und Pleurakarzinose

Extrem selten verbirgt sich hinter einer vermeintlichen Rippenfellentzündung ein Pleuramesotheliom. Dieser bösartige Tumor breitet sich flächig im gesamten Rippenfell einer Brustkorbseite aus und greift auf Lunge, Brustwand und andere Organe über. Das Pleuramesotheliom entwickelt sich über einen zwanzig- bis vierzigjährigen Entzündungsprozess, der fast immer durch Asbest ausgelöst wird.
Häufiger dagegen liegt eine Pleurakarzinose vor, bei der Tochtergeschwülste einer Krebserkrankung den Brustfellraum besiedeln. Meist sind es Metastasen von Lungen- oder Brustkrebs.

Pneumothorax

Beim Pneumothorax tritt Luft in die Pleurahöhle ein. Das hat zur Folge, dass die Lunge dem Brustkorb nicht mehr anhaftet, seinen Atembewegungen nicht mehr folgt und die Atmung somit beeinträchtigt ist. In seltenen Fällen überbläht sich die Pleurahöhle über einen Ventilmechanismus – bei jedem Atemzug dringt Luft ein, kann jedoch nicht mehr nach außen entweichen – so stark, dass die Lunge zusammengepresst wird und ein sogenannter Spannungspneumothorax entsteht. Dieser ist potentiell lebensgefährlich und muss durch eine Punktion, bei der Luft abgelassen wird, notfallmäßig behandelt werden. Die Ursachen können Verletzungen, Traumata oder auch ärztliche Eingriffe sein. Oft entsteht ein Pneumothorax jedoch spontan, bedingt durch das Zerreißen kleiner und krankhaft erweiterter, pleuranaher Lungenbläschen.

Diagnostik

Allein durch das Abhören und Abklopfen des Brustkorbs kann der Verdacht auf eine Rippenfellentzündung, einen Erguss oder einen Pneumothorax erhoben werden. Mit Ultraschall und anderen Bildgebungsverfahren lässt sich die Diagnose dann sichern. Durch die Punktion eines Ergusses und anschließender Untersuchung auf pH-Wert, Eiweiß- und Zuckergehalt, Bakterien oder Zellmaterial kann Ursache und Herkunft des Ergusses meist ermittelt werden.

Therapie

In Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen der Herz-Thorax-Chirurgie stehen mehrere Therapiemaßnahmen zur Verfügung: Bei infektiösen Rippenfellentzündungen helfen Antibiotika. Eiteransammlungen werden operativ ausgeräumt. Bei nichtinfektiösen Entzündungen liegt der Fokus auf der Behandlung der Grunderkrankung. Pleuromesotheliom und Metastasen werden operativ und chemotherapeutisch behandelt. Beim Pneumothorax wird je nach Ursache und Ausmaß entweder abgewartet und beobachtet, eine Drainage gelegt oder operiert.

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