Illustrationsbild: Bildschirm eines Versorungsgerätes aus der Intenvis- und Notfallmedizin

Leberversagen

Ein Leberversagen, das in der Fachsprache auch als Leberinsuffizienz bezeichnet wird, umschreibt den allmählichen oder plötzlichen Funktionsverlust des Organs. In Folge fallen viele lebenswichtige Prozesse aus und machen eine intensiv-medizinische Behandlung erforderlich.

Funktion der Leber

In der gesunden Leber werden lebenswichtige Vitamine gespeichert, Hormone und Enzyme gebildet sowie die Nahrung zerlegt und in verwertbare Bausteine umgebaut. Dies betrifft Zucker und Fette genauso wie Giftstoffe, beispielsweise Alkohol. Fällt die Leber aus, sammeln sich einerseits nicht abbaubare Stoffe an, die giftig auf den Organismus wirken, andererseits stehen wichtige Moleküle, Eiweiße und Hormone für den Stoffwechsel nicht mehr zur Verfügung und führen zu einer kaskadenförmigen Entgleisung vieler Prozesse.

Symptome

Die Blutgerinnung versagt und es kommt zu diffusen Blutungen. Wasser lagert sich im Bauch, im Brustraum, in den Füßen und manchmal im Gehirn ein. Als Folge sind Verwirrtheitszustände, Müdigkeit und eine starke Verlangsamung aller Reaktionen zu beobachten, was auch als hepatische Enzephalopathie bezeichnet wird. Die Augäpfel und schließlich die ganze Haut färben sich gelb. Es drohen Infektionen oder sogar eine Sepsis.

Ursachen

Bei einem akuten Leberversagen, das sich plötzlich innerhalb einer Woche entwickelt, liegt meist eine Vergiftung oder eine Infektion zugrunde. Tabletten, Pilze, Alkohol oder Viren sind dabei häufige Auslöser. Auch eine Schwangerschaftsvergiftung oder ein exotischer Parasitenbefall können Ursache sein.
Im subakuten Verlauf bahnt sich eine Verschlechterung der Leberfunktion aufgrund einer bekannten Vorschädigung an. Zu den bekanntesten Grunderkrankungen zählen die Leberzirrhose, die Fettleber oder angeborene Stoffwechsel-Speicher-Krankheiten.

Diagnostik

Mit der Bestimmung von Laborwerten wie Gerinnungswerten, Bilirubin oder Leberenzymen lässt sich bereits häufig die Schwere des Funktionsausfalls abschätzen. Routinemäßig wird eine Sonographie durchgeführt und gegebenenfalls durch eine Computertomographie (CT) ergänzt. Eine Biopsie der Leber konkretisiert die Diagnose.

Therapie

Die Leber muss entlastet, die Giftstoffe entfernt und von der Leber nicht mehr synthetisierte Stoffe ergänzt werden. Dies geschieht durch Verbesserung der Darmpassage, um einen Stoffwechselrückstau zu vermeiden, künstliche Ernährung oder über Blutwäsche. Die Blutgerinnung muss korrigiert und Infektionen vermieden werden. In der akuten Form heilt ein Leberversagen in der Hälfte der Fälle spontan aus. Wenn keine Aussicht auf Besserung besteht, muss die Zeit bis zu einer Lebertransplantation überbrückt werden.

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