Steinleiden bei Galle und Niere

Steine im Körper können mit heftigen Schmerzen und weiteren Unannehmlichkeiten verbunden sein. Am häufigsten bereitet ein wandernder Gallenstein Beschwerden, der im Gallengang steckengeblieben ist. In seltenen Fällen strahlen Schmerzen von einem Nierenstein in den Bauchraum aus.

Wie entstehen Steine?

Gallensteine bestehen aus verfestigter Gallenflüssigkeit, die in der Leber gebildet wird. Meist weist die Gallenflüssigkeit dann aber eine von der Norm abweichende Zusammensetzung auf, wie etwa einen erhöhten Anteil an Cholesterin, was eine Verklumpung begünstigt. Harnsteine bilden sich zu 90 Prozent aus kristallinen Substanzen in der Niere, die in der Regel in gelöster Form im Urin vorliegen. Überschreiten die Konzentrationen aufgrund von Stoffwechselstörungen oder falscher Ernährung Grenzwerte, flocken die Substanzen aus, kristallisieren und lagern sich zu Steinen zusammen.

Koliken

Typisch für einen festsitzenden Stein sind Koliken. In Intervallen versuchen Harnleiter oder Gallengänge das Hindernis weiter zu transportieren. Dies löst krampfartige und wellenförmige Schmerzen aus. Beim Gallenstein können diese bis in die rechte Schulter oder in den Rücken ausstrahlen. Koliken gehen oft mit Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und sogar mit Schock einher. Durch den Rückstau von Gallenflüssigkeit oder Urin kann es zu bakteriellen Entzündungen von Gallenblase, Gallengängen oder Nierenbecken mit zum Teil schwerem Krankheitsverlauf und Fieber kommen. Dann droht eine Sepsis.

Diagnose

Eine Sonographie ist meist ausreichend, um den Stein zu lokalisieren. Zusätzlich weist die Gelbfärbung von Haut und Augen auf eine Blockade im Gallenabfluss hin. Blutuntersuchungen, welche die allgemeinen Entzündungswerte sowie die Werte von Leber und Bauchspeicheldrüse ermitteln, sichern die Diagnose. In  einigen Fällen wird noch eine Röntgenuntersuchung, eine Kernspintomographie oder eine ERCP angeschlossen.

ERCP

Durch eine sogenannte endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP) wird nicht nur direkter Einblick in den Gallengang gewährt, sondern auch gleichzeitig die Entfernung des Gallensteins ermöglicht. Dabei wird durch Mund, Speiseröhre, Magen und Dünndarm ein Endoskop eingeführt, über das die Mündung des Gallengangs erweitert und der Stein entfernt oder zertrümmert werden kann.

Interdisziplinäre Therapie

Im akuten Fall beschließen nach Schmerzmittelgabe die Kolleginnen und Kollegen der Gastroenterologie, der Urologie oder der Chirurgie das weitere Vorgehen mit. Ein einzelner eingeklemmter Gallenstein wird in der Regel durch eine ERCP beseitigt, eine entzündete Gallenblase chirurgisch entfernt und der Nierenstein zertrümmert. Neben Schmerzen können auch schwer verlaufende Entzündungen bis hin zur Sepsis als Komplikationen entstehen. Dann wird eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich.

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